Künstliche Intelligenz in der Schifffahrt: ABB verbindet Analytik mit Branchenexpertise

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Künstliche Intelligenz (KI) gilt als einer der großen Treiber der digitalen Transformation – und macht auch vor der Schifffahrt nicht Halt. Von der Routenplanung über die Steuerung bis hin zur Wartung von Schiffen: KI-gestützte Anwendungen steigern die Effizienz, senken Emissionen und erhöhen die Sicherheit an Bord. ABB Marine & Ports setzt dabei auf einen praxisorientierten Ansatz, der analytische KI mit jahrzehntelanger Branchenexpertise verbindet.

Analytische KI als Fundament

Generative KI erzeugt Texte, Bilder oder Musik und sorgt derzeit für Schlagzeilen. In der maritimen Industrie ist es jedoch vor allem die analytische KI, die konkrete Verbesserungen bringt. Sie analysiert strukturierte Daten, erkennt Muster und erstellt Prognosen. Auf dieser Basis lassen sich Schiffsleistung und Energieeffizienz präzise optimieren.

"Analytische KI ist ein natürlicher Bestandteil unserer Automatisierungs-, Service- und Routing-Lösungen geworden."

Kalevi Tervo, Corporate Executive Engineer und Global Program Manager bei ABB Marine & Ports

Praxisbeispiele: OptimE und Marine Pilot Control

Zwei Anwendungen aus dem ABB Ability Portfolio zeigen, wie vielfältig der Einsatz von KI an Bord sein kann:

  • ABB Ability OptimE analysiert das Zusammenspiel von Geschwindigkeit und Ruderlage („toe angle“) und optimiert so den Antrieb. Das Ergebnis: Weniger Energieverbrauch und geringere Emissionen – auch unter Berücksichtigung von Wetter und Strömungen.
  • ABB Ability Marine Pilot Control bündelt die wichtigsten Steuerfunktionen eines Schiffs an einem Arbeitsplatz. Mithilfe von KI-Algorithmen können Bewegungen des Schiffs präziser vorhergesagt werden. Automatisierte Abläufe wie Positionierung, Geschwindigkeitskontrolle oder Anlegemanöver erhöhen so die Sicherheit.

"Wir setzen KI dort ein, wo sie echten Mehrwert bringt – für Besatzung, Passagiere und Fracht gleichermaßen."

Kalevi Tervo

Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg

KI in der Schifffahrt entfaltet ihr Potenzial erst durch Kooperationen. Mit der Übernahme des Wetterrouting-Spezialisten DTN Shipping hat ABB sein digitales Angebot erweitert. Heute profitieren jährlich rund 13.000 Schiffe von den Routing Services, die dank offener Schnittstellen auch über Partnerlösungen genutzt werden können.

"In der maritimen Industrie gibt es keine One-size-fits-all-Lösung. Der größte Mehrwert entsteht, wenn wir Daten und Expertise gemeinsam mit Kunden, Klassifikationsgesellschaften oder auch Wettbewerbern nutzen."

Osku Kälkäjä, Head of Digital Business bei ABB Marine & Ports

Ein Beispiel ist das Projekt OVERSEA mit Wallenius Marine: Hier kommen KI-basierte Wartungs- und Monitoring-Modelle zum Einsatz, die eine zustandsorientierte Betreuung kompletter Flotten ermöglichen.

Generative KI: Potenzial für die Zukunft

Auch generative KI hält Einzug in die maritime Industrie. Anwendungen wie Copilot beschleunigen interne Prozesse – etwa bei Dokumentation oder Softwareentwicklung. Die direkte Wirkung für Kunden liegt vor allem in schnellerer Produktentwicklung.

"Die Zukunft gehört servicebasierten Lösungen, bei denen Datenmodelle kontinuierlich weiterentwickelt werden. Kein Unternehmen kann diese Chancen allein ausschöpfen. Der wahre Mehrwert entsteht in der Gemeinschaft."

Osku Kälkäjä

ABB Ability Lösungen mit KI

  • OptimE: Optimiert Antriebseffizienz durch Analyse von Geschwindigkeit und Ruderlage.
  • Marine Pilot Control: Automatisiert zentrale Steuerungsfunktionen wie Positionierung, Geschwindigkeitskontrolle oder Anlegen.
  • Routing Services: Intelligente Wetter- und Routenoptimierung für rund 13.000 Schiffe jährlich.
  • OVERSEA Fleet Support: Zustandsorientierte Flottenbetreuung in Kooperation mit Wallenius Marine.

Mit analytischer und generativer KI stärkt ABB Marine & Ports nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Schifffahrt, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung einer ganzen Branche.