Inwiefern unterscheiden sich die Erwartungshaltungen bestimmter Nutzergruppen und welche Strategien leiten sie daraus ab?
Stephan Merkle: Bei jedem Produkt, das einen physischen Einbau erfordert, spielt Arbeitseffizienz eine entscheidende Rolle. Ein Elektroinstallateur legt daher den Fokus auf reibungslose Abläufe vom Bezug über die Installation und Inbetriebnahme bis hin zu den Wartungsprozessen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist es wichtig, auch als ganzheitlicher Anbieter wahrgenommen zu werden, bei dem man mit nur einer Kontaktaufnahme sämtliche erforderliche Komponenten für sein Projekt erhält. Überzeugt unser Produkt neben der Installationsgeschwindigkeit auch durch einen nahbaren Vertrieb und schnelle Reaktionszeiten beim Service, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, dass es den Endkunden weiterempfohlen wird. Für diese wiederum stehen neben Ästhetik und Preisaspekten insbesondere der Funktionsumfang und die Einfachheit der Bedienung sowie die Zukunftssicherheit im Vordergrund. Deswegen verzahnen wir uns im Gestaltungsprozess intradisziplinär, indem die Bereiche Design, Entwicklung, Produkt Management und Vertrieb eng miteinander zusammenarbeiten. Bei Busch-Jaeger wird Design stets als integraler Teil des Wertschöpfungsteams verstanden und gelebt werden, um so zum Business-Faktor zu werden und entscheidend zur Differenzierung am Markt beizutragen.
Wie würden Sie das Design von ABB/Busch-Jaeger beschreiben?
Stephan Merkle: Eine wichtige Funktion von Design ist die Markendifferenzierung, die in der Wahrnehmung der Anwender ein einzigartiges und unverwechselbares Bild hervorruft. Mit Blick auf die unterschiedlichen Zielgruppen positioniert sich ABB als führendes Technologieunternehmen in Elektrifizierung und Automation mit dem Ziel, eine nachhaltigere und ressourceneffizientere Zukunft zu ermöglichen, was sich in der Gestaltung unserer Lösungen niederschlägt. Ergänzend bringen unsere Marken, und dort insbesondere Busch-Jaeger, einen hohen Anspruch an ästhetischen und harmonischen Produktlandschaften ein, ohne dabei die Erfordernisse des E-Handwerks und des Handels zu vernachlässigen. Innerhalb unserer Produktlinien ist zudem die Erkennbarkeit einer Designkonsistenz entscheidend. Als einer der Hauptinteraktionspunkte mit dem Gebäude sind unter anderem unsere Touchpanels, Lichtschalter und Steckdosen die sichtbare Verkörperung der Gebäudetechnik. Auf der ästhetisch-stilistischen Ebene geht es daher vor allem darum, ein harmonisches, dem Gebäude angemessenes Bild zu erzeugen, das die Wahrnehmung sämtlicher Einzellösungen als Teil eines größeren Ganzen ermöglicht. Daraus leitet sich zugleich die Zielsetzung des gesamten Interaktionsprinzips im Haus mit Bedienelementen, wie intelligenter Türkommunikation, Schaltern und Touchpanels ab, die sich geräteübergreifend mit derselben Logik bedienen lassen müssen.