Das „Plus“ im Energiespeicher

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Energiespeicher spielen eine zentrale Rolle beim Ausbau erneuerbarer Energien. Innovative Systeme können jedoch mehr, als nur günstig Strom ein- und auszuspeichern: Neben der effizienten Energienutzung verbessern sie messbar die Netzqualität. Sie vereinen Blindleistungskompensation und das Filtern von Oberschwingungen in einer Applikation und nutzen damit die Energie effizient. Ein solches „Plus“ an Leistungen bietet ABB mit seiner neuen ESI-Produktlinie (Energy Storage Inverter). Dabei handelt es sich um bidirektionale Wechselrichter mit integrierten Aktivfiltern, die sich mit einer Vielzahl an Batterietypen in der Nieder- oder Mittelspannung flexibel einsetzen lassen. Die ESI-Baureihe bietet drei Arten von Wechselrichtern: ESI-I bis 315 kW, ESI-M bis 100 kW und ESI-S bis 85 kW pro Einheit.

Bis zu acht lassen sich parallel betreiben, sodass in Summe bis zu 2,5 MW Leistung erreicht wird. Das Besondere: Die Wechselrichter vereinen das Funktionsspektrum eines Aktivfilters und eines Energiespeicher-Wechselrichters in sich. Die ESI-Produkte sorgen etwa dafür, Spannung und Frequenz zu stabilisieren, erneuerbare Energien ins Netz zu integrieren und durch die Bereitstellung von Speicherkapazität Lastspitzen in Gewerbe- und Wohngebäuden auszugleichen (Peak shaving und Load shifting) oder Blindleistungs- und Oberschwingungsprobleme von Wind- und Solaranlagen zu lösen. Selbst in sensiblen Bereichen der Produktion oder in Rechenzentren, wo eine kontinuierliche und störungsfreie Stromversorgung unabdingbar ist, leistet ESI gute Dienste.

Aktivfilter arbeitet wie Beulendoktor

„Die Zusatzfunktion Aktivfilter restauriert die ursprüngliche Sinus-Kurvenfunktion des Stroms, die durch Einflüsse von Leistungselektronik verzerrt, sozusagen verbeult, wird. Die Filterfunktion im ESI arbeitet ähnlich wie ein Beulendoktor, der verbeulte Bleche am Auto wieder in Originalform bringt“, sagt Kay Kiefer, bei ABB im Fachvertrieb verantwortlich für die Netzqualitätsprodukte. Nils Fröhmer vom ABB-Vertriebsteam Power Quality: „Insbesondere für die Industrie bietet sich durch den Einsatz von Energiespeichern in Kombination mit dem ‚Plus‘ Netzqualitätsverbesserung ein interessanter Zusatznutzen.“

Ein Beispiel für den Einsatz: Der dänische Netzbetreiber Radius, eine Tochter des Energieunternehmens Dong Energy, testet in Nordhavn, einem neuen Stadtteil von Kopenhagen, wie Großbatterien in das Netz integriert werden können und wie es sich kosteneffizienter betreiben lässt. Viele der Häuser sind mit Photovoltaikanlagen oder anderen Quellen erneuerbarer Energien ausgestattet. Radius setzt das ESI-System in Kombination mit einer Lithium-Ionen-Großbatterie ein. Der ABB-Umrichter verfügt über eine Leistung von 630 kW; die Kapazität der Batterie beträgt 460 kWh, womit sich rund 60 Haushalte einen Tag lang versorgen lassen.