Energiemanagement: Lastspitzen – so lässt sich diese Kostenfalle vermeiden

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Flächendeckende Stromausfälle sind in der Realität selten – dafür sorgen die Netzbetreiber mit klaren technischen Vorgaben. Für Unternehmen mit hohem Energiebedarf bedeutet das: Wer die vertraglich vereinbarten Leistungsgrenzen überschreitet, muss mit deutlich erhöhten Netzentgelten rechnen. Besonders relevant sind dabei kurzfristige Verbrauchsspitzen – sogenannte Lastspitzen – die schnell zu deutlich höheren Entgelten führen können.

Was vereinbaren Unternehmen mit dem Netzbetreiber?

Unternehmen, die elektrische Energie aus dem öffentlichen Netz beziehen, schließen mit dem zuständigen Netzbetreiber eine Vereinbarung über die sogenannte Netzanschlussleistung ab. Diese beschreibt die maximale elektrische Leistung, die an einem bestimmten Netzanschlusspunkt technisch dauerhaft bereitgestellt werden kann. Sie stellt sicher, dass die Infrastruktur des Netzbetreibers ausreichend dimensioniert ist, um die benötigte Energie zuverlässig zu liefern.

Für die tatsächliche Berechnung der Netzentgelte ist jedoch in vielen Fällen eine gesondert vereinbarte Leistung relevant. Dabei handelt es sich um eine vertraglich festgelegte Leistungsgrenze, die als Basis für die Höhe der sogenannten Leistungsentgelte dient. Je höher diese vereinbarte Leistung ist, desto höher fällt in der Regel auch das Entgelt aus – unabhängig davon, ob die Leistung dauerhaft oder nur kurzfristig abgerufen wird.

Diese vertraglichen Regelungen ermöglichen es dem Netzbetreiber, seine Anlagen effizient und wirtschaftlich zu planen und zu betreiben. Gleichzeitig geben sie Unternehmen einen Anreiz, ihren Energiebedarf möglichst gleichmässig zu verteilen und unnötige Lastspitzen zu vermeiden – denn wer seinen Verbrauch im vereinbarten Rahmen hält, kann seine Energiekosten langfristig besser kalkulieren und reduzieren.

Was ist eine Lastspitze?

Der Energiebedarf eines Unternehmens schwankt im Tagesverlauf – etwa je nachdem, wie viele Maschinen gerade laufen. Die höchste elektrische Leistung, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums aus dem Netz bezogen wird, nennt man Lastspitze. Für die Ermittlung dieser Spitzenwerte verwenden Netzbetreiber üblicherweise den Durchschnittswert über ein 15-minütiges Zeitfenster – also den sogenannten Viertelstunden-Mittelwert.

Wann wird eine Lastspitze zum Kostenfaktor?

Solange die gemessene Last innerhalb der vereinbarten Leistungsgrenze bleibt, ist alles im grünen Bereich. Wird diese jedoch überschritten, kann es teuer werden: Denn in vielen Fällen dient die höchste gemessene Viertelstundenleistung des gesamten Abrechnungszeitraums als Grundlage für die Berechnung der Leistungsentgelte – auch wenn diese nur einmalig aufgetreten ist. In Abhängigkeit vom Netzbetreiber und dem konkreten Vertrag (monatliche Abrechnung, gleitende Mittelung etc.) kann das zu spürbar höheren Jahreskosten führen.

Vorausschauend, flexibel, effizient: OPTIMAX schützt vor Lastspitzen

OPTIMAX, die intelligente Energiemanagementlösung von ABB, erkennt drohende Lastspitzen bereits lange Vorraus. Dazu nutzt das System eine Vielzahl an Datenquellen: historische Verbrauchsverläufe, Produktionspläne und präzise Wetterdaten fließen in die Berechnungen ein. So weiß OPTIMAX frühzeitig, wann mit einem erhöhten Energiebedarf zu rechnen ist – etwa durch parallellaufende Prozesse, veränderte Außentemperaturen oder geplante Produktionsumstellungen.

Auf dieser Grundlage entwickelt OPTIMAX automatisch eine optimale Strategie, um hohe Lastspitzen zu vermeiden. Das System priorisiert Verbraucher nach betrieblichen Notwendigkeiten und identifiziert Prozesse, die zeitlich flexibel sind oder vorübergehend gedrosselt werden können, ohne dass dies Auswirkungen auf die Betriebsabläufe hat.

Zur Umsetzung dieser Strategie stehen OPTIMAX dann mehrere Optionen zur Verfügung, die sich intelligent miteinander kombinieren lassen:

  • Peak Shaving: Zeitliche Verschiebung oder Begrenzung einzelner Verbraucherlasten, z. B. von Nebenaggregaten, Ladesäulen oder Reinigungsanlagen.
  • Zuschaltung von Eigenerzeugung: Wenn verfügbar, nutzt OPTIMAX unternehmenseigene Photovoltaikanlagen, Blockheizkraftwerke oder andere dezentrale Erzeuger, um die Netzlast zu reduzieren.
  • Gezielter Einsatz von Energiespeichern: Besonders wirkungsvoll ist die Integration von Batteriespeichern. OPTIMAX lädt diese vorausschauend auf und schaltet sie bei Bedarf präzise zu – etwa dann, wenn mehrere Anlagen gleichzeitig anlaufen und ein Leistungspeak droht.

"Verbraucher sollten ihre vertraglichen Vereinbarungen mit dem Netzbetreiber unbedingt in der Betriebsplanung berücksichtigen. Dafür müssen sie jedoch nicht selbst ständig ihren Energieverbrauch analysieren und manuell anpassen: OPTIMAX übernimmt diese komplexe Aufgabe automatisiert. Das System lässt sich so konfigurieren, dass es die vereinbarten Leistungsgrenzen zuverlässig einhält – und trägt gleichzeitig zur Stabilität des Gesamtnetzes bei."

Niclas Esch, Digital Sales Manager für OPTIMAX bei ABB

Zur Person

Niclas Esch ist seit 2020 bei ABB und auf Energiemanagement und Optimierungssysteme spezialisiert.

 

 

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Doppelt vorteilhaft

Die Strategie ist klar: Netzbetreiber profitieren von einer stabilen Auslastung und Planungssicherheit. Unternehmen senken ihre Betriebskosten – und gewinnen zugleich an Energieeffizienz und Steuerungskomfort. OPTIMAX regelt die Stromnutzung flexibel und passgenau – so, wie es Infrastruktur und Situation unserer Kunden erfordern.

Tipp: Für alle, die lieber sehen als lesen, erklärt Niclas Esch die Funktionsweise von OPTIMAX auch im Video: