Bei Badische Stahlwerke GmbH (BSW) in Kehl am Rhein war der VD4-AF seit September 2020 an einem Ofen erfolgreich in Betrieb und hat in 15 Monaten mehr als 65.000 störungs- und wartungsfreie Schaltungen absolviert. Aufgrund der guten Betriebsergebnisse entschied sich BSW 2022 für die Erweiterung auf den VD4-AF1. Diese Entscheidung zahlt sich aus, da die Belastung beim Einschalten des Ofentransformators signifikant reduziert ist und damit eine Verlängerung der Lebensdauer um mehr als 10 % ermöglicht.
Bei BSW sind zwei Drehstrom-Lichtbogenöfen mit je 109 t Abstichgewicht auf höchstem Produktivitätsniveau im Einsatz. Diese werden über Transformatoren mit einer Leistung von je 90 MVA bei 21 kV gespeist. Es wird 100 % Stahlschrott eingeschmolzen, d.h. recycelt und daraus Betonstahl produziert.
Die Abstichfolgezeit betrug im Jahr 2022 im Mittel nur 38,8 min. Die Power-On Zeit im Mittel nur 28,8 min. Die mittlere Wirkleistung je Charge betrug 75,3 MW. Es wurden 8.736 Chargen in 235 Betriebstagen am Ofen 2 unter Einsatz des ABB VD4-AF Schalters geschmolzen. Damit gehören BSW zu den produktivsten Elektrostahlwerken weltweit. Entsprechend hoch ist die Belastung der elektrischen Betriebsmittel und speziell des Ofenschalters, der dauernd mit vollem Betriebsstrom von 2500 A betrieben wird und über 50.000 mal pro Jahr schaltet.
Bei BSW werden pro Charge zwei Körbe Schrott chargiert, so dass der Ofentransformator mindestens zwei Mal pro Charge ein- und ausgeschaltet wird. Hinzu kommen Auslösungen durch Kurzschlüsse während des Schmelzvorganges, hervorgerufen durch eventuelle Schrottbewegungen.