Anschlusstechnik: Push-in für mehr Sicherheit & weniger Wartung

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Die älteste und am weitesten verbreitete Anschlusstechnik ist die Schraubverbindung. Doch in der Praxis hat dieser Ansatz seine Tücken. Denn die Schraubanschlussklemmen müssen in regelmäßigen Abständen nachjustiert werden. Geschieht dies nicht, droht eine nicht unerhebliche Gefahr: Lockere Anschlussleitungen können zu Lichtbögen und Funken führen! Dadurch erwärmen sich die Klemmen.  

Das bedeutet: die Anschlüsse müssen in festgelegten Intervallen geprüft werden. Dies kann durch manuelles Prüfen der Verbindungen sowie durch Wärmebildkameras erfolgen. Klingt aufwändig, ist aufwändig. 

ABB hat bereits 2018 mit der Push-in Anschlusstechnik eine clevere Alternative zu Schraubanschlüssen sowie zu klassischen Schraubanschlussklemmen eingeführt. 

Die Qual der Wahl? Schraub­anschlussklemmen, Federzugklemmen oder Push-in Anschlusstechnik?

Wie funktionieren Schraubanschlussklemmen? 

Schraubanschlussklemmen sind eine häufig verwendete Technologie zur elektrischen Verbindung von Leitungen oder Drähten. Sie bestehen in der Regel aus einer Klemme, die eine schraubbare Metallklemme oder einen Metallstab enthält, der als Anschlusspunkt für die Leitung dient. 

Die Funktionsweise einer Schraubanschlussklemme ist recht einfach. Zunächst wird die Isolierung der Leitung entfernt, um den blanken Leiter freizulegen. Die Klemme selbst hat eine Öffnung oder einen Schlitz, in den die Leitung eingeführt wird. Die Leitung wird dann fest in die Klemme eingesetzt. 

Um die Verbindung herzustellen, wird die Schraube an der Klemme gedreht. Durch das Drehen der Schraube wird der Metallstab oder die Klemme enger, wodurch sich der Leiter festklemmt. Die Schraube erzeugt dabei eine hohe Klemmkraft, die den Leiter sicher fixiert und eine zuverlässige elektrische Verbindung gewährleistet. 

Ein wichtiger Aspekt bei Schraubanschlussklemmen ist die richtige Anzugskraft. Es ist wichtig, die Schraube nicht zu fest oder zu locker anzuziehen. Eine zu lockere Verbindung kann zu Wackelkontakten und erhöhtem Widerstand führen, während eine zu feste Verbindung die Leiter beschädigen kann. 

Obwohl Schraubanschlussklemmen eine weit verbreitete Methode zur elektrischen Verbindung von Leitungen sind, haben sie auch einige Nachteile: 

1Zeit- und Arbeitsaufwand: Der Hauptnachteil von Schraubanschlussklemmen besteht darin, dass sie im Vergleich zu anderen Verbindungstechniken deutlich zeitaufwendiger sind. Das Anziehen der Schraube erfordert mehr Arbeitsaufwand und Zeit im Vergleich zum einfachen Einstecken bei anderen Verbindungsmethoden wie Push-in oder Federzugklemmen.
2Fehleranfälligkeit: Schraubanschlussklemmen können anfällig für menschliche Fehler sein. Wird die Schraube nicht richtig angezogen, kann dies zu einer losen Verbindung führen, die zu Wackelkontakten oder sogar zu einem vollständigen Ausfall der Verbindung führen kann. Gleichzeitig besteht auch die Möglichkeit, die Schraube zu fest anzuziehen, was zu Beschädigungen der Leitung oder des Anschlusses führen kann.
3Wartungsaufwand: Wenn Änderungen an der Verdrahtung vorgenommen werden müssen oder wenn ein Anschluss gelöst werden muss, erfordern Schraubanschlussklemmen zusätzliche Zeit und Aufwand, um die Schraube zu lösen und die Leitung zu entfernen. Im Vergleich dazu ermöglichen andere Verbindungstechniken, wie zum Beispiel Push-in-Verbindungen, eine einfachere und schnellere Wartung.
4Vibrationsanfälligkeit: Bei Anwendungen mit starken Vibrationen oder Erschütterungen besteht die Möglichkeit, dass sich die Schrauben lockern, was zu einer losen Verbindung führen kann. Daher ist es wichtig, die Schrauben regelmäßig auf ihre Festigkeit zu überprüfen und gegebenenfalls nachzuziehen.

Push-in-Methode (links) vs. Feder-Methode (rechts)

Und wie funktionieren Federzugklemmen?

Federzugklemmen sind wie die Schraubanschlussklemmen eine weitere Variante elektrischer Anschlussklemmen. Sie versprechen eine schnelle und sichere Verbindung von Leitungen. Die Funktionsweise von Federzugklemmen ist relativ einfach. Jede Klemme besteht aus einem Metallkörper, der eine federbelastete Klemmleiste enthält. Diese Klemmleiste hat mehrere Klemmstellen, in die die Leitungen eingeführt werden. 

Um eine Verbindung herzustellen, wird die Federzugklemme geöffnet, indem ein Hebel, eine Taste oder ein ähnlicher Mechanismus betätigt wird. Dadurch wird die Klemmleiste freigegeben und die Leitungen können in die Klemmstellen eingeführt werden. Sobald die Leitungen vollständig eingeführt sind, wird der Hebel oder die Taste losgelassen, wodurch die Feder die Klemmleiste wieder nach vorne zieht und eine starke Klemmkraft auf die Leitungen ausübt. 

Die Federzugklemmen bieten mehrere Vorteile. Zum einen ermöglichen sie eine schnelle und werkzeuglose Verdrahtung, da keine Schrauben oder Werkzeuge zum Festziehen benötigt werden. Darüber hinaus sorgen die Federmechanismen für eine zuverlässige und sichere Verbindung, die auch unter Vibrationen oder Erschütterungen stabil bleibt. Die Klemmkraft wird durch die Feder erzeugt, wodurch ein konstanter Druck auf die Leitung ausgeübt wird, um eine gute elektrische Verbindung sicherzustellen. 

Der Königsweg: Push-in-Verbindungen

Push-in-Verbindungen sind die modernste Art der elektrischen Verbindung von Leitungen. Sie sind die schnellste und benutzerfreundlichste Lösung. Bei Push-in-Verbindungen wird die Leitung einfach in die Klemme oder den Anschluss gesteckt, ohne dass Werkzeuge oder Schrauben benötigt werden. 

Die Funktionsweise von Push-in-Verbindungen: In der Regel bestehen die Anschlüsse aus einer Klemme mit einer Öffnung oder einem Schlitz. Die Isolierung der Leitung wird entfernt, um den blanken Leiter freizulegen. Anschließend wird die Leitung in die Öffnung oder den Schlitz gesteckt, bis sie vollständig in der Klemme sitzt. 

Die Push-in-Klemme verfügt über eine innere Mechanik, die den Leiter festklemmt, sobald er eingeführt wird. Dies wird oft durch Federkraft oder Kontaktdruck erreicht. Die innere Mechanik erzeugt eine ausreichende Klemmkraft, um eine zuverlässige elektrische Verbindung herzustellen. 

Ein Vorteil der Push-in-Verbindungen besteht darin, dass sie eine schnelle und einfache Verdrahtung ermöglichen. Das Einstecken der Leitung erfordert keine zusätzlichen Werkzeuge oder das Anziehen von Schrauben. Dadurch spart man Zeit und Aufwand bei der Installation oder Wartung von elektrischen Systemen. 

Push-in-Verbindungen bieten zudem eine gute Verbindungssicherheit. Die Klemmkraft hält die Leitung sicher und zuverlässig an ihrem Platz, und die Verbindung bleibt stabil, selbst bei Vibrationen oder Erschütterungen. 

Push-in-Verbindungen werden in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, einschließlich der Elektroinstallation, Gebäudeautomation, Industrieautomatisierung und Steuerungstechnik. Sie bieten eine effiziente und benutzerfreundliche Methode zur elektrischen Verbindung von Leitungen und ermöglichen eine schnelle Installation und Wartung von elektrischen Systemen. 

Die Vorteile der ABB Push-in Lösungen: schnell, einfach, zuverlässig

  1. Schneller installiert 

Dank des 2-in-1-Anschlusses von ABB ist es erstmals möglich, sowohl Litzen mit Aderendhülsen und starre Leiter (Push-in-Methode) als auch Litzen ohne Aderendhülsen (Federzug-Methode) in derselben Klemme zu verwenden. Bei Verwendung der Push-in-Methode können die Leiter einfach von Hand eingesteckt werden, um eine Verbindung herzustellen.

 

  1. Einfacher verdrahtet
  • Intuitive Verdrahtung: Bei der Push-in-Feder-Anschlusstechnik nutzen alle Anschlusskabel und Phasenverbinder den gleichen runden Klemmenzugang. Die quadratischen Öffnungen sind mit einem Schraubendreher-Symbol gekennzeichnet. Dies ermöglicht eine intuitive und fehlerfreie Verdrahtung mit leichter Wiederholbarkeit und geringem Schulungsaufwand. 
  • Einfaches Lösen der Verbindung: Zum Lösen der Verbindung wird lediglich ein 3 mm breiter Standard-Schlitzschraubendreher benötigt. Das einfache Einstecken ohne Drehen oder Kippen verringert die Wahrscheinlichkeit von Schäden an den Klemmen während der Installation. 
  • Automatische Verdrahtung: Die Lösung für den Motorstart mit Push-in-Feder verfügt über eine frontseitige Leiterzuführung für alle Klemmen. Durch den Zugang von der Vorderseite wird das einfache und robuste Anschließen von Kabeln ermöglicht, was auch die automatisierte Roboterverdrahtung erleichtert.
  1. Zuverlässig verbunden

Die Push-in-Federanschlusstechnik bietet eine erhöhte Verbindungssicherheit, ohne dabei Kompromisse bei der Zuverlässigkeit eingehen zu müssen. Sie sind vibrationsfest und können auch in anspruchsvollen Umgebungen verlässlich eingesetzt werden. Die Push-in-Feder-Technologie wurde gemäß den Standards IEC 60068-2-27 und IEC 60068-2-6 auf Schocks und Vibrationen getestet. 

Ein erneutes Anziehen der Verbindung entfällt, da die Klemmen selbstnachspannend sind. Dadurch ist ein erneutes Justieren nicht erforderlich, weder nach dem Transport noch während der Lebensdauer des Produkts. Eine hohe Verbindungsfestigkeit ist über die gesamte Lebensdauer des Gerätes gewährleistet.