Zur Person
Niclas Esch ist seit 2020 bei ABB und auf Energiemanagement und Optimierungssysteme spezialisiert.
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Nicht zu viel und nicht zu wenig – so lautet die permanente Herausforderung der Stromnetzbetreiber: Im Stromnetz muss die Frequenz möglichst konstant bei 50 Hertz gehalten werden. Und das, während jeder mit Zugang zu einer Steckdose jederzeit Energie entnehmen kann. Und bei großen Industriebetrieben sind die möglichen Verbrauchsschwankungen enorm. Seitdem ein großer Teil der konventionellen Kraftwerke durch erneuerbare Energien ersetzt wird, kann zudem auch die Produktion erheblich schwanken – keine leichte Aufgabe also.
Auf der anderen Seite gibt es inzwischen aber eine wachsende Zahl dezentraler Erzeuger: Unternehmen oder Verbraucher, die über eigene Energiespeicher oder Photovoltaikanlagen verfügen.
Daher wird der sogenannte Demand Response Call zu einem immer wichtigeren Instrument der Netzwirtschaft: Netzbetreiber wenden sich dabei an Teilnehmer, die dank eigener Stromerzeugung und Speicherkapazitäten flexibel reagieren können. Diese werden aufgefordert, ihr Verhalten so anzupassen, dass das Stromnetz stabil bleibt. Gemäß dem 50-Hertz-Ziel werden bei einer Abweichung der Netzfrequenz nach oben oder unten Lasten zu- oder abgeschaltet. Bei wenig Wind oder Sonnenschein sollen diese Teilnehmer daher ihren Verbrauch senken und eigene Erzeugung bzw. ihre Speicher nutzen. Im Idealfall können sie sogar Strom ins Netz einspeisen. Bei viel Wind und Sonne wiederum sollten sie dann Speicher auffüllen und energieintensive Prozesse vorzuziehen.
Damit die Teilnehmer diesen Demand Response Calls auch folgen, werden Preissignale gesetzt: Je mehr Energie verfügbar ist, desto niedriger der Strompreis – und umgekehrt. Besonders energieintensive Unternehmen können dadurch erhebliche Kosten einsparen, wenn sie sich möglichst netzdienlich verhalten.
Demand Response Calls setzen jedoch voraus, dass Verbraucher schnell handeln, um das Stromnetz stabil zu halten. Nach jedem Call erstmal zu überlegen, wo man den Verbrauch nun drosseln bzw. sinnvoll erhöhen könnte, ist daher nicht nur zu aufwendig, sondern tendenziell auch zu langsam. Daher macht es Sinn, wenn jeder Call direkt einen automatisierten Prozess auslöst, der alle Energieflüsse bestmöglich auf die Anfrage hin optimiert, ohne den laufenden Betrieb zu stören.
Automatisierte Systeme wie OPTIMAX von ABB ermöglichen ein effizientes Energiemanagement, indem sie den Energieverbrauch der Anwender koordinieren und steuern.“
Niclas Esch, Digital Sales Manager für OPTIMAX bei ABB
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Niclas Esch ist seit 2020 bei ABB und auf Energiemanagement und Optimierungssysteme spezialisiert.
OPTIMAX dient als Schnittstelle zwischen Unternehmen bzw. Industriebetrieben und den Netzbetreibern. Kommt es zu einem Demand Response Call, weil nur vergleichsweise wenig Energie im verfügbar ist, kann OPTIMAX Handlungsempfehlungen geben oder gleich das Lastenmanagement übernehmen: Es identifiziert automatisch alle nicht zeitkritischen Prozesse, regelt sie herunter und/oder verschiebt sie auf einen günstigeren Zeitpunkt, schaltet ggf. betriebseigene Speicherkapazitäten und Kraftwerke hinzu. Und es errechnet automatisch den besten Zeitpunkt, den Verbrauch wieder hochzufahren und die eigenen Speicher wieder zu füllen.
So können OPTIMAX-Nutzer sicher sein, zu jederzeit bestmöglich zu handeln, ohne dass sie selbst reagieren müssen oder der laufende Betrieb gestört wird. Durch hohe Entgelte für eventuelle Einspeisungen und enorme Kosten für hohe Verbräuche in Zeiten knapper Energieproduktion auf der einen und äußerst günstige Preise in Zeiten der wetterbedingten Überproduktion kann das einen gravierenden Unterschied machen: Wer sich ideal auf jeden Demand Response Call reagiert, kann vergleichsweise geringe Energiekosten erzielen. Auf der anderen Seite können regelmäßige Lastspitzen zu ungünstigen Zeiten massive Kosten verursachen.