Wichtig ist es auch, die Anzahl der Kontrollinstanzen zu reduzieren und alle Automatisierungsbereiche unter einer einzigen Schnittstelle zusammenzufassen. Dabei sollten offene Kommunikationsprotokolle verwendet werden. So lässt sich eine Abhängigkeit von proprietären Standards vermeiden, die wiederum spätere Optionen einschränken könnten. Zudem kann der Einsatz eines MOM-Systems (Manufacturing Operations Management) dazu beitragen, fragmentierte Automatisierungsbereiche zu konsolidieren. Im Falle eines Unternehmenswachstums lassen sich auf diese Weise die Prozesse flexibel an neue Anforderungen anpassen – von der grundlegenden Rezeptursteuerung über die Nachverfolgung von Zutaten in der Produktion bis hin zur Optimierung der Anlageneffizienz. Darüber hinaus werden die Hersteller dabei unterstützt, Daten und Anwendungen in die Cloud zu verlagern und hierfür eine fundierte Strategie aufzusetzen.
Bei der Entwicklung und Umsetzung von Digitalisierungsinitiativen gehen die ABB-Experten in drei Schritten vor: Zunächst ist es wichtig, Daten im großen Stil zu erfassen und zu sammeln. Im Anschluss besteht die Aufgabe darin, aus diesen Daten mittels ausgefeilter Analyse-Werkzeuge einen realen Wert zu schaffen. Dazu zählen beispielsweise die Erstellung von Prozesshistorien, die Energieverbrauchsmessung (WAGES) und die Zustandsüberwachung, etwa mit smarten Sensor für Motoren. Hierbei müssen die Rohdaten mit spezifischen Anwendungen verknüpft werden, um der Betriebsleitung verwertbare Informationen zur Verfügung zu stellen. Der letzte Schritt besteht darin, auf Grundlage dieser Erkenntnisse konkrete Handlungsschritte zu erarbeiten. Ziel ist es, über den technologischen Tellerrand zu blicken und die Effizienz von Motoren und Generatoren sowie die Produktivität der Prozesse zu optimieren. Beispielsweise lässt sich durch ein detailliertes Benchmarking die Leistungsfähigkeit verschiedener Standorte hinsichtlich Qualitätskontrolle, Lieferkettenmanagement oder Energieverbrauch messen und vergleichen.