Effiziente Antriebstechnik für energiesparende Gebäude

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Der Gebäudesektor muss seinen ökologischen Fußabdruck reduzieren, um zum Erreichen der Klimaziele beizutragen. Welche Möglichkeiten Betreiber haben, die Effizienz ihrer Gewerke zu erhöhen und den Energieverbrauch zu reduzieren, erklärt Klaus Allgaier, Marketmanager für HVAC und Wasser / Abwasser bei ABB Motion im Interview.

Herr Allgaier, fast 40 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland gehen auf das Konto des Gebäudesektors. Trotzdem werden Gebäude beim Erreichen der Klimaziele oft noch übersehen. Was tut ABB, um ihren ökologischen Fußabdruck zu senken?

ABB hat sich im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie 2030 das Ziel gesetzt, die Emissionen deutlich zu senken. Unter anderem streben wir beispielsweise bis 2030 Klimaneutralität in unseren eigenen Betrieben an. Unser Standort in Lüdenscheid zum Beispiel ist schon seit über drei Jahren der erste CO2-neutrale Fertigungsstandort in Deutschland.

Bei ABB Motion wollen wir unseren ökologischen Fußabdruck bis 2025 um 80 Prozent reduzieren, indem wir unter anderem kontinuierlich Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz und Energiemanagement vorantreiben.

Klaus Allgeier, ABB Antriebstechnik HLK

Klaus Allgaier

So ist unser gesamtes Portfolio auf Energieeffizienz ausgerichtet – auch bei Gebäuden. Wir laden darüber hinaus Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein, sich dem Energy Efficiency Movement anzuschließen, um gemeinsam Effizienzpotenziale zu identifizieren und zu nutzen. Schließlich ist der Energieverbrauch von Gebäuden ebenso wie in anderen Bereichen immer noch zu hoch. Aber das Potenzial für Einsparungen ist enorm. Dabei geht es aus unserer Sicht vor allem um moderne Antriebstechnik für die Gebäudeautomation. Diese hilft, Umweltauswirkungen und Kosten von Gebäuden massiv zu senken – ob in Hotels, Geschäften oder Büro- und Industriegebäuden.

Immer öfter ist zu hören: Damit Gebäude weniger Energie verbrauchen, müssen sie intelligenter werden. Was muss man sich darunter vorstellen?

Tatsächlich bieten die Digitalisierung und Vernetzung von Gebäuden viele Vorteile. Durch die verbesserte Überwachung und Steuerung von Systemen wie Heizung, Klimatisierung, Beleuchtung und Stromversorgung in Echtzeit werden Bedarf und Komfort optimiert. Damit kann Energie effizienter genutzt werden.

Dies führt zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes und trägt somit zum Klimaschutz bei. Durch die Möglichkeit, Systeme wie Heizung und Beleuchtung bequem und effizient zu steuern, wird zudem die Nutzerzufriedenheit erhöht.

 

Sind die Gebäudeautomationslösungen von ABB für diese Möglichkeiten gerüstet?

Unsere Frequenzumrichter-Serien für Heizung, Lüftung und Klimatechnik verfügen über alle gängigen Schnittstellen und Protokolle, um sich nahtlos in vernetzte Gebäude und dezentrale Gebäudemanagementsysteme zu integrieren. Mit unseren Gebäudeautomationslösungen wird das energieeffiziente Management von Gebäuden über Netzwerke und Protokolle für Betreiber also ganz einfach. Letztendlich gewährleisten die verfügbaren offenen Schnittstellen wie KNX und BACnet  eine zukunftssichere Vernetzung und Digitalisierung.

BACnet – die Basis für das Gebäudemanagement der Zukunft

Erfahren sie die wichtigsten Grundlagen über BACnet, das serielles Kommunikationsprotokoll für alle Geräte und Anwendungen im Gebäudemanagement. Es ermöglicht verschiedenen Geräten wie Klimaanlagen, Pumpen und Ventilatoren, mit Steuerungsgeräten zu kommunizieren – selbst wenn sie von verschiedenen Herstellern stammen.

Vernetzung findet immer intensiver und auf immer mehr Ebenen statt. Dazu zählt auch das Stromnetz. Worauf müssen Betreiber achten, die ihre Energieversorgung diverser und flexibler gestalten wollen?

Wer PV-Anlagen oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge am Standort betreibt, möchte natürlich Bescheid wissen über die gewonnene und verbrauchte Energie. Das standortübergreifende Energiemanagementsystem von ABB bietet diese Möglichkeiten und ist auch für künftig noch dezentralere Energieflüsse gerüstet.

Was dabei aber bislang noch zu oft aus dem Blick gerät, sind potenziell negative Auswirkungen auf das Stromnetz. Konkret geht es dabei um harmonische Oberschwingungen. Sie entstehen durch den Einsatz von Frequenzumrichtern, aber auch durch LED-Beleuchtung und PV-Anlagen. Oberschwingungen zu reduzieren, liegt im Interesse der Netzbetreiber, denn sie können verschiedene Probleme verursachen: Überhitzung und Fehlfunktionen von elektrischen Geräten, Verluste und Interferenzen, Leistungsabfälle bei Transformatoren und Generatoren oder auch die Überlastung von Schutzschaltern. Immer öfter legen die Netzbetreiber Verbrauchern und Erzeugern deshalb enge Grenzen auf, was die Verursachung von Oberschwingungen betrifft.

 

Was können Gebäudebetreiber tun, um die Oberschwingungen zu reduzieren, die durch ihre Gewerke entstehen?

Harmonische Oberschwingungen können durch unterschiedliche Maßnahmen reduziert werden. Oberstes Ziel sollte aber sein, an den Quellen der Entstehung von Oberschwingungen einzugreifen. Um Oberschwingungen gar nicht erst in das Stromnetz gelangen zu lassen, sollte auf Komponenten gesetzt werden, die von vornherein auf eine geringe Verschmutzung ausgelegt wurden. Ein Beispiel dafür sind die Ultra-Low Harmonic Drive-Varianten der Frequenzumrichter von ABB. Betreiber, die HLK-Komponenten ihrer Gebäude mit unseren Frequenzumrichtern steuern, erhöhen damit nicht nur die Energieeffizienz ihrer Gewerke, sondern leisten auch einen nachhaltigen Beitrag für saubere Stromnetze und vermeiden Probleme mit ihrem Netzanbieter.

Energieeffizienz für HLK-Anlagen