Im Jahr 2004 machte ABB mit der fünften Generation ihrer Industrierobotersteuerung, der IRC5, einen weiteren großen Schritt nach vorn. Mit MultiMove bot die IRC5 eine neue Funktion, um bis zu vier ABB-Roboter plus Werkstückpositionierer und andere Servogeräte – insgesamt bis zu 36 Achsen – vollständig koordiniert zu steuern. Die Verwendung von nur einer Steuerung für bis zu vier Roboter minimiert die Installationskosten und steigert die Qualität und Produktivität. Gleichzeitig ergeben sich völlig neue Anwendungsmöglichkeiten: Zwei Lichtbogen-Schweißroboter können etwa im Tandembetrieb am selben Werkstück arbeiten und dabei sogar eine Wärmequelle halten, um beim Abkühlen ein Verziehen durch Schrumpfung zu verhindern. Und: Zwei oder mehr Roboter können auch eine Last heben, die die Tragkraft eines einzelnen Roboters übersteigt. Auf der Suche nach einer schlanken Robotersteuerung entwickelte ABB ein modulares Konzept für die IRC5, bei dem die Funktionen logisch in Steuerungs-, Achsantriebs- und Prozessmodule aufgeteilt sind.
Im Jahr 2007 bot ABB überdies mit SafeMove eine Lösung, bei der teure Schutzvorrichtungen durch eine elektronische Antriebsüberwachung ersetzt werden können. SafeMove läuft auf einem unabhängigen Computer im Schaltschrank der IRC5. Das System ermöglicht eine zuverlässige, fehlertolerante Überwachung der Geschwindigkeit und Position des Roboters sowie die Erkennung ungewollter bzw. verdächtiger Abweichungen. Das Ergebnis: Roboter und Menschen können sicher und effizient Seite an Seite arbeiten.
In dieser Hinsicht spielt auch die cloudbasierte Service-Suite „Connected Services“ eine wichtige Rolle: Die 2007 eingeführte Fernwartungstechnologie von ABB reduziert Ausfallzeiten der Maschinen und den Wartungsaufwand vor Ort erheblich. Dazu liest die in den Roboter integrierte Technologie die Daten der Steuerung aus und sendet diese direkt an ein entferntes Service Center zur automatischen Analyse. Supportexperten haben so Zugang zu allen relevanten Informationen über den Zustand der Roboter, können aus der Ferne Störungsursachen feststellen und dem Nutzer rasche Unterstützung beim Neustart des Systems bieten. Viele Probleme lassen sich dadurch lösen, ohne dass ein Techniker überhaupt anreisen müsste – das spart Energie und schont die Umwelt. Ist ein solcher Eingriff vor Ort dennoch erforderlich, kann das Supportpersonal das Problem mithilfe der vorhergehenden Ferndiagnose rasch und mit minimalem Aufwand lösen. Über die MyRobot-Website können Nutzer zudem jederzeit und von überall den Status ihrer Roboter überprüfen und auf wichtige Wartungsinformationen zugreifen.