Heutzutage stehen Stahl-, Aluminium- und andere Metallhersteller unter besonderem Druck: Sie sollen die Qualität ihrer Produkte erhöhen, den während der Produktion ausgestoßenen Kohlenstoff reduzieren und dabei wettbewerbsfähige Preise bieten.
Elektrolichtbogenöfen haben dafür großes Potenzial, denn in ihnen wird traditionell Metallschrott zu neuen Stahlprodukten recycelt. Außerdem werden sie mit Strom betrieben, der potenziell aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden kann, um wirklich „grünen“ Stahl zu erhalten.
Zu den aktuellen F&E-Projekten von ABB zählt ihr Leiter des Metallurgy-Bereichs Hongliang Yang „die Entwicklung von EMS-Prozessen, die es uns ermöglichen, effizient mit diesem neuen Rohstoff für den Lichtbogenofen zu arbeiten.”
Im Jahr 2022 erreichte die langjährige Zusammenarbeit von ABB mit dem EAF-Ofenhersteller Tenova den Meilenstein der endgültigen Abnahme durch den Stahlhersteller Acciaieria Arvedi für eine rekordverdächtige Schmelzeinheit mit einer Ofenabstichgröße von 300 metrischen Tonnen.
Für Tenovas Consteel EAF war eine innovative Anpassung von ABBs ArcSave elektromagnetischer Rührtechnologie, der neuesten Generation von EAF-EMS, erforderlich, um ein kontinuierliches Schrottbeschickungssystem zu ergänzen.
Das gemeinsam entwickelte Produkt ist als Consteerrer bekannt und führte zu einer Reduzierung des elektrischen Energieverbrauchs um 3,6% bei Acciaieria Arvedi, was einer jährlichen Reduzierung der CO2-Emissionen der Anlage um 38.000 Tonnen entspricht. Gleichzeitig wird eine Produktivitätssteigerung um 5% und eine Reduzierung des End-Sauerstoffgehalts des produzierten Stahls um 17% erreicht. Weitere Vorteile sind eine erhöhte Ausbeute aus Schrottmetallen und Reduzierung von mitlaufender Schlacke.