Kompakte Power für die Schiene – mit innovativen Schutzlösungen von ABB

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Ein hoher Elektrifizierungsgrad gilt als Schlüssel zur CO2-neutralen Mobilität. Auch im Schienenverkehr steigt daher der Anteil der mit regenerativ erzeugtem Strom angetriebenen Fahrzeuge, die den Weg für enger getaktete und zugleich nachhaltigere Verbindungen bereiten. Damit tatsächlich immer alles wie auf Schienen läuft, bedarf es einer effizienten und zuverlässigen Energieverteilung – auch oder gerade im Niederspannungsbereich. Mit über 100 Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Elektrifizierungslösungen für Maschinen, Anlagen und Gebäude bietet ABB auch für Schienenfahrzeuge und -infrastruktur ein breites Technologieportfolio.

Effizienter Schutz im Niederstrombereich: Platzsparende ABB-Lösungen für höchste Sicherheit

So bietet ABB etwa eine große Auswahl an Schutzgeräten für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, Batterieladegeräte und Systeme wie Beleuchtung, Bremsen und Türen, um sie vor elektrischen Gefahren zu sichern. Da es besonders an Bord von Schienenfahrzeugen eng zugeht, besteht die Herausforderung darin, die begrenzte Aufnahmekapazität der dort verbauten Steuer- und Verteilerschränke optimal auszureizen. Die besonders platzsparenden DIN-Rail-Geräte von ABB vereinen daher mehrere Funktionen in einem Gehäuse. So zeichnet sich beispielsweise der Sicherungsautomat S2011C gegenüber anderen Lösungen aus, indem er in einer einzigen Teilungseinheit über zwei unabhängige Stromkreise wacht. Diese kompakte Lösung gilt als Alleinstellungsmerkmal. Eine weitere Kompaktlösung, die ebenso im Gebäudebereich und im Maschinenbau Verwendung findet, ist der FI/LS DS301CT der in nur einer Modulbaubreite FI-Schutz und Leitungsschutzschalter kombiniert.

Ein spezifisches Problem bei Gleichstrom-Nahverkehrsbahnen löst der von ABB entwickelte Bahn-FI/LS-Schalter DS250N-UC. Besonders innerhalb des Oberleitungsbereichs können dort Potenzialdifferenzen zwischen dem Erdungssystem des Wechselstromnetzes und dem des Gleichstrom-Bahnnetzes auftreten. Zusätzlich zu den üblichen Fehlerarten Kurzschluss, Überlast und Erdfehlerstrom können dadurch hohe Ausgleichs-Gleichströme zwischen dem Neutralleiter des allgemeinen Netzes und dem Rückleiter des Gleichstrom-Bahnnetzes fließen. Anders als herkömmliche Fehlerstromschutzschalter besitzt der ABB Bahn-FI/LS zwei speziell gegenläufig geschaltete N-UC Pole, um diese Ausgleichs-Gleichströme polaritätsunabhängig schalten zu können.

Normkonform und widerstandsfähig unterwegs durch zertifizierte Sicherheit

Damit DIN-Rail-Geräte wie der FI/LS DS301CT den besonderen Anforderungen im Schienenverkehr standhalten, müssen sie höchste Sicherheitsstandards erfüllen. Der Zusatz «T» in der Typenbezeichnung zeigt, dass diese Geräte neben den Vorgaben der DIN EN 50155 für elektronische Komponenten auch die Brand- und Rauchschutznorm DIN EN 45545 erfüllen sowie schock- und vibrationsfest nach IEC 61373 sind. Zudem ist eine IRIS-Zertifizierung des europäischen Eisenbahnverbands inzwischen für Bahnlieferanten Pflicht. ABB-Fertigungsstätten, die Produkte für Schienenfahrzeuge herstellen, sind daher IRIS-zertifiziert.

Erstklassiger Schutz bei Anlaufströmen: Die K-Charakteristik von ABB im Einsatz

Der Sicherungsautomat blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück: Hugo Stotz erfand 1924 den Sicherungsautomaten. Sein Familienunternehmen gehörte bereits seit 1912 zu ABB (vormals BBC) und bietet heute als ABB Stotz Kontakt GmbH Lösungen, Anwendungen und Produkte für die gesamte Bandbreite des Maschinenbaus und der Gebäudetechnik an. Die Erfindung des ersten thermisch-magnetischen Sicherungsautomaten, welcher ins Patentbuch eingetragen wurde, war eine Weltneuheit und revolutionierte die elektrische Welt, da die neue Sicherung im Gegensatz zu den damals üblichen Schmelzsicherungen wieder eingeschaltet werden konnte. In diesem Jahr feiert der Sicherungsautomat 100-jähriges Jubiläum und hat bis heute eine zentrale Rolle in elektrischen Installationen eingenommen und ist unverzichtbar, insbesondere im Bahnbereich.

Neben dem Kürzel «K» gibt es eine weitere Charakteristik, die bei der Absicherung von Stromkreisen im Bahnbereich ebenfalls unverzichtbar ist, nämlich die Auslösecharakteristik «K» (Kraftstrom). Leitungsschutzschalter mit dieser Charakteristik sorgen dafür, dass der Sicherungsautomat beim Motoranlauf korrekt auslöst. Dies ist besonders wichtig, da viele drehende Teile, wie Ventilatoren in HKL-Anlagen und Kompressoren für Bremssysteme oder Türschließanlagen, im Bahnbereich vorkommen. Mit der Entwicklung der K-Charakteristik hat ABB, ebenfalls wie beim Sicherungsautomaten, eine Vorreiterrolle übernommen. Der Leitungsschutzschalter S200MT bietet heute zuverlässigen Schutz bei hohen Anlaufströmen und Kurzschlüssen. Für den Motorschutz, etwa bei blockiertem Anlauf oder Überlast, kommen kompakte Motorschutzschalter wie der MS132-B zum Einsatz, die internationale Bahnnormen erfüllen und für den Einsatz in Zügen geeignet sind, die oft in Tunneln oder im Untergrund fahren.

Maximale Verfügbarkeit auch unter extremen Bedingungen

In dieser Aufzählung kleiner «Kraftpakete» darf auch der Hochleistungsautomat S800 nicht fehlen, der durch sein einzigartiges Verhältnis von Größe zu Spannung besticht. Entwickelt in Schaffhausen, kann er zusammen mit dem Smissline-TP-Stecksystem beispielsweise eingesetzt werden, um die Verfügbarkeit von Weichenheizungen zu verbessern. Im Gegensatz zu NH-Sicherungen lassen sich die ABB-Sicherungsautomaten nach dem Störfall wieder einschalten, sodass die Heizungen nach einem Kurzschluss rasch wieder betriebsbereit sind – selbst bei extremen Wetterbedingungen. Ein Pilotprojekt mit DB InfraGO AG bei den Weichenheizungen in Leipzig-Neuwiederitzsch zeigte überzeugende Ergebnisse in Verfügbarkeit, Effizienz und Arbeitsschutz.