Einfach clever automatisiert

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Haussteuerung einfach wie nie? Mit diesem Anspruch wurde 2014 ABB-free@home lanciert. Wie sich das neue Gebäudeautomationssystem in der Praxis bewährt, zeigt eine umfangreiche Installation in einem renovierten Einfamilienhaus.

Aus einem kleinen Häuschen aus den 1950er-Jahren im Schweizer Kanton Zürich mit 86 m² Wohnfläche machte Familie Kunert ein stattliches Haus – mit doppelt so viel Wohnraum für die fünfköpfige Familie und mit modernster Haustechnik. Diese wurde komplett erneuert. „Wo früher ein Öl- und ein Holzkessel bollerten, stehen jetzt eine effiziente Luft-/Wasser-Wärmepumpe und eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung“, sagt Peter Schütt vom Architekturbüro Hauptvogel & Schütt. „Durch das System ABB-free@home ist nun das ganze Haus vernetzt, womit die Effizienz der haustechnischen Anlagen nochmals gesteigert wird – durch die optimale Abstimmung aufeinander, auf die Wettereinflüsse und auf die Bedürfnisse der Bewohner.“

Gebäudeautomation gehört dazu

„Für mich waren zwei Dinge klar“, betont Hausherr Dieter Kunert: „Unser neues Zuhause muss nach dem Umbau dem Minergie-Standard entsprechen. Und es soll sinnvoll automatisiert werden – wenn schon erneuern, dann richtig. In unseren digitalisierten Zeiten zählt für mich Gebäudeautomation fraglos zur Ausstattung einer modernen Wohnung.“

Der 50-Jährige ist Leiter Export bei der Geschäftseinheit ABB Niederspannungsprodukte in Schaffhausen. Da liegt es nahe, eine Automationslösung aus dem eigenen Unternehmen zu realisieren. Weshalb fiel die Wahl auf das erst kürzlich lancierte ABB-free@home? „Es ist in Anschaffung und Installation doch um einiges kostengünstiger als KNX und bietet – nach Prospekt – das, was ich mir im privaten Bereich erwarte.“ Die Mehrkosten im Vergleich zu einer Standard-Elektroinstallation ohne Automation sind natürlich abhängig vom Umfang der gewünschten Lösung. Aber mit einer Investition in der Größenordnung von zwei Monatsmieten für eine Vier-Zimmer-Wohnung lässt sich schon eine überzeugende Haussteuerung mit drei Dutzend Sensoren und Aktoren realisieren.

In der Praxis bereits bewährt

Familie Kunert zog im November 2014 in ihr Haus ein. Für die Elektroinstallationen während der umfassenden Renovierungsarbeiten zeichnete Roger Acklin verantwortlich, Geschäftsleiter der Burkhalter Elektrotechnik AG in Schaffhausen in der Schweiz: „Wir steuern hier 61 Teilnehmer an – bis hin zur Steckdose der Kaffeemaschine.“ Die für die Signalübertragung nötige Bus-Leitung von ABB-free@home kann in fast beliebiger Art und Weise verlegt werden – sei es in Linien-, Baum- oder Sterntopologie. Sie wird in demselben Kanal wie das Stromkabel geführt.

Im Haus der Kunerts hat der Elektroinstallateur die Flexibilität des Systems ausgereizt. „Manche Funktionen, etwa das Dimmen der Leuchtkörper oder die Temperaturregelung, haben wir zentral installiert. Die Aktoren dafür befinden sich also im Schaltschrank im Keller“, erklärt Acklin. Bei den Stores hingegen wurde die dezentrale Variante gewählt, in der Sensor und Aktor zusammen in einem Unterputz- oder auch in einem Aufputzgehäuse eine Einheit bilden. Ins Automationssystem eingebunden ist auch ein Türkommunikationssystem vom Typ ABB-Welcome, das den Haupteingang mit einer Kamera überwacht.

Einfach zu konfigurieren

Wenn die gewünschten Aktoren und Sensoren sowie die Bus-Leitung und der System Access Point einmal physisch installiert sind, lässt sich ABB-free@home – dem Namen entsprechend – frei konfigurieren. „Dafür braucht es kein gesondertes Softwarepaket und kein absolutes Expertenwissen, im Unterschied etwa zu KNX“, betont Acklin. „Das ist aus meiner Sicht ein großer Vorteil dieser neuen Lösung: Je nach Interesse kann sich der Endkunde die Automationslösung fix und fertig konfigurieren lassen. Er kann aber auch selbst Szenen anlegen und verändern. Oder er kann gar die einzelnen Sensoren und Aktoren anders verknüpfen, beispielsweise mit einem Schalter drei Leuchten statt nur einer ein- und ausschalten.“

Praktischer „Alles-aus“-Schalter

„Die Konfiguration mit der intuitiv bedienbaren App war wirklich einfach. Wer wie ich technikinteressiert ist, dem macht das zudem auch noch richtig Spaß“, sagt Dieter Kunert. Zudem wolle er nicht für jede Umprogrammierung eines Schalters den Installateur anrufen, sondern das rasch selbst erledigen können. „Welche Belegung wirklich den eigenen Bedürfnissen entspricht, erfährt man erst, wenn man eingezogen ist und Erfahrungen gesammelt hat.“ Dieter Kunert ist die Freude an der gelungenen Hausautomation anzumerken. Was hält seine Frau von diesem vernetzten System? „Überaus praktisch ist der ‚Alles-aus‘-Schalter, mit dem sich beim Rausgehen alle elektrischen Verbraucher auf einmal ausknipsen lassen“, so Petra Kunert. Zudem gefalle ihr das Design der Schalter sehr gut.

Mit dem vereinfachten, zentralen Ausschalten aller Stand-by-Geräte und Leuchten werde im Wohnalltag wohl etwas mehr Strom gespart, als das mit 24-V-Gleichspannung betriebene System selbst brauche, schätzt Acklin. „Der Gewinn an Komfort und Sicherheit steht für mich im Zentrum“, hält Dieter Kunert abschließend fest. „Jede gewünschte Funktion individuell oder in Szenen zusammengefasst steuern zu können – sei es per programmiertem Schalter, über das eingebaute Panel oder mithilfe der App für Mobilgeräte –, bereitet auch Spaß. Damit hat man das traute Heim im Griff.“ Als nächstes werde er einen Windsensor installieren und das System so einrichten, dass die Stores bei starkem Wind automatisch eingezogen werden.

„Die Konfiguration mit der intuitiv bedienbaren App war wirklich einfach.“