3. Sich gegenseitig Freiräume lassen
Auch beim Zusammenspiel zwischen Mensch und Roboter muss genau ausgelotet werden, wie viel Freiraum notwendig ist. In der traditionellen Roboterzelle ist der Industrieroboter durch einen Schutzzaun oder eine Einhausung vom menschlichen Arbeitsbereich abgetrennt. Dadurch wird jeglicher direkte Kontakt zwischen Mensch und Roboter ausgeschlossen, was zu einem Maximum an Sicherheit führt und hohe Roboterbewegungsgeschwindigkeiten ermöglicht. Auf der nächsten Stufe, der sogenannten Koexistenz, entfällt zwar der physische Schutzzaun, aber die Arbeitsbereiche von Mensch und Roboter bleiben dennoch getrennt. Dieses Setup wird häufig in Montageprozessen oder bei der Bestückung von Maschinen verwendet. Da jedoch eine Berührung zwischen Mensch und Roboter nicht ausgeschlossen werden kann, sind bei der Koexistenz zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen erforderlich. Diese umfassen beispielsweise Lichtvorhänge und Sicherheitsfunktionen in der Roboterprogrammierung, um die Sicherheit zu gewährleisten. Für eine gesunde Beziehung sind diese Vorkehrungen essenziell, um eine sichere Zusammenarbeit von Mensch und Roboter zu ermöglichen und potenzielle Risiken zu minimieren.
Bei der Kooperation kommen sich Mensch und Roboter deutlich näher – die Arbeitsbereiche überschneiden sich. Obwohl Mensch und Roboter sequenziell handeln und ihre Aktionen nacheinander an einem Objekt ausführen, entsteht eine beeindruckende Symbiose. Ein Beispiel hierfür ist, wenn der Mensch den Arbeitsraum des Roboters betritt, um ein Werkstück abzulegen. Doch auch hier gilt: Safety First. Um mögliche unerwünschte Kontakte und Verletzungen zu vermeiden, wird der Arbeitsbereich durch fortschrittliche Bildverarbeitungssysteme oder Laserscanner überwacht. Hier ist Sensibilität gefragt: Sobald der Roboter erkennt, dass sich der Mensch nähert, reduziert er seine Bewegungsgeschwindigkeit bis zum sicheren Stillstand.
Erst bei der „echten“ Kollaboration arbeiten Mensch und Roboter gleichzeitig an derselben Aufgabe. Hierbei ist es von entscheidender Bedeutung, versehentliche Berührungen zwischen Mensch und Roboter zu verhindern. Um dies zu gewährleisten, wird die Druckkraft pro Fläche genau überwacht und gegebenenfalls begrenzt. Hier kommen Roboter-Schutzhüllen mit integrierter Sensorik oder Kraft-Moment-Sensoren in den Antrieben des kollaborativen Roboters zum Einsatz. Durch intelligente Programmierung und hochentwickelte Sensorik reagiert der Roboter in Echtzeit auf die Bewegungen des Menschen, um eine sichere und harmonische Zusammenarbeit zu gewährleisten. Diese enge Interaktion eröffnet faszinierende Möglichkeiten und erzeugt eine echte Verbindung zwischen Technologie und Menschlichkeit.
4. Lern- und Veränderungsbereitschaft zeigen
Eine gewisse Offenheit und die Bereitschaft, Neues zu lernen, sind Grundvoraussetzungen für ein partnerschaftliches Miteinander. Damit das Zusammenspiel mit Robotern im Alltag funktioniert, vereinfacht ABB mit Lead Through und Wizard Easy Programming das Programmieren erheblich.
Das Lead-Through-Verfahren ermöglicht es, den Roboter manuell durch eine gewünschte Bewegung oder einen Arbeitsablauf zu führen. Der Roboter erfasst die Bewegungsinformationen und speichert diese ab, um sie später automatisch wiederzugeben. Während des Führens zeichnet der Roboter die Koordinaten der Bewegungen auf und lernt so den gewünschten Pfad. Dieser Pfad kann dann als Teil eines Roboterprogramms verwendet werden. Diese Methode ist besonders nützlich für Anwendungen, bei denen es schwierig ist, die Bewegung präzise zu programmieren oder wenn es häufige Änderungen in der Aufgabe gibt.
Wizard Easy Programming ist eine blockbasierte Programmiermethode mit grafischer Benutzeroberfläche, die es Benutzern ermöglicht, den Roboter äußerst einfach zu programmieren. Mit der intuitiven Software können Anwender aus einer Liste von vordefinierten Befehlen auswählen und den Arbeitsablauf des Roboters schrittweise erstellen. Wizard führt durch den Programmierprozess und generiert automatisch den entsprechenden Code. Diese Methode eignet sich gut für Anwender ohne umfangreiche Programmierkenntnisse, da sie die Erstellung von Roboterprogrammen vereinfacht und die Notwendigkeit der direkten Programmierung in einer textbasierten Programmiersprache reduziert.
Wie finde ich den Traumpartner? Für jede Applikation der richtige Cobot
Soweit die Theorie. Damit dem MRK-Glück nichts mehr im Wege steht, hat ABB für alle Ansprüche den passenden Roboter bzw. Cobot und deckt somit eine Vielzahl von Anwendungsszenarien ab. Unser Portfolio umfasst sowohl stationäre als auch mobile Roboter und beinhaltet die Expertise, um diese Lösungen nahtlos in intelligente Fertigungskonzepte zu integrieren. Neben den technischen Spezifikationen spielt auch die Prozesskompetenz des Automatisierungspartners eine entscheidende Rolle bei der Auswahl des perfekten Cobots.