ALUMINIUM 2024: 3 Trends, die die Aluminiumbranche beschäftigen

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Über 20.904 Fachbesucher, 819 Aussteller aus 50 Ländern. Das ist die ALUMINIUM 2024, die weltweit führende Messe für die Aluminiumindustrie, in Zahlen. Und mittendrin die Experten von ABB. Vom 8. bis 10. Oktober wurde Düsseldorf wieder zum Treff der internationalen Aluminiumbranche, um die neuesten Innovationen, Technologien und Trends zu präsentieren und zu diskutieren. Im Fokus standen dabei nachhaltige Lösungen, die die Aluminiumbranche in Richtung Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft vorantreiben.

Für ABB ist die Aluminiumindustrie eine Schlüsselbranche. Mit über 100 Jahren Erfahrung in der Metallindustrie arbeiten wir eng mit unseren Industriepartnern zusammen, um hochspezifische und maßgeschneiderte Produkte, Lösungen und Dienstleistungen zu entwickeln, die die Produktion optimieren, die Nachhaltigkeit, Qualität und Sicherheit verbessern und gleichzeitig den Übergang zu autonomen Anlagen und einer stärkeren Kreislaufwirtschaft vorantreiben.

Für uns sind drei zentrale Trends zu erkennen, die die Branche in den kommenden Jahren beschäftigen werden.

Trend 1: Dekarbonisierung der Industrie durch Umstieg auf Sekundäraluminium

Angesichts der rasant steigenden Nachfrage nach Aluminium, insbesondere durch den wachsenden Bedarf an Elektrofahrzeugen, Verpackungen und der Infrastruktur für erneuerbare Energien, wird die weltweite Aluminiumproduktion bis 2030 voraussichtlich um 40 Prozent zunehmen. Doch diese steigende Nachfrage kann nicht ohne grundlegende Änderungen in der Produktion gedeckt werden – denn die Herstellung von Primäraluminium ist alles andere als nachhaltig. Derzeit verursacht die Produktion einer Tonne Primäraluminium satte 16 Tonnen CO2-Äquivalente an Treibhausgasemissionen.

Primäraluminium dominiert mit etwa 70 Prozent die weltweite Aluminiumproduktion. Die energieintensiven Prozesse, wie die Raffination von Aluminiumoxid aus Bauxit und das anschließende Schmelzen zur Herstellung von reinem Aluminium, tragen erheblich zum globalen CO2-Ausstoß bei. Doch es gibt eine Alternative: Rund 75 Prozent des jemals produzierten Aluminiums sind nach wie vor im Umlauf, was ein enormes Potenzial für Recycling und die Herstellung von Sekundäraluminium bietet. Im Vergleich zur Primärproduktion lassen sich mit recyceltem Aluminium bis zu 95 Prozent der CO2-Emissionen einsparen. Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass der Anteil von Sekundäraluminium bis 2030 auf 42 Prozent steigen wird.

Als Partner der Metallindustrie bietet ABB-Technologien und -Lösungen, die sowohl die Produktion von Primär- als auch Sekundäraluminium optimieren. Die Lösungen zur Messung von Planheit, Bandzug und Walzkraft gewährleisten, dass Aluminium mit den richtigen Toleranzen hergestellt wird, unabhängig davon, ob es aus neuen Rohstoffen oder recyceltem Material stammt.

Trend 2: Mit digitalen Technologien den Fachkräftemangel kompensieren

Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet der Aluminiumindustrie völlig neue Möglichkeiten, ihre Produktionsprozesse zu optimieren. Sowohl auf der Werksebene als auch in den Leitwarten können durch moderne Technologien Produktionsdaten in großem Umfang erfasst, analysiert und effizient genutzt werden. Die Integration von Sensoren, die auf dem industriellen Internet der Dinge (IIoT) basieren, erweitert die Datenerfassung erheblich, sodass Unternehmen ihre Produktionsleistung in Echtzeit überwachen können.

Die Digitalisierung wird eine immer bedeutendere Rolle dabei spielen, Fehlerquellen zu minimieren, die sich negativ auf die Qualität auswirken und übermäßigen Abfall in der Produktion verursachen. In Kombination mit den analytischen Möglichkeiten von Edge- und Cloud-Technologien können Aluminiumhersteller zunehmend von der Nutzung von Big Data profitieren. So lassen sich Problemstellen frühzeitig erkennen, und Produktionsabläufe sowie die Nachhaltigkeit können durch Abfallreduzierung und höhere Energieeffizienz weiter verbessert werden.

Darüber hinaus bieten die Entwicklungen in der Sensorik und Steuerungstechnik Aluminiumproduzenten Möglichkeiten, den zunehmenden Fachkräftemangel zu kompensieren. Die Babyboomer-Generation wird in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen und das Gewinnen und Einarbeiten von neuen Kräften ist eine Herausforderung für die Industrie. Hier kommen digitale Ansätze ins Spiel: Sie ermöglichen es, die Produktion mit weniger Personal und effizienter zu steuern.

Trend 3: Schutz vor Cyberbedrohungen

Mit dem wachsenden Einsatz digitaler Lösungen wird jedoch auch die Cybersicherheit zu einem immer wichtigeren Thema für die Branche. So wird die Sicherung digitalisierter Produktionsanlagen in den kommenden Jahren ein zentraler Faktor sein. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Systeme gegen potenzielle Bedrohungen wie Hackerangriffe oder Datenmanipulation geschützt sind, um Produktionsausfälle und finanzielle Verluste zu vermeiden.

ABB setzt auf modernste Sicherheitslösungen und Services, die speziell für industrielle Umgebungen entwickelt wurden. Durch den Einsatz von Technologien wie verschlüsselter Datenübertragung, fortschrittlicher Zugriffskontrolle und Echtzeit-Überwachung können Unternehmen ihre Produktionssysteme vor Cyberbedrohungen schützen. Gleichzeitig wird durch umfassende Schulungen der Mitarbeiter und den Einsatz von KI-basierten Sicherheitssystemen das Risiko menschlicher Fehler reduziert. Damit bleibt die Aluminiumproduktion nicht nur effizient, sondern auch sicher in einer zunehmend digitalisierten Welt.