Erdgas unter Druck

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Die Energie dort hinbringen, wo sie gebraucht wird – das niederländische Unternehmen Gasunie betreibt ein umfassendes Erdgastransportnetz in Nordwesteuropa; rund 3.800 km davon verlaufen durch Deutschland. Verdichterstationen spielen bei dieser Erdgasautobahn eine wichtige Rolle. Durch Reibung verringert sich der Druck in der Pipeline beim Transport über große Strecken. Die Verdichtung des Erdgases erhöht den Druck auf bis zu 100 bar und steigert so die Transportkapazität der Pipeline.

Nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz gehören Verdichterstationen zu den meldepflichtigen Anlagen. Da die Gasverdichter nur temporär laufen, um bei Nachfragespitzen den Druck im Pipelinenetz anzupassen, übermittelt Gasunie eine sogenannte jährliche Gesamtfracht der Schadstoffe an die Behörden. Dieser Wert beruht nicht auf physikalischen Messungen, sondern auf komplexen Korrelationsberechnungen, die Variablen wie Durchflussmenge, Druck und Temperatur zueinander in Bezug setzen. In den Verdichterstationen Holtum, Achim, Wardenburg und Folmhusen übernimmt seit November 2017 jeweils ein Emissionsauswerterechner CEM-DAS von ABB diese Aufgabe.

Im Vergleich zum vorherigen Rechnersystem eines Drittanbieters bietet ABB für CEM-DAS einen deutlich umfassenderen Support. Zudem sind die Lebenszykluskosten geringer. Die neuen Rechner an das ABB-Leitsystem Freelance anzubinden, erwies sich als besondere Herausforderung, da es dafür weder standardisierte Vorlagen noch Erfahrungswerte gab, auf die man hätte zurückgreifen können. In enger Abstimmung haben Serviceingenieure und Experten der Abteilung „Control Technologies Service and Support“ die erforderlichen Parameter und Einstellungen erarbeitet.

Seit ABB die vier Emissionsauswerterechner in Betrieb genommen hat, laufen sie stabil und ohne Störfälle. Im Servicevertrag ist nicht nur die regelmäßige Wartung von CEM-DAS, sondern auch eine Rufbereitschaft vereinbart: Meldet Gasunie eine Störung, garantiert ABB montags bis freitags zwischen 7 und 17 Uhr einen Rückruf innerhalb von 30 Minuten; erfolgt die Meldung vor 12 Uhr, ist bereits am Folgetag ein ABB-Techniker vor Ort, um die Störung zu beheben.