Automatisch wohlfühlen mit KNX
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Hotels möchten ihren Gästen größtmöglichen Komfort bieten: Moderne Gebäudeautomationssysteme nach dem KNX-Standard wie im Hotel Neu Heidelberg sind ideal, um Klima, Beschattung und Licht in den Zimmern zu steuern. Zudem lassen sich die Systeme leicht bedienen und sorgen für einen energieeffizienten Betrieb.
Selbst bei tropischen Temperaturen von 35 Grad im Schatten ist im Hotel Neu Heidelberg von Hitze oder stickiger Luft keine Spur: Die Gäste kommen in wohltemperierte Zimmer, die vor der Sonne geschützt sind und in denen es trotzdem nicht dunkel ist. Für die Wohlfühlatmosphäre sorgt die KNX-Technologie, für die sich Hotelier David Schwaninger im Zuge einer Erweiterung seines Hauses in Heidelberg entschieden hat. Mit deren Hilfe lassen sich insbesondere Beleuchtung, Beschattung und das Raumklima entsprechend der Zimmerbelegung und den äußeren Gegebenheiten flexibel steuern.
Als Teil der KNX-Gebäudesystemtechnik bildet der Raum Master RM/S 2.1 von ABB STOTZ-KONTAKT die Basis für die automatische Steuerung. Dieser erschließt insbesondere in Gebäuden mit vielen gleichartigen Räumen, zum Beispiel in Hotels, Krankenhäusern oder Apartment-Anlagen, eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Haustechnik komfortabel und energieeffizient zu steuern. Im Hotel Neu Heidelberg ist das Gerät unsichtbar im Installationsverteiler jedes Gästezimmers untergebracht und bildet gleichzeitig ein eigenständiges System, in dem alle Stromkreise im Raum zusammenlaufen. Der Vorteil: Statt wie bisher mehrere KNX-Komponenten zu installieren, reicht nun ein einziges Gerät, das unterschiedliche Aktor- und Sensorfunktionen vereint.
Der Raum Master ist an das KNX-Bussystem angeschlossen, das als vernetzte Elektroinstallation alle Räume und Bereiche des Hotels erschließt. Weitere Geräte für Funktionen in den öffentlichen Bereichen sind dezentral oder in der Technikzentrale des Hotels installiert. So misst beispielsweise eine ABB-Wetterstation auf dem Dach Lichteinfall und Temperatur sowie Wind und Regen. Die Messdaten werden über das KNX-Bussystem an die Raum Master weitergeleitet. Entsprechend der Programmierung reagieren die Geräte auf Befehle: Scheint die Sonne bei einer bestimmten Temperatur stärker als per Grenzwert festgelegt, fährt die Beschattung an der betroffenen Hausseite automatisch herunter.
„Ein großer Vorteil von KNX ist die flexible Nutzung, da die Funktionen nicht an einzelne Schaltkreise gebunden sind“, erklärt Thorsten Reibel, Marketing KNX bei ABB STOTZ-KONTAKT.
Hotelier David Schwaninger kann die automatischen Abläufe jederzeit umprogrammieren oder punktuell in sie eingreifen. Am PC oder auf einem Tablet-Computer sieht er, welche der Zimmer belegt sind, welche Temperatur der Gast eingestellt hat und welche tatsächlich herrscht. Sind die Gäste anwesend, übermittelt KNX diese Information über die Schlüsselkarte, die in das Lesegerät im Zimmer gesteckt wird, um dort den Strom zu aktivieren. Somit weiß der Hotelier, wohin er die Reinigungskräfte schicken kann, ohne die Gäste zu stören.
Die KNX-Visualisierung an der Rezeption ermöglicht es den Mitarbeitern, für ankommende Hotelgäste die Heizung aus dem Stand-by-Modus auf den Komfort-Modus zu stellen. Betritt der Reisende jedoch sein Zimmer, hat nur er selbst die Kontrolle. „Wir möchten unsere Gäste ja nicht verärgern“, sagt der Hotelier schmunzelnd. Jeder Bewohner kann Temperatur, Beschattung und Beleuchtung nach eigenen Wünschen einstellen. Steckt er nach seiner Rückkehr die Schlüsselkarte erneut ein, kehrt das System automatisch aus dem Stand-by-Modus zu den Einstellungen des Gastes zurück.
KNX trägt nicht nur zu einem effizienten Hotelbetrieb bei – es entlastet auch die Mitarbeiter. Mit Zeitschaltfunktionen und einem digitalen Kalender sind Prozesse für bestimmte Wochentage oder für längere Perioden programmierbar. Die Zufahrt zum Parkbereich beispielsweise öffnet und schließt zu festgelegten Zeiten und die beheizbare Eingangstreppe bleibt automatisch eisfrei, wenn die Wetterstation Frost und Feuchtigkeit meldet.
Das Hotel Neu Heidelberg liegt nur einen Steinwurf entfernt von ABB STOTZ-KONTAKT. Die räumliche Nähe war jedoch nicht ausschlaggebend für die Entscheidung, KNX-Geräte von ABB zu nehmen. „Wir führen seit Jahrzehnten gute Geschäftsbeziehungen mit ABB“, erzählt David Schwaninger. „Viele ABB-Mitarbeiter sind Gäste unseres Hotels. Von ihnen habe ich von der KNX-Technologie erfahren. Aber letztlich hat ABB mit dem Raum Master das beste Angebot gemacht.“ Die Investition rechnet sich: Das Hotel Neu Heidelberg wendet weniger als zwei Prozent seines Nettoumsatzes für Energiekosten auf – die Branche benötigt im Schnitt drei bis sechs Prozent.
KNX ist die Bezeichnung für einen internationalen offenen Standard für die vernetzte Elektroinstallation in Gebäuden. Im Unterschied zu herkömmlichen Elektroinstallationen laufen im KNX-System Informationsübertragung (KNX-Bus) und Energieversorgung über getrennte Leitungen. Alle KNX-Geräte sind über eine Busleitung miteinander vernetzt und tauschen Informationen aus. Die Funktion der einzelnen Busteilnehmer wird durch ihre Programmierung bestimmt, die jederzeit verändert werden kann. Inzwischen bieten über 300 Firmen weltweit KNX-Geräte an.