Lackiertechnik 4.0

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„ABB Ability for Paint“ ist ein Lösungsportfolio, um Lackiertechnik und -linie zu automatisieren und zu digitalisieren. Automobilhersteller können damit den Lackierprozess noch besser kontrollieren.

Die heutige Automobilproduktion ist geprägt von kurzen Produktlebenszyklen sowie von einer Vielzahl an Modellen und Varianten, die mit einem hohen Individualisierungsgrad auf gemeinsamen Produktionslinien gefertigt werden. Dabei ist die Karosserielackierung ein Schlüsselprozess im Automobilbau; er beeinflusst das äußere Erscheinungsbild eines Fahrzeugs direkt. Automobilhersteller legen entsprechend viel Wert auf die Qualität des Endprodukts und investieren in modernste Lackierlinien in ihren Werken.

Automobilhersteller legen viel Wert auf die Qualität des Endprodukts und investieren in modernste Lackierlinien in ihren Werken.

Datenanalyse für optimierte Lackierprozesse

Innerhalb einer Lackierzelle übernehmen spezielle Lackierroboter verschiedene Aufgaben zur Lackierung, etwa die Homogenisierung der Oberfläche und das anschließende Aufbringen von Deck- und Klarlacken. Dabei muss ein optimales Zusammenspiel aller Komponenten erzielt werden, um ein bestmögliches Lackierergebnis zu erreichen. Die Mischung verschiedenster Karosserievarianten und Farben stellt auch neue Anforderungen an die Lackiersysteme: Intelligente Programme legen beispielsweise die individuellen Lackierparameter für die Fahrbahn des Zerstäubers fest, die von der Farbe, dem Fahrzeugmodell und der Anlage abhängig sind.
Durch die Überwachung und Analyse der Daten aus Produktionsprozessen und eingesetztem Equipment können Automobilhersteller jetzt ihre Lackieranlagen noch effizienter gestalten und die Produktivität steigern. ABB unterstützt hierbei mit einem Technologie- und Digitalportfolio: Mit „ABB Ability for Paint“ können die Kunden ihre Lackierprozesse optimieren, den Material- und Energieverbrauch senken sowie das Lackierergebnis verbessern. Das Lösungsangebot ist Teil des gesamten branchenübergreifenden digitalen Know-hows, das unter ABB Ability gebündelt ist. Dieses umfasst eine offene, interoperable Cloudplattform, die Geräte, Systeme, Lösungen und Services verbindet, um während des gesamten betrieblichen Lebenszyklus die Leistung, Produktivität, Effizienz und Sicherheit zu steigern. Die ABB Ability-Technologieprodukte und -Dienstleistungen finden in zahlreichen Branchen Anwendung und helfen, durch Digitalisierung und Closed-Loop-Lösungen erheblichen Mehrwert zu schaffen.

Mit „ABB Ability for Paint“ können die Kunden ihre Lackierprozesse optimieren, den Material- und Energieverbrauch senken sowie das Lackierergebnis verbessern.

Der ABB Ability Connected Atomizer im Querschnitt: Es ist der weltweit erste mit Sensoren ausgestattete Lackzerstäuber, der mithilfe von Echtzeitdaten den Lackiervorgang schon während des Lackauftrags optimiert.

Kernprinzipien der Datenerfassung

Grundlage des Angebots „ABB Ability for Paint“ sind Prozess- und Equipmentdaten, die direkt in der Anlage gewonnen werden. Für den Umgang mit Daten hat sich ABB drei Kernprinzipien verschrieben: ABB erhebt keinen Anspruch auf die Daten; sie bleiben Kundeneigentum. Kunden wissen zudem, was mit ihren Daten passiert. Es wird offen kommuniziert, welche Daten gemessen, gesammelt und für bessere Dienstleistungen und Produkte verwendet werden – die Einwilligung des Kunden vorausgesetzt. Dabei lassen sich keine Rückschlüsse auf produktionsspezifische Prozesse ziehen; es werden lediglich allgemeine Daten wie Temperaturen und Drehmomentverläufe erfasst.

Höhere Anlagenverfügbarkeit mit ABB Ability

Mit „ABB Ability for Paint“ werden aufschlussreiche Informationen und Daten von der Anlage, den Robotern und Applikationen zu nützlichen Equipment- und Prozessinformationen. Durch Sensoren im Zerstäuber lassen sich etwa Rückschlüsse auf die Qualität des Farbauftrags, die korrekte Schichtdicke, den gewünschten Lackglanz sowie weitere Parameter für Oberflächen und Qualität ziehen. Anwender können direkt während des einzelnen Lackiervorgangs Fehler, etwa im Farbauftrag, feststellen und entsprechend reagieren. Bei einer klassischen Sichtkontrolle am Ende der Lackierlinie wäre der fehlerhafte Farbauftrag erst nach einer gewissen Zeit und weiteren mit dem gleichen Fehler lackierten Fahrzeugen erkennbar. Mit „ABB Ability for Paint“ erzielen Unternehmen dank der frühzeitigen Fehlererkennung eine First Run Rate von nahezu 100 % bei durchgehender Verfügbarkeit. Da hierdurch Nacharbeiten auf ein Minimum reduziert werden, fällt auch der Materialverbrauch erheblich niedriger aus. Zudem senken die Prozessoptimierungen die Energiekosten der Lackiererei, die einen Anteil von über 50 % am Gesamtenergieverbrauch einer Automobilproduktion hat.