Fit für Strom aus erneuerbaren Energien
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ABB hat vom Kunden TransnetBW den Auftrag erhalten, die 380-kV-Schaltanlage in Philippsburg zu modernisieren. Bei dem Projekt mit einem Wert von 40 Mio. Euro wird die Freiluftschaltanlage, die dort seit vielen Jahren ihren Dienst tut, durch eine gasisolierte Schaltanlage ersetzt. Das ist einer der Bausteine für die Zukunft des Standorts.
Die Energiewende sorgt dafür, dass die Stadt Philippsburg über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus bekannt wird, denn dort endet „Ultranet“, die erste der im Netzentwicklungsplan vorgesehenen Nord-Süd-Verbindungen auf Basis der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Technologie (HGÜ-Technologie), ein Gemeinschaftsprojekt von TransnetBW und Amprion.
Mit der Erneuerung der 380-kV-Schaltanlage wird der Netzknoten in Philippsburg fit gemacht für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien, der über eine Gleichstromleitung von mehr als 300 km Länge aus dem nordrhein-westfälischen Osterath ankommen soll. In Philippsburg entsteht eine Konverterstation, um den Gleichstrom in Wechselstrom zurückzuwandeln. Die angeschlossene gasisolierte 380-kV-Schaltanlage (GIS) sorgt dann für eine reibungslose Einspeisung dieses „grünen Stroms“ in das Übertragungsnetz. Die Verwendung der kompakten GIS-Technologie von ABB ermöglicht eine Platzeinsