Der Frischegarant: Roboter in der Lebensmittelindustrie

Wurst wird verpackt mit Roboter
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Die robotergestützte Automatisierung bietet eine lange Reihe von Vorteilen. In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie kann sie darüber hinaus aber noch einen entscheidenden Faktor optimieren: die Haltbarkeit der Produkte.

„Was kostet‘s – was bringt‘s?“ – das ist die simple Frage, die sich Unternehmerinnen und Unternehmer vor jeder Investition erst einmal stellen. Die Antwort ist dann aber nicht mehr ganz so einfach. Denn um den „Return on Investment“ bei Automatisierungsvorhaben zu berechnen, sind eine Vielzahl von Faktoren zu bedenken.

Roboter „von Natur aus im Vorteil“

Ein ganz entscheidender Aspekt in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist die Haltbarkeit der Produkte. Und die hängt wiederum von der Anzahl der Bakterien und Keime ab, mit denen Lebensmittel während des Produktionsprozesses in Berührung kommen. Dabei gilt ein einfacher Grundsatz: je weniger, desto besser.

Genau hier haben Roboterlösungen einen gravierenden Vorteil: Durch Verwendung der richtigen Materialien und ein effektives Reinigungssystem können sie nahezu bakterienfrei arbeiten.

Frischegarant Roboter: Sie arbeiten nahezu bakterienfrei.

Robotik kann die Haltbarkeit aber auch noch auf eine andere Weise verlängern. Denn je schneller das jeweilige Produkt die Fabrik wieder verlässt, desto mehr Zeit steht anschließend für den Verkauf zur Verfügung. Und die Erhöhung der Prozessgeschwindigkeit ist zweifelsohne eine der am besten dokumentierten Erfolge der robotergestützten Automatisierung. Diese Gesichtspunkte sollten in die Investitionsüberlegungen also durchaus mit einfließen.

Die Stärken von Robotern in der Lebensmittel- & Getränkeindustrie

Darüber hinaus gibt es aber auch noch eine ganze Reihe von Faktoren, die ebenfalls für eine Automatisierung sprechen:

1. Arbeitskräftemangel

In Zeiten niedriger Arbeitslosigkeit sind Jobs mit monotonen und wiederkehrenden Tätigkeiten am schwersten zu besetzen - viele lebensmittelverarbeitende Betriebe können ein Lied davon singen. Gerade für solche Aufgaben eignen sich Roboter indes ideal.

2. Lebensmittelsicherheit

Wo Menschen arbeiten, können Fehler passieren. In der Lebensmittelproduktion werden fehlerhafte Produkte aber schnell zu einer Gefahr für die Gesundheit der Verbraucher. Mit automatisierten Verfahren lassen sich solche Risiken minimieren – was wiederum für ein Plus an Lebensmittelsicherheit sorgt.

3. Ergonomie

Ob der Transport von kiloschweren Fleischstücken oder das Palettieren – in der Fertigung gibt es zahlreiche Arbeitsschritte, die der Gesundheit der Mitarbeitenden zusetzen können. Vor allem, wenn sie derartige Arbeitsschritte immer und immer wieder ausführen müssen. Für die Robotik ist das alles nur eine Frage der Konstruktion. Daher sind Roboter verfügbar, deren Belastbarkeit weit über von Menschen stemmbare Gewichte hinausgeht.

4. Flexibilität

Der Online-Handel zwingt Einzelhändler und Supermarktketten inzwischen, ihre Distributionsnetzwerke umzustellen. Diese Transformation führt in vielen Fällen dazu, dass die einst sehr kalkulierbare Nachfrage mitunter stark ins Schwanken gerät. Eine Automatisierung macht die Produktion in einer solchen Situation um einiges flexibler. Und erspart den wohl schwierigsten Aspekt der schwankenden Auslastung: den ständigen Auf- und Abbau von Personal.

5. Customizing

Kleine Stückzahlen an individuellen Produkten sind bei der traditionellen, linearen Fertigung wirtschaftlich kaum umsetzbar. Die Umrüstkosten sind meist viel zu hoch. In einer automatisierten Produktion beschränken sie sich aber oft auf eine schnelle und einfache Umprogrammierung – und werden so viel schneller rentabel. Das schafft die Möglichkeit, bedarfsgerecht und nach Kundenwünschen zu produzieren. Und sich von Wettbewerbern abzusetzen.

