Seit 25 Jahren gemeinsam stark: Gelebte Inklusion bei ABB und Special Olympics

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Seit 25 Jahren engagieren sich ABB-Mitarbeitende bei den Special Olympics, die deutsche Organisation der weltweit größten Breitensportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Was hier zählt, sind nicht die großen Gesten, sondern Zeit und Begegnungen. Begonnen als Jubiläumsprojekt, ist die Partnerschaft heute ein gelebter Teil der Unternehmenskultur – getragen von Freiwilligen, für die Inklusion mehr ist als ein Begriff.

Es ist ein warmer Sommertag in Berlin, und auf dem Fußballfeld laufen Kinder aufgeregt über den Platz, vertieft ins Spiel. Einer der Jungen, Nico, blickt unsicher über das Spielfeld – verloren zwischen all dem Trubel bemerkt er oft gar nicht, wenn der Ball an ihm vorbeirollt. Er lässt niemanden an sich heran. Bis er Ute Richter auffällt, die als Volunteer die Jugendmannschaft betreut. Sie kümmert sich um ihn – und tatsächlich: Am Ende der Spiele öffnet er sich, spricht mit ihr. Erzählt, die Fahrt nach Berlin sei das größte Erlebnis seines Lebens.

„Ich hätte weinen können. So einfach kann Glück sein.“

Ute Richter, University Relations & Employer Branding bei ABB in Deutschland

Diese Begegnung zeigt, was die Special Olympics ausmachen: keine Höchstleistungen, sondern Augenhöhe. Begegnungen. Dieser kleine Moment macht klar, warum ABB-Mitarbeitende seit mittlerweile 25 Jahren als Volunteers bei Veranstaltungen der Special Olympics dabei sind – und warum diese Partnerschaft seit Beginn im Jahr 2000 aus dem Engagement vieler einzelner Menschen gewachsen ist.

Vom Jubiläum zur Herzenssache

Damals stand bei uns bei ABB in Deutschland ein besonderes Jubiläum an: 100 Jahre Unternehmensgeschichte sollten gefeiert werden. Und das nicht nur bei einem Festakt: Stattdessen fiel die Entscheidung, einen Teil des Jubiläums der Gesellschaft zu widmen – in Form eines nachhaltigen sozialen Engagements.

„Zusammen unschlagbar“ war das Motto bei den Weltspielen der Special Olympics 2023 in Berlin.

Die Idee, sich für Menschen mit geistiger Behinderung zu engagieren, kam dabei nicht aus einem Strategiepapier. Sie kam von unseren Mitarbeitenden selbst: Eine Kollegin, inspiriert von den Special Olympics in den USA, brachte den Impuls ins Unternehmen. Ihre Begeisterung legte den Grundstein für eine Partnerschaft, die bis heute lebt.

Was zunächst als klassisches Sponsoring begann, entwickelte sich in kürzester Zeit zu einer engen Zusammenarbeit. Schon bei den ersten gemeinsamen Veranstaltungen war klar: Hier entsteht mehr als eine Partnerschaft. Denn das Besondere an der Verbindung zwischen ABB und den Special Olympics ist nicht die finanzielle Unterstützung. Das Herz unseres Engagements bildet das „Corporate Volunteering“ – der freiwillige Einsatz der ABB-Mitarbeitenden bei den Spielen. Das ist es, was diese Partnerschaft bis heute trägt: Freiwillige, die Zeit schenken. Ein Unternehmen, das soziale Verantwortung lebt. Heute ist diese Haltung gelebter Teil unserer Unternehmenskultur. Was als Jubiläumsprojekt begann, ist eine Herzensangelegenheit geworden.

Special Olympics und ABB: Mehr als Sponsoring

ABB-Mitarbeitende aus ganz Deutschland können sich für Einsätze bei den Special Olympics melden – bei nationalen Spielen, Weltspielen oder regionalen Veranstaltungen wie zuletzt 2025 in Heilbronn.

Rund 40 ABB Volunteers waren bei den Sommerspielen in Heilbronn dabei. (Bild: Luca Siermann)

Dazu nehmen sie Urlaub oder nutzen Gleitzeit, ABB übernimmt Anreise und Unterkunft. Viele sind nicht nur einmal als Volunteers dabei, die meisten kommen immer wieder – Jahr für Jahr. Ob als helfende Hand am Spielfeldrand, bei der Siegerehrung, im Wettkampfbüro oder bei der Logistik – die Einsatzbereiche sind so vielfältig wie die Menschen, die sich einbringen.

„Ich war schon so oft dabei, Sommer wie Winter, ich habe aufgehört zu zählen. Ich glaube, seit dem ersten Mal - das war in Berlin 2006 - habe ich nur bei zwei oder höchstens drei Spielen gefehlt und habe seit 2022 sogar die Ehrenvolle Aufgabe im Special Olympics Projektteam mitzuwirken.“

Bianca Best, Assistenz im Geschäftsbereich Industries, Robotics

Mehr als 3.500 ABB-Freiwillige waren in den vergangenen Jahren Volunteers. Für viele ist das Engagement ein fester Bestandteil. Nicht, weil es gefordert wäre, sondern weil es mitreißend ist und bewegt. Dieses Miteinander – auf Augenhöhe, mit Respekt und Nähe – ist das, was die Partnerschaft zwischen ABB und den Special Olympics besonders macht. Für viele ist es kein Einsatz, sondern eine Erfahrung, die etwas verändert.

„Special Olympics, die Vibes, die Volunteers und vor allem die Athletinnen und Athleten haben mich einfach sofort in den Bann gezogen und mein Herz erobert. Alle in meinem beruflichen sowie privaten Umfeld kennen inzwischen Special Olympics. Inklusion im Alltag ist für mich wichtig und eine Herzensangelegenheit.“

Daniela Schiermeier, Konzernbetriebsratsvorsitzende und Präsidentin des Europäischen Betriebsrates bei der ABB AG

Inzwischen sind auch Studierende Teil der Volunteer-Teams. So kam etwa Yann Le Coq über die Spiele überhaupt zu ABB: Als externer Student hat er sich für die Spiele beworben und ist so schließlich bei ABB gelandet. Bei den Sommerspielen 2025 in Heilbronn waren es Maria Ferté und Hui Lin Kong, die als Studentinnen mit anpackten. „Für mich war es mehr als nur ein Helfereinsatz – ich konnte viel über die Arbeit bei ABB erfahren und gleichzeitig zu einem bedeutungsvollen Zweck beitragen“, erzählt Maria. Hui Lin erinnert sich besonders an ihre Rolle als Riegenführerin: „Ein einfaches High-Five oder ein ‚Super gemacht!‘ bedeutete den Athletinnen und Athleten so viel. In diesen Momenten habe ich gespürt, dass ich wirklich Teil ihres sportlichen Erlebnisses war.“ Für beide bleiben die Offenheit, Herzlichkeit und gelebte Vielfalt der Veranstaltung als prägende Erfahrung.

Auch Studierende bei ABB können mittlerweile Teil der Volunteer-Teams werden – wie Hui Lin Kong, die 2025 bei den Sommerspielen in Heilbronn dabei war.

Was bei den Special Olympics entsteht, lässt sich deshalb nicht in Zahlen ausdrücken. Viele Volunteers berichten, dass sie mit mehr Empathie, Respekt und Bewusstsein für Vielfalt in den Alltag zurückkehren. Dieser gelebte Austausch stärkt nicht nur die Teams bei den Special Olympics, sondern wirkt auch nachhaltig innerhalb von ABB selbst.

Ein Engagement wächst – von national zu international

Was im Jahr 2000 mit dem Jubiläum begann, ist heute – nach 25 Jahren – eine echte Erfolgsgeschichte. ABB engagierte sich zunächst bei regionalen Veranstaltungen und den Nationalen Spielen von Special Olympics Deutschland – etwa in Kiel, Hannover, Düsseldorf oder Inzell. Dabei entwickelte sich ein immer stärkeres Netzwerk aus Freiwilligen: Kolleginnen und Kollegen aus Produktion, Verwaltung und Management reisten an, halfen mit, bildeten Einsatzteams – oft auch standortübergreifend. Mit jedem Spiel wuchs nicht nur die Zahl der Teilnehmenden, sondern auch die Erfahrung und Professionalität unseres Volunteer-Programms. Die Einsätze wurden systematisch vorbereitet, es bildeten sich wiederkehrende Teams und Führungskräfte unterstützten aktiv.

Sport kann die unterschiedlichsten Menschen zusammenbringen: In den Unified-Sportarten bilden Sportler mit und ohne Behinderung ein gemeinsames Team. Bei den Spielen 2018 in Kiel gewann das Unified-Team mit ABB-Volunteers die Goldmedaille.

Inklusion ist kein Projekt mit Enddatum. Genau deshalb wurde die Partnerschaft mit Special Olympics immer wieder verlängert – erst 2023 um drei weitere Jahre. Ob bei den Nationalen Spielen oder den World Games, ob in der Logistik oder auf dem Spielfeld: Unsere Mitarbeitenden prägen die Atmosphäre der Veranstaltungen mit. Und sie tragen die Erlebnisse in ihre Teams und Standorte zurück.

25 Jahre Engagement

Ein Vierteljahrhundert Partnerschaft zwischen ABB und Special Olympics – das sind 25 Jahre voller Begegnungen, Bewegung und Beteiligung. Ein Impuls aus der Belegschaft hat sich zu einer prägenden sozialen Initiativen im Unternehmen entwickelt. Mehr als 3.500 Mitarbeitende haben sich seit dem Jahr 2000 freiwillig eingebracht – bei Sportveranstaltungen im ganzen Land, bei Weltspielen in Berlin und im Alltag ihrer Teams. Dabei hat ABB nicht nur unterstützt, sondern auch erfahren, was Inklusion bedeutet und wie wichtig echte Teilhabe ist. Und wie viel ein Unternehmen gewinnen kann, wenn es Haltung zeigt.

25 Jahre Special Olympics bei ABB stehen für Gemeinschaft, für persönliche Geschichten – und für eine Zukunft, in der Inklusion selbstverständlich ist.