Das Ziel des gemeinsamen Projekts von CERN und ABB ist, das gebündelte Know-how zu nutzen, um den Energieverbrauch der Kühl- und Lüftungssysteme von CERN zu senken und die Zuverlässigkeit zu erhöhen. Dabei werden mit der Lösung „ABB Ability Digital Powertrain“ digitale Leistungsdaten von mehreren Hundert Industriemotoren erfasst. Diese werden im Anschluss von ABB-Experten analysiert, sodass präzise ermittelt werden kann, wie viel Energie an welchen Stellen verbraucht wird. Dadurch lässt sich auch bestimmen, wo durch die Anpassung von Zeitplänen und Lasten oder die Umrüstung auf hocheffiziente Motoren und Frequenzumrichter Energie eingespart werden kann. Durch dieses Vorgehen kann der Energieverbrauch um bis zu 15 % reduziert werden.
Neben der Optimierung des Energieverbrauchs werden die Daten auch für das Condition Monitoring genutzt, um einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten. Wenn Kühlsysteme ausfallen, kann dies ein Experiment für 48 Stunden lahmlegen. Daher ist es für die Ingenieure umso entscheidender, beispielsweise Vibrationen, welche auftreten, wenn Komponenten das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, frühzeitig zu erkennen. Mit dieser vorausschauenden Wartung lassen sich auch die Wartungskosten senken.
Teil des Projekts ist auch das Erstellen digitaler Zwillinge. Mit deren Hilfe wird das CERN bei der Anpassung der Kühlung für neue Experimente und Infrastrukturen fortgeschrittene Diagnosen durchführen und Szenarien offline testen können. Am Ende des Projekts steht ein Fahrplan, mit welchem CERN weitere Energieeinsparungen erzielen und seine Umweltbelastungen verringern kann.