In der Praxis bewährt

ABB-Expertinnen und -Experten haben bereits zahlreiche Robotik-Lösungen entwickelt und sie erfolgreich in die Lebensmittel- und Getränkeproduktion implementiert. Ein paar der so erzielten Erfolge haben wir hier kurz zusammengestellt.

Leichte Reinigung

Der FlexPicker® von ABB ist für die hohen Hygieneanforderungen der Lebensmittelindustrie bestens ausgestattet. Dafür ist er z.B. mit einer speziellen Lackierung oder in einer Edelstahl-Ausführung erhältlich. So lässt er sich besonders schnell und einfach reinigen. Das gilt auch für den IRB 1200 H. Der Sechsachs-Roboter im hygienegerechten Design lässt sich auf zwei unterschiedliche Weisen reinigen: In Anwendungen, bei denen eine oberflächliche Reinigung genügt, kann er einfach nass abgewischt werden. In sehr sensiblen Umgebungen ist eine Hochdruckreinigung möglich. Ergänzend verfügt er über alle relevanten Schutzarten und ist lebensmittelverträglichen Schmierstoffen versehen. Der zuverlässige Helfer also, wenn es um die Verarbeitung von Fleisch, Geflügel, Fisch und Obst geht.

Perfekte Hygiene, Spitzentempo & enorme Zuverlässigkeit

Der Sechsachsroboter IRB 6700 ist ein besonders zuverlässiger Kollege. Im Durchschnitt läuft er 40.000 Stunden ohne Unterbrechung, was mehr als viereinhalb Jahren entspricht. Daher ist er bei einem der größten Lebensmittelhändler Skandinaviens, der ICA Group, auch mit einer ganz besonders anspruchsvollen Aufgabe betraut: Er sortiert Hackfleisch, das so schnell ausgeliefert werden muss, wie kaum ein anderes Produkt.

Sichere Zusammenarbeit mit Menschen

Bei einigen Tätigkeiten ist die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine nach wie vor unerlässlich. Der weltweit führende Lebensmittelhersteller Nestlé vertraut dabei auf eine kompakte Palettierzelle, die einen IRB 660 von ABB umfasst. Dessen Sauggreifer hebt Kartons am Ende der Produktionslinie an und stapelt sie mit optimaler Lastenverteilung auf Paletten, was die zuständigen Mitarbeiter ergonomisch spürbar entlastet. Ihre Sicherheit garantiert dabei die zertifizierte Software SafeMove, die Schutzgitter, Sicherheitsschalter und Ähnliches unnötig macht.

Produktivität steigern

Um die Rentabilität ihrer Produktionslinie zu steigern, hat Delicato, einer der größten Hersteller von Feinbackwaren in Skandinavien, in FlexPicker vom Typ 360 investiert. Diese sind in der Lage, empfindliche Gebäckkugeln unbeschadet in ihre Verpackung zu sortieren. So sind viele unbeliebte, da monotone, Tätigkeiten mit erhöhtem Verletzungsrisiko entfallen.

Die Grundlage dieser Erfolge: Software und Bildverarbeitung

In der Lebensmittelproduktion sind Roboter mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Sie müssen biegeschlaffe und naturgewachsene Produkte erkennen, die oftmals sehr empfindlich sind. Und dabei ein Höchstmaß an Sicherheit bieten. Dafür müssen sie von Sensoren und Kamerasystemen mit den entsprechenden Informationen versorgt werden.

ABB setzt hierfür auf seine Robotersoftware PickMaster® Twin. Sie erstellt einen digitalen Zwilling der jeweiligen Maschine. Und der testet jeden Arbeitsschritt zunächst in einer virtuellen Umgebung. So lassen sich alle Eventualitäten klären, bevor der Roboter in der realen Welt überhaupt zum Einsatz kommt.

Pickmaster Twin Roboter

PickMaster Twin: Die Software optimiert Prozesse schon bevor die echten Roboter in Betrieb gehen.

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