Was ist Wasserstoff und was macht ihn so interessant?
118 chemische Elemente sind der Menschheit bislang bekannt, doch über kaum eines wird in letzter Zeit so viel gesprochen wie über Wasserstoff. Was macht das leichteste aller Elemente aus und welche Bedeutung hat es – für Industrie, Politik und Gesellschaft?
Als chemisches Element hat Wasserstoff das Symbol „H“ (lateinisch Hydrogenium = „Wasserbildner“) und die Ordnungszahl 1 im Periodensystem. Es ist nicht nur das leichteste, sondern auch das häufigste Element im Universum. Wasserstoff ist farblos, geruchlos und geschmacklos. Das Element kommt in verschiedenen Formen vor, darunter molekularer Wasserstoff (H2), der auch als Diwasserstoff oder Wasserstoffgas bezeichnet wird, sowie in Verbindungen mit anderen Elementen wie Wasser (H2O) oder Methan (CH4).
Wasserstoff hat eine Vielzahl von Anwendungen und das Potenzial, fossile Roh- und Brennstoffe zu ersetzen. Deshalb ist er für die Industrie so interessant und ein so großer Hoffnungsträger für die Klimawende. Als Brennstoff kann er in Brennstoffzellen zur Erzeugung von Elektrizität verwendet werden, wobei lediglich Wasser als Nebenprodukt entsteht. Als Rohstoff wird Wasserstoff für die Herstellung vieler Produkte der chemischen Industrie verwendet, etwa Ammoniak und Methanol. Darüber hinaus wird Wasserstoff als Treibstoff in der Raumfahrt, als Reduktionsmittel in metallurgischen Prozessen und in der Lebensmittelindustrie als Schutzgas zur Haltbarmachung eingesetzt.
Der Boom, den grüner Wasserstoff in letzter Zeit erfährt, entstand aber vor allem dadurch, dass er auf dem Weg zur ausschließlichen Nutzung erneuerbarer Energien zum Erfolg führen kann – besonders, weil bei der Verbrennung oder Verwendung in Brennstoffzellen keine schädlichen Emissionen erzeugt werden, sondern nur Wasser entsteht. Zudem kann Wasserstoff als Energiespeicher mit hoher Dichte genutzt werden. Allerdings gibt es auch Hürden: Obwohl Wasserstoff als Element so häufig vorkommt, ist die Erzeugung großer Mengen bisher energie- und kostenintensiv. Speicherung und Transport bringen noch weitere Herausforderungen mit sich.