Installation für das Leben

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Eine zuverlässige elektrische Installation ist unverzichtbar für das Wohl der Patienten auf Intensivstationen. Als leistungsstarker Partner für die Ausstattung von Krankenhäusern liefert ABB auch in der Krise schnell – wie zuletzt für das Reservekrankenhaus in der Berliner Messe.

Gut ausgestattete, leistungsfähige Krankenhäuser stehen zurzeit stark im Fokus. Vielerorts sollen die Behandlungsmöglichkeiten in kurzer Zeit verbessert werden. Generell muss dazu das zugehörige Stromnetz ertüchtigt werden, um die kontinuierliche Versorgung zu gewährleisten.

Zwei redundante Netze

Im Unterschied zu Standardgebäuden verfügen Krankenhäuser über zwei redundante Netzsysteme mit automatischer Umschaltung. Für normale Krankenzimmer ist das Niederspannungsnetz als geerdetes TN-System (französisch: terre neutre) ausgelegt. Bei einem defekten Verbraucher löst ein Sicherungsgerät aus und macht das Netz spannungsfrei.

Sicherheit ohne Erdung

In Räumen der Risikogruppe 2 wäre dieser im Normalfall Sicherheit schaffende Mechanismus möglicherweise fatal. Zu Gruppe 2 zählen Bereiche, in denen Patienten mit elektrischen Geräten behandelt und überwacht werden, im Wesentlichen Operationssäle und Intensivstationen. Alexander Kraft, Vertriebsbeauftragter Schaltanlagenbau bei ABB, erläutert: „Eine ungeplante Unterbrechung der Stromversorgung bedeutet auf der Intensivstation schnell Lebensgefahr für den Patienten.

„Der Weiterbetrieb muss bei einer Störung sichergestellt sein.“

Der Weiterbetrieb muss bei einer Störung sichergestellt sein.“ Die normgerechte Lösung besteht in einem ungeerdeten IT-System, das im Fehlerfall nicht abschaltet. Hinzu kommt, dass die im Krankenhaus eingesetzten medizinischen Geräte einer speziellen Kontrolle unterliegen, die sie besonders ausfall- und fehlersicher macht. Außerdem besitzen alle direkt lebenserhaltenden Geräte einen Batteriepuffer, der nach einem etwaigen Ausfall des Netzes elektrische Energie liefert.

IT-SySTEM: Signal statt Abschaltung

Die Norm VDE 0100-710 legt fest, dass in Räumen der Gruppe 2 ein ungeerdetes medizinisches IT-System (französisch: isolé terre) die kontinuierliche Energieversorgung und die Elektrosicherheit für Patienten und Mitarbeiter gewährleisten muss. Das spezielle Netz ist durch Trenntransformatoren vom übrigen Netz entkoppelt. Der entscheidende Vorteil des IT-Systems besteht darin, dass es bei einem ersten Fehler nicht zu einer Abschaltung kommt. Stattdessen gibt das System im ersten Fehlerfall ein Signal. Da­raufhin muss beispielsweise das defekte Gerät, das für den ersten Fehler verantwortlich ist, sofort vom Netz genommen werden, damit die elektrische Energieversorgung wieder fehlerfrei funktioniert.

Bewährte Partner

Bender Solution GmbH & Co. KG ist führend bei der Installation von IT-Netzen. ABB und Bender Solution sind langjährige Partner; fast alle in Bender-Energieverteilersysteme eingebauten Schaltgeräte stammen von ABB. Bender Solution war von Mitte März 2020 an stark gefordert, IT-Systeme für Intensivstationen vor allem in Europa zu installieren. Üblicherweise gehört zu jedem IT-System ein TwinLine- oder ein ­TriLine-Energieverteiler von ABB Striebel & John mit Bauteilen aus dem System pro M, etwa Leitungsschutzschalter (Sicherungsautomaten), Netzteile, LED-Anzeigen und Lasttrennschalter. Ein Energieverteilersystem versorgt zwei Intensivbetten mit Strom. Das Reservekrankenhaus in der Berliner Messe – ein von Bender ausgestattetes Vorzeigeprojekt – hat alleine 30 IT-­System-Verteiler erhalten.

Starker Einsatz

„Wir unterstützen lebensnotwendige Projekte bestmöglich und sind mit unseren Produkten auch unter besonderen Umständen und bei naturgemäß eiligen Aufträgen jederzeit voll lieferfähig“, sagt Alexander Kraft. Deshalb werden Bestellungen für brisante Krankenhausprojekte intern priorisiert, rasch produziert und zu ­Bender nach Grünberg in Mittelhessen geliefert. Dort werden die Verteiler für die IT-Netze montiert.

„Wir schätzen ABB als lang­jährigen Systempartner mit weltweiter Kundenakzeptanz.“

Bei Bender Solution hat Abdurrahman Namdar, Technisches Büro Berlin, den Aufbau des Reservekrankenhauses betreut. Der Ingenieur für Elektrotechnik sagt über die Projektarbeit: „Wir schätzen ABB als langjährigen Systempartner mit weltweiter Kundenakzeptanz. Die Produkte von ABB überzeugen uns durch hohe und lange Verfügbarkeit und erlauben uns einen typenübergreifenden, modulbasierten Fertigungsprozess. Unsere langjährige Zusammenarbeit hat sich schon oft in besonders anspruchsvollen Lagen bewährt.“

Aus Herausforderungen lernen

Krankenhausplaner sollten aus den derzeitigen Herausforderungen lernen, um grundsätzlich handlungsfähig zu sein. Ein Aspekt sind zusätzliche bauliche Optionen, ein wesentlicher Punkt für die Ausstattung von Krankenhäusern betrifft jedoch die Niederspannungsinstallation. „Bei Neu- und Umbauten von Krankenhäusern sollten zukünftig bestimmte Normalstationen vorsorglich mit IT-Systemen ausgerüstet werden“, sagt Alexander Kraft. Diese Zusatzinstallation wäre im Rahmen von Baumaßnahmen mit vergleichsweise geringen Investitionen verbunden, könnte aber im Krisenfall nahezu auf Knopfdruck in Betrieb gehen.

Weitere Infos: info.stotz@de.abb.com