Skalierbar, innovativ und effizient: Das ABB-Portfolio für Rechen­­zentren

Gefällt mir
Bookmark
Intro

Rechenzentren müssen heutzutage skalierbar, innovativ und effizient sein. ABB liefert Lösungen, die die Anforderungen unserer Kunden mit Blick auf Skalierbarkeit und Effizienz erfüllen. Auch unterstützen wir Kunden dabei, durch neue Technologien die Zuverlässigkeit und Effizienz zu steigern sowie ihre Projektzeitpläne einzuhalten. Mit der ABB Ability-basierten Plattform können alle Geräteebenen eines Data Centers angebunden werden, wodurch der Kunde einen visuellen Einblick in alle wichtigen Parameter erhält. Die digitalen Lösungen von ABB basieren auf offenen und internationalen Standards für eine breite Kompatibilität. ABB bietet für Rechenzentren ein komplettes elektrotechnisches Portfolio. Dieses beinhaltet alle notwendigen Automatisierungs- sowie Elektrifizierungsprodukte, die mit ihnen verbundene Planung sowie die entsprechenden Serviceleistungen. Systeme können so geplant werden, dass sie wachsen und erweitert werden können, sobald dies nötig ist. Im Interview mit Karl Kimmig, Leiter Segment Data Center, und Sebastian Behr, Sales and Account Manager Segment Data Center, sprechen wir unter anderem über die aktuelle Marktlage für Data Center in Deutschland, wie das Portfolio von ABB sich dort positioniert und welche Trends sie beobachten.

Wie entwickelt sich aus Ihrer Sicht die Marktlage für Rechenzentren speziell in Deutschland?

Karl Kimmig: Durch die Digitalisierung wächst das Aufkommen an Daten schon an sich. Services wie Industrie 4.0, 5G-Anwendungen, KI, aber auch Streaming und andere Onlinedienste verlangen hohe Übertragungsraten und schnelle Reaktionszeiten. Diese Trends treffen verstärkt auf Deutschland zu, da wir eine ausgeprägte industrielle Landschaft besitzen. Außerdem hat in Frankfurt einer der größten Internetknoten der Welt seinen Sitz: DE-CIX. Für Rechenzentren ist es ein Vorteil, sich in einer Region mit guter Infrastruktur anzusiedeln, da dort auch bei steigenden Anforderungen eine hohe Übertragungskapazität und energieeffiziente Lösungen gewährleistet sind. Dies begünstigt die Ansiedlung und den Ausbau von Rechenzentren in bereits gut angebundenen Regionen wie Frankfurt. Auch in den Großstädten Berlin, München und Hamburg ist eine verstärkte Ansiedlung von Rechenzentren zu beobachten. Für die Ansiedlung von Rechenzentren in Berlin sprechen beispielsweise die zentrale politische Lage, die daraus resultierende Nähe zu Entscheidungsträgern sowie die gute Anbindbarkeit von Erneuerbaren Energien. Auch an anderen Standorten bieten individuelle Gegebenheiten – wie beispielsweise die Energieverfügbarkeit – Vorteile, die für eine dortige Ansiedlung sprechen. Nicht nur in Frankfurt besteht somit großes Potenzial.

ABB als Partner für Data Center-Projekte: Was überzeugt Ihre Kunden?

Sebastian Behr: ABB besitzt als einer von wenigen Anbietern ein komplettes Portfolio von Produkten und Lösungen der Energie- und Automatisierungstechnik für alle Kundengruppen im Data Center-Bereich. Das Portfolio erstreckt sich von Mittel- und Niederspannungsschaltanlagen über Leistungsschalter und Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) bis hin zu Lösungen mit Remote Power Panel und SMISSLINE als Schnittstelle in den Serverraum. Das Portfolio komplettieren ABB Ability-Anwendungen und -Automatisierungslösungen.

Wir sind ein globaler Ansprechpartner mit Netzwerken weltweit. Dieses Netzwerk nutzen wir, um unser Know-How stetig zu erweitern und Erkenntnisse aus den Erfahrungen in anderen Ländern lokal in Deutschland zu nutzen. Ein Beispiel für die Umsetzung einer Komplettlösungen im Rahmen einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit ist das Hochleistungsrechenzentrum auf dem Nordcampus der Georg-August-Universität, das Maßstäbe in Bezug auf nachhaltige Rechenzentren setzt.

Wie setzen Sie für Data Centers die globale ABB-Strategie auf dem deutschen Markt um?

Karl Kimmig: Es ist wichtig, einen einheitlichen Markenauftritt in allen Länderorganisationen zu erreichen. Dies beginnt bei Materialien wie Broschüren und Dokumenten über den Onlineauftritt bis zum Branding auf Messen. Eine wichtige Funktion erfüllen die global verantwortlichen Applikationsingenieure aus dem Produktmarketing. Die globale Zusammenarbeit – mit Kolleginnen und Kollegen weltweit, die die Anforderungen der Länder in Ihrem Zuständigkeitsbereich detailliert kennen – bringt uns einen großen Mehrwert. Wir lernen voneinander und miteinander. Wir lernen von den Erfahrungen, die andere Kolleginnen und Kollegen bereits gemacht haben und sind so in der Lage, Kundenanforderungen immer besser zu verstehen, kundenspezifische Lösungen zu entwickeln und zu skalieren.

