PixelPaint: Nachhaltige & individuelle Automobillackierung

pixelpaint-trend-robotik-abb-hero
Gefällt mir
Bookmark
Intro

Elektromobilität, Mobility-as-a-Service oder autonomes Fahren: Kaum eine Industrie ist derzeit so stark im Wandel wie die Automobilindustrie. Hinzu kommt der Wunsch auf Kundenseite nach personalisierten Produkten. Gerade junge Autofahrer streben nach einer stärkeren Individualisierung, die in der Optik des Fahrzeugs Ausdruck finden soll. Wir haben verstanden. ABB kommt mit einem neuen Lackierverfahren diesem Trend entgegen.

Bislang stellt das individuelle Lackieren von Fahrzeugen einen erheblichen Mehraufwand dar. Um ein Auto beispielsweise zweifarbig zu lackieren, muss dieses zweimal den Lackierprozess durchlaufen, da die beiden Farben nur in zwei Durchgängen nacheinander aufgetragen werden können. Erschwerend kommt hinzu, dass die Karosserie zwischen den Lackierungen aufwendig abgeklebt werden muss. Ein personalintensiver und damit kostenintensiver Prozess, da zwischen 10 und 20 Mitarbeitende pro Schicht für diesen Prozess notwendig sind. Und nach der Lackierung sind in der Regel zwei Mitarbeitende damit beschäftigt, die Maskierung wieder abzunehmen. Neben dem gesteigerten Personalaufwand wirken sich zwei Lackierdurchgänge auch auf die Kapazität und damit auf die Produktionsleistung aus.

non-overspray-technologie-pixelpaint-trend-robotik-abb

„Bei der Non-Overspray-Technologie wird der Lack mit Hilfe des Düsenkopfs direkt auf eine Zielfläche gedruckt, anstatt mit einem herkömmlichen Zerstäuber gesprüht zu werden.“

Fakt ist auch: Die Lackieranlage nimmt bereits in nur einem Durchgang den Großteil des Energieverbrauchs in Anspruch. Bei zwei Durchgängen würden neben den Investitionskosten für die Kompressoren und die Belüftung auch hohe Energiekosten anfallen. Eine mehrfarbige Lackierung bringt einen weiteren Nachteil mit sich, welcher sich negativ auf den Umweltaspekt auswirkt. Es entsteht mehr Abfall. Bei der herkömmlichen Spritzlackierung landen nur 70% bis 80% auf dem Fahrzeug. Der restliche Anteil entweicht als Sprühnebel in die Umgebung, auch Overspray genannt. Beim Overspray geht nicht nur wertvoller Lack verloren, der dann aufwendig entsorgt werden muss, sondern auch die Luft muss anschließend gereinigt werden.

PixelPaint: individuell, präzise und wirtschaftlich

Kurzum: Zwei oder mehrere Lackierdurchgänge stellen Automobilhersteller vor viele Herausforderungen. Umso spannender sind daher alternative Lackierverfahren, die den Prozess optimieren und dabei auch noch kosteneffizient sind. ABB bietet mit PixelPaint eine roboterbasierte Lösung, die eine individuelle, präzise und wirtschaftliche Lackierung ermöglicht. Und das in nur einem Durchgang.

Dabei funktioniert PixelPaint prinzipiell wie ein herkömmlicher Tintenstrahldrucker. Kleine Tintentropfen werden gezielt auf Papier geschossen, wodurch ein Druckbild entsteht. Der einzige Unterschied bei PixelPaint ist, dass Lack statt Tinte eingesetzt wird. Um Overspray zu vermeiden, wird statt eines Zerstäubers ein Druckdüsenkopf mit über 1.000 Drüsen eingesetzt, um die Farbe direkt auf das Fahrzeug zu bringen. Die Drüsen können dabei einzeln gesteuert werden und Tröpfchen in Größen von 20 bis 50μm mit einer Rate von über 1.000 Tröpfchen pro Sekunde abschießen. Dabei entstehen qualitative und präzise Druckbilder, ohne, dass Lack verloren geht.

Die Lackierlösung von ABB beinhaltet neben dem Inkjet-Lackierkopf und einem Dosiersteuerungspaket auch eine Programmiersoftware. Das Offline-Programmiertool RobotStudio schafft ein neues Maß an Individualisierung. Verschiedene Muster und Designs können, bevor sie auf ein Fahrzeug gedruckt werden, getestet werden. So stellt ABB sicher, dass das Endergebnis hundertprozentig den Erwartungen entspricht.

PixelPaint wirkt sich zudem positiv auf den Kostenfaktor bei aufwendigen Lackierarbeiten aus. Dadurch, dass der Lack zu 100 % auf dem gewünschten Objekt landet, wird nicht nur deutlich weniger davon benötigt, es entweichen auch weniger der flüchtigen organischen Verbindungen in das Umfeld. Dadurch werden die Kosten der Luftaufbereitung deutlich gesenkt.