ABB-Cobots: Electrolux steigert Produktivität der Kühlschranklinie um 68 Prozent 

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Die Electrolux Group ist in mehr als 120 Ländern vertreten und verkauft pro Jahr mehr als 60 Millionen Produkte. Der Weltmarktführer im Vertrieb von Haushaltsgeräten nahm 1926 seine Tätigkeit in Brasilien auf und verfügt derzeit über vier Produktionsstätten im Land. Zwei davon sind seit 1996 in Curitiba in Betrieb.

Im Rahmen eines umfangreichen Investitions- und Modernisierungsprogramms für alle Standorte in Brasilien wandte sich die Electrolux Group an ABB. Der Hersteller plante, repetitive und manuelle Vorgänge zu eliminieren, um die Produktivität zu erhöhen, die Qualität seiner Produkte zu optimieren sowie die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden zu verbessern. Dabei galt es, den Vorgang der Gasleckerkennung in der Kühlschrankproduktion in Curitiba zu automatisieren. Gemeinsam entwickelten ABB und Electrolux eine entsprechende Lösung, die 100 Prozent der Prozesse bei der Gaslecksuche automatisiert.

Ende der manuellen Prüfung

Mit der Implementierung des ABB-Cobots YuMi gelang es, die manuelle Überprüfung abzuschaffen. Der Cobot sorgt für ein Plus an Präzision bei der Gasleckortung sowie für mehr Sicherheit bei den Mitarbeitenden. Denn diese müssen die monotone und teils belastende Tätigkeit nicht mehr ausführen. Sie können nun sicherere Aufgaben übernehmen und einen größeren Mehrwert leisten. Kollaborative Roboter lassen sich ohne herkömmliche Barrieren sicher neben Menschen einsetzen und eignen sich daher ideal für Anwendungen, die viel Flexibilität erfordern und bei denen Stellfläche knapp ist.

„YuMi erwies sich als die beste Lösung zur Automatisierung der Anwendung, die wir nun in unserer Kühlschranklinie einsetzen. Sie verbessert die Sicherheit für unsere Mitarbeitenden und erhöht die Qualität der Tests. Anschließend haben wir fünf weitere Roboter in die Kühlschranklinie implementiert, wodurch wir die Produktivität deutlich steigern konnten.“

Emerson Dlugosz, Manufacturing Engineering Manager im Electrolux-Werk Curitiba

Neue Potenziale aufspüren

Der Erfolg dieses Projekts veranlasste Electrolux und ABB, weitere Möglichkeiten für die Automatisierung auszuloten. Schon bald richtete sich die Aufmerksamkeit auf eine bestehende elektrische Prüfstation, die nicht den erwarteten Nutzen brachte. In der bisherigen Station war ein Roboter eines konkurrierenden Herstellers installiert, der die Produktion immer wieder unterbrach. Das ABB-Team schlug vor, den leistungsschwachen Roboter durch den Cobot GoFa zu ersetzen. GoFa gehört zu einer wachsenden Familie an kollaborativen ABB-Robotern, die eine größere Reichweite und höhere Traglasten bieten. Im Gegensatz zur vorherigen Lösung arbeitet GoFa seither mit 100-prozentiger Zuverlässigkeit.

„Mit der Anschaffung von GoFa konnten wir die Effektivität der Tests um acht Prozent steigern und die Zahl der unerwarteten Stillstände in der Produktionslinie für mehrtürige Kühlschränke reduzieren.“

Ariel Alves, Electrolux-Wartungstechniker. 

Die Implementierung von GoFa ging dank Wizard Easy Programming von ABB besonders einfach vonstatten. Mit dem grafischen Programmiertool können auch Personen, die nur über wenig Erfahrung mit Robotern verfügen, kollaborative und Industrieroboter schnell programmieren. So programmierte auch das Team von Electrolux den kollaborativen Roboter und nahm ihn mit minimaler telefonischer Unterstützung von ABB in Betrieb.

Ein ABB YuMi im Einsatz bei Electrolux

Know-how-Transfer für globale Automatisierungsprojekte

Die kollaborativen Roboter YuMi und GoFa von ABB übernehmen inzwischen die Gasleck- und Elektroprüfungen schnell und zuverlässig. Dieser Erfolg lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: So stieg die Gesamtproduktivität der Prüfvorgänge um mehr als 68 Prozent. Doch damit nicht genug: Die Roboter-Installationen gehen einher mit einer umfassenden Automatisierungsstrategie der Electrolux Group in Brasilien, die in den vergangenen fünf Jahren den Grad der Prozessautomatisierung um 28,5 Prozent erhöht hat. Aufgrund der Vorteile, die die Cobots in den brasilianischen Electrolux-Werken bieten, ist das Unternehmen daran interessiert, ihre Performance auch in anderen Produktionsstätten rund um den Globus zu replizieren.

„Dank unserer Partnerschaft mit ABB sind nun Tests mit Robotern möglich, die zuverlässig, sicher und einfach zu programmieren sind“, sagt Alves. „Unser Ziel ist es, einen entsprechenden Know-how-Transfer zu schaffen – so dass dieselbe Methodik, die in diesen Projekten angewandt wurde, zur Einführung von Roboterzellen in unseren weltweiten Fabriken herangezogen werden kann, um unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden.“