Immer der richtige Drive: 50 Jahre ABB-Niederspannungs­frequenzumrichter

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Was haben ein eingefrorener Frequenzumrichter, ein Stromausfall in Oberammergau und die Elbphilharmonie in Hamburg gemeinsam? Sie alle erzählen von einer Erfolgsgeschichte, die vor genau 50 Jahren begann – mit dem ersten Frequenzumrichter aus dem Hause Strömberg, das später Teil von ABB wurde. Heute sorgen ABB-Frequenzumrichter weltweit dafür, dass sich in der Industrie und im Gebäude alles zuverlässig dreht – energieeffizient, präzise und digital vernetzt. Starten wir die Zeitreise.

Von der Sägewerkspremiere bis zur intelligenten All-Compatible-Plattform

Im Jahr 1969 beginnt in Helsinki eine Entwicklung, die die industrielle Antriebstechnik grundlegend verändern sollte: Das Traditionsunternehmen Strömberg startet mit der Konstruktion seines ersten Wechselstrom-Frequenzumrichters. Und 1975 war es dann so weit, der erste SAMI A-Frequenzumrichter ging im finnischen Karihaara-Sägewerk in Betrieb.

Seitdem hat sich viel verändert. Mit der Einführung der IGBT-Technologie, der DTC-Regelung und der Entwicklung branchenspezifischer Geräte wie dem ACH550 für HLK-Anwendungen hat ABB neue Standards gesetzt – immer mit einem Ziel: Energie intelligenter zu nutzen und Antriebslösungen näher an die Anwendung zu bringen. Gerne spricht man im Industriemarketing von branchenübergreifenden Lösungen. Das trifft auch auf die Frequenzumrichter von ABB Motion zu.

Die Forschungs-, Entwicklungs- und Pionierarbeit begann im Elektrolabor in Pitäjänmäki, Finnland.

SAMI - die Mutter aller Frequenzumrichter.

Alles, was sich drehen soll, kann mit Niederspannungsfrequenzumrichtern erfolgen – vom Antrieb für die Parkhausschranke bis zur Papiermaschine“.

Klaus Allgaier, Marketmanager für HVAC und Wasser / Abwasser

Den Kundennutzen als Maxime

Dass technologische Entwicklung kein Selbstzweck ist, sondern echten Mehrwert für Unternehmen schafft, zeigt sich am besten an den Erinnerungen der ABB-Experten. Hans-Jörg Holzmann, Senior Drives Service Sales bei ABB Motion, etwa denkt an den größten ABB-Antrieb Deutschlands mit 18 MW, den er einst selbst in Betrieb genommen hat und der einen Benchmark setzte.

Doch noch prägender war eine kuriose Geschichte aus Oberammergau. An einem Winterabend gingen in dem oberbayerischen Passionsort gegen 22 Uhr im wahrsten Sinne die Lichter aus: Stromausfall. Die Ursache war ein Kurzschluss an einem ABB-Umrichter. In Kürze gelang es Hans-Jörg Holzmann, die Anlage wieder zum Laufen zu bringen. Und damit sich dieser Ausfall nicht so schnell wiederholen sollte, segnete der auf Skiern angereiste Pfarrer kurzerhand die Anlage. Zugegeben, der göttliche Segen gehört (noch) nicht zum Service-Paket von ABB.

Gehen wir vom Süden der Republik in den hohen Norden. Den Wahlhamburger Klaus Allgaier erfüllt es mit Stolz, dass ABB-Technologie in der Elbphilharmonie den Takt bei der Gebäudetechnik angibt: Rund 150 Frequenzumrichter vom Typ ACH550 sorgen dort in Lüftungen der Konzertsäle und des Hotels für das perfekte Raum- und Gebäudeklima.  

Auch in Sachen Marketing setzte ABB Motion Akzente. Genannt sei an dieser Stelle etwa die Hannover Messe 2018. Dort war ein ACS580 in Schutzart IP55, der komplett in einem Eisblock eingefroren wurde, der Hingucker schlechthin. Und allemal Grund genug für zahlreiche Erinnerungsfotos an einen warmen Sommertag, blickt Marius Steinmann, Regionalleiter für die Region Süd-West bei ABB Motion, zurück.

Ein ABB-Frequenzumrichter vom Typ ACH550.

Technik, die den Wandel begleitet

Dass ABB über Jahrzehnte hinweg Maßstäbe setzt, liegt auch an der Nähe zur Praxis: Schon früh wurde auf Kundenbedürfnisse reagiert – etwa mit branchenspezifischen Frequenzumrichtern oder benutzerfreundlichen Inbetriebnahme-Tools. Die Einführung der Klartextbedienung und später der Drive-Tune-App vereinfachte die Handhabung erheblich und entstand im engen Dialog mit Kunden.

Zu Beginn meiner Karriere bei ABB hat man mir erzählt, dass die intuitiven Bedienpanels unserer Frequenzumrichter inspiriert wurden von der damals äußerst beliebten Bedienoberfläche von Nokia Mobiltelefonen. Bis heute weiß ich nicht, ob dies Wahrheit oder Legende ist”.

Shari Kahl, Project Sales Engineering bei ABB Motion

Energieeffizienz als Kernversprechen

Längst steht bei Frequenzumrichtern nicht mehr nur die Steuerung von Elektromotoren im Vordergrund, sondern auch Themen wie Energieeinsparung und Nachhaltigkeit. Denn der gezielte Einsatz in Anwendungen wie Pumpen, Lüftern oder Extrudern kann den Energieverbrauch um bis zu 25 Prozent senken – mit spürbarem Effekt auf die CO₂-Bilanz.

In vielen Klimaanlagen steuern Frequenzumrichter Kompressoren und Lüfter bedarfsgerecht.

Ein weiterer Megatrend neben Nachhaltigkeit ist Digitalisierung. Auch hier war und ist ABB Motion ein Maßstab für die Branchen. So setzte das Unternehmen frühzeitig auf vernetzte Systeme mit Cloud-Anbindung, KI-gestützte Diagnosefunktionen und höchste Modularität. Die neue Generation von Frequenzumrichtern ist Teil einer digitalisierten Industrie – skalierbar, energieeffizient und bereit für neue Anwendungen, etwa in der Elektromobilität oder Gebäudeautomatisierung.

Die Technik im Frequenzumrichter wird nicht mehr hinterfragt, die Einfachheit der Bedienung steht jetzt im Vordergrund. Endlich sind Energiesparen und Energieeffizient ein großes Thema.”

Michael Spuck, Produktmanager für Frequenzumrichter bei ABB Motion

Bei allem Wandel in den letzten fünf Jahrzehnten bleibt jedoch eines konstant: der Anspruch, die beste Lösung für jede Anwendung zu liefern – einfach in der Handhabung, robust im Betrieb und nachhaltig in der Wirkung.