Die Umstellung auf eine E-Fahrzeugflotte ist meist nur ein erster Schritt. Um ein späteres Flottenwachstum zu ermöglichen, muss die neue Infrastruktur von vornherein skalierbar geplant werden. Eine Erweiterung der Fahrzeugflotte erfordert ein umfassendes Verständnis der Effizienz der Ladevorgänge, der Abfederung von Lastspitzen und der allgemeinen Steuerung des jeweiligen Stromnetzes.
Gegebenenfalls muss das Stromnetz für ein E-Fahrzeug-Depot weit mehr als das 10-fache der Leistung liefern, die für ein konventionelles Depot erforderlich wäre. Dieser erhöhte Strombedarf erfordert unter Umständen eine Aufrüstung der Stromversorgung des Standorts auf eine Mittelspannungsebene von 10.000 bis 42.000 Volt. Aus Sicherheitsgründen ist für elektrische Schaltanlagen und Komponenten mit höherer Spannung die Aufstellung innerhalb eines Gebäudes vorgeschrieben, etwa in einem geprüften und zertifizierten Schaltschrank oder in einem eHouse.
Bei kleineren Betriebshöfen kann der Einsatz eines Batterie-Energiespeichersystems (BESS) die Notwendigkeit einer Aufrüstung auf Mittelspannung abwenden, indem der Strom durch eine Standard-Niederspannungsversorgung „aufgestockt“ wird, während die Fahrzeuge geladen werden. Für Busdepots kann eine Option auch darin bestehen, eine Solarstromerzeugung mit Lastoptimierung in Verbindung mit einem BESS zu nut-zen. Eine solche Architektur trägt dazu bei, die Anforderungen an die Versorgungsinfr-struktur zu minimieren und einen ersten Schritt in Richtung einer elektrifizierten Flotte zu machen.
Unabhängig von der Konfiguration der elektrischen Komponenten ist ein digitales Energiemanagementsystem erforderlich, das Stromnetz, Infrastruktur, Ladesysteme und Fahrzeuge so koordiniert, dass sie effizient zusammenarbeiten.