Können Sie das – bezogen auf die Strategie im Vertrieb – noch etwas näher ausführen?

Sebastian Behr: Im Vertrieb verfolgen wir einen differenzierten Ansatz. Wir kategorisieren hierbei Colocation-, Hyperscale- und Enterprise-Rechenzentren. Projekte internationaler Unternehmen mit Sitz außerhalb Deutschlands werden in der Regel zentral entwickelt. Aufgrund dieser gängigen Vorgehensweise ist das Projekt zunächst auf dem lokalen Markt in Deutschland nicht bekannt. Hier greift das ABB-Netzwerk. Durch Austausch mit den Länderorganisationen und den globalen ABB-Accountmanagern sind wir in der Lage, bereits in der frühen Planungsphase alle relevanten ABB-Einheiten mit dem Kunden zu vernetzen. So ist es uns möglich, mit dem Kunden schon früh passende Lösungen zu diskutieren, die sowohl internationalen als auch lokale Anforderungen erfüllen. Data-Center-Betreiber aus Deutschland betreuen wir vollumfänglich mit einem Accountmanagement-Ansatz. Darüber hinaus nutzen wir die ABB-Vertriebsstrukturen um Stadtwerke, Schaltanlagenbauer und Großhändler etc. zu betreuen. Der Erfolg dieses Ansatzes zeigt sich unter anderem in der Ausrüstung mehrerer Colocation-Rechenzentren im Raum Frankfurt mit luftisolierten Mittelspannungs- sowie Niederspannungsschaltanlagen. Ergänzend dazu liefern wir Niederspannungsprodukte für die Unterverteilung sowie hocheffiziente USV-Anlagen, die die speziellen Anforderungen der Rechenzentrumsbetreiber erfüllen.

Welche Trends und Aktivitäten werden die Data Center-Branche aus Ihrer Sicht in Zukunft prägen?

Karl Kimmig: Wir beobachten stetig die Entwicklung internationaler Anforderungen an innovative Rechenzentren. Im Austausch mit Expertinnen und Experten bei ABB weltweit identifizieren wir Potenziale für Produktentwicklungen und entwickeln neue Lösungskonzepte. Darüber hinaus sind wir in Verbänden wie der German Datacenter Association (GDA) und dem eco – Verband der Internetwirtschaft aktiv. Dort sind wir im ständigen Austausch mit den Treibern der Branche und arbeiten gemeinsam an Lösungen für ein nachhaltiges Wachstum der Branche.

Sebastian Behr: Fokusthemen, die unser Handeln in Zukunft prägen und leiten werden, sind unter anderem die Anforderungen aus dem Energieeffizienzgesetz sowie das ESG-Reporting. Unsere Aktivitäten als ABB auch außerhalb der Branche der Rechenzentren geben uns hierbei die Möglichkeit, auch Entwicklungen und Trends aus anderen Bereichen zu übertragen, um innovative Konzepte für Data Center zu entwickeln, die zukünftige Anforderungen erfüllen.

Das ABB-Portfolio für Data Center

MITTELSPANNUNGSSCHALTANLAGE
Das Portfolio umfasst unter anderem luftisolierte, SF6-freie Mittelspannungsschaltanlagen von ABB. Ein breites Portfolio an Schutzgeräten bietet den Vorteil, allen Kundenanforderungen im Hinblick auf Sicherheit, Funktionalität und Platzbedarf gerecht zu werden. Das Ökosystem zenon erlaubt beispielswiese den modularen Aufbau eines Leitsystems, das einzelne Trafostationen bis ganze Verteilnetze visualisieren, steuern und automatisieren kann.

NIEDERSPANNUNGSSCHALTANLAGE
ABB-Niederspannungsschaltanlagen bieten ein hohes Maß an Sicherheit sowie maximale Zuverlässigkeit für den Betreiber. Mit dem modularen MNS-System gewährleistet ABB einen skalierbaren und stufenweisen Ausbau der Schaltanlage.

UNTERBRECHUNGSFREIE STROMVERSORGUNG (USV)
Die USV-Anlage ist eines der Kernelemente für den ausfallsicheren Betrieb eines Rechenzentrums. ABB-Produkte ermöglichen mit der dezentralen Parallelarchitektur (DPA) einen modularen Aufbau des USV-Systems sowie eine Wartung im laufenden Betrieb.

NIEDERSPANNUNGSLEISTUNGSSCHALTER
Leistungsschalter von ABB überzeugen mit höchsten Leistungs- und Schutzfunktionen. Sie sind benutzerfreundlich, lassen sich einfach integrieren und zeichnen sich durch eine gute Konnektivität aus.

NIEDERSPANNUNGSUNTERVERTEILUNG
Mit dem Remote Power Panel bietet ABB dem Kunden höchste Flexibilität bei der Bestückung der Unterverteilung und dem Energiemonitoring auf Rack-Ebene. Der Austausch von Geräten ist zudem im laufenden Betrieb möglich und erfordert keine Abschaltzeiten.

SCHNELLABSCHALTUNG IM FEHLERFALL
ABB bietet verschiedene Lösungen für die Abschaltung von Störlichtbögen im Fehlerfall. Zum Beispiel kann mit dem UFES, dem schnellsten Erdungsschalter auf dem Markt, ein auftretender Lichtbogen innerhalb von 4 Millisekunden abgeschaltet werden.