Prüfen auf neuem Niveau

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TE Connectivity hat mithilfe von ABB-Sicherheitstechnologie eines ihrer Hochspannungsprüffelder modernisiert. Die Komponenten der jüngsten Generation erhöhen das Sicherheitslevel und erlauben eine flexible Nutzung der Prüfplätze.

Die Sicherheitseinrichtungen auf den neuesten Stand zu bringen und die Verfügbarkeit ihres Hochspannungsprüffelds zu erhöhen – das war die Motivation von TE Connectivity dafür, leistungsfähige neue Technologien integrieren zu wollen. Das Prüffeld in Ottobrunn bei München ist seit über 20 Jahren in Betrieb und sollte sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Es umfasst mehrere Prüfplätze für Langzeitprüfungen, eine Schirmkabine, einen Freiluftbereich sowie Salz und Feuchteprüfkammern. Axel Winter, Gruppenleiter Elektrotechnik innerhalb der Forschung und Entwicklung von Kabelgarnituren im Geschäftsbereich Energy von TE Connectivity, erläutert: „Bei der Modernisierung unserer Prüffelder haben wir die sicherheitstechnischen Komponenten erneuert. Dabei hat die LKE GmbH als ausführendes Unternehmen ABB-Produkte wie Sensoren, Schütze, Notausschalter, Taster und Schaltschränke eingebaut.“

Benedikt Kastl, Projektleiter bei LKE, programmiert die Sicherheits-SPS Pluto von ABB.

Zeitplan übertroffen
Die LKE hat die Anlage zum Großteil im laufenden Betrieb modernisiert. „Unsere Montagemitarbeiter haben die vorhandenen Prüfplätze nacheinander abgeschaltet, nachgerüstet, geprüft und wieder zugeschaltet, sodass das Prüflabor immer arbeitsfähig war“, sagt Benedikt Kastl, Projektleiter bei LKE. Wegen der präzisen Zeitplanung des Projekts musste TE Connectivity das Labor nur an drei Tagen komplett außer Betrieb nehmen. In dieser Zeit hat LKE ein zentrales Notaussystem installiert, das nun alle Prüfplätze gleichzeitig abschalten kann. „Der Zeitplan von LKE war immer sehr zuverlässig. Am Schluss hat das Unternehmen den Plan sogar übertroffen und die Umbauten eine Woche früher abgeschlossen als zunächst gedacht“, sagt Christoph Baier, Laborleiter und Anlagenverantwortlicher des Hochspannungslabors am Standort Ottobrunn.

„Unsere Mitarbeiter haben die Prüfplätze abgeschaltet, nachgerüstet und wieder zugeschaltet, sodass das Labor immer arbeitsfähig war.“

Schirmkabine als technisches Highlight
Ein technisches Highlight ist die Schirmkabine im Hochspannungsprüffeld. Ihr Umbau war eine besondere Herausforderung. In der Kabine sind unter anderem ein Stoßspannungsgenerator zur Prüfung unter impulsförmigen Spannungen und eine Wechselspannungsprüfanlage mit Systemen zur hochempfindlichen Messung von Teilentladungen untergebracht. „Mit der Schirmkabine vermeiden wir Störungen von außen auf Teilentladungsmessungen und verhindern Störungen durch Stoßspannungsprüfungen nach außen“, sagt Axel Winter. Dies geschieht zum einen durch eine Rundumschirmung, die an einem Punkt geerdet und von allen anderen umgebenden Metallkomponenten isoliert ist. Zum anderen sind alle Verbindungen zu dieser Kabine über Filter geführt. Das verhindert leitungsgebundene Störungen. „Unsere Sicherheits-SPS Pluto B46 v2, die innerhalb der Schirmkabine installiert wurde, musste deshalb mithilfe von galvanisch trennenden Lichtwellenleiter-Umsetzern an ein Bus-System außerhalb der Kabine angebunden werden, um mit den anderen Sicherheitssteuerungen kommunizieren und redundant ausgeführte Schütze ansteuern zu können“, sagt Sascha Aufderheide, Vertriebsbeauftragter Industrie und Maschinenbau bei ABB Stotz-Kontakt. Zudem hat LKE die Sensorleitungen so verlegt, dass die Teilentladungsmessungen nicht von Einkopplungen beeinträchtigt werden. Eine weitere Herausforderung war die von TE Connectivity geforderte Flexibilität beim Zuschnitt der Prüfplätze: Sie sind teilweise kombinierbar ausgeführt. Die Prüfer können mobile Sicherheitszäune entfernen oder einfügen und damit je nach Bedarf mehrere Prüfplätze zusammenschließen oder trennen. Auch wenn sich die räumliche Konstellation der Prüfplätze ändert, erkennen die Sicherheitssteuerungen die verschiedenen Zustände und kommunizieren miteinander, um die richtigen Sicherheitskomponenten, etwa Türsensoren, abzufragen.

Die Verfügbarkeit des Hochspannungsprüffelds ist durch die neuen ABB-Technologien deutlich erhöht.

Sicherheit auf höchstem Level
„Schon in der Angebotsphase hat uns das Konzept von LKE mit den ABB-Lösungen überzeugt“, sagt Christoph Baier. „Das entscheidende Argument waren die teilweise kommunizierenden Sicherheitssteuerungen an den jeweiligen Prüfplätzen, die den Verkabelungsaufwand im Labor minimieren.“ Als Ergebnis schafft TE Connectivity in seinem Hochspannungsprüffeld jetzt mit dem Performance Level d gemäß DIN EN ISO 13849-1 die größtmögliche Sicherheit für das Betriebspersonal und kann den Prüfbetrieb wegen der kombinierbaren Prüfplätze ohne Sicherheits- oder Zeiteinbußen flexibel gestalten.

„Die kommunizierenden Sicherheitssteuerungen an den Prüfplätzen, die den Verkabelungsaufwand im Labor minimieren, waren entscheidend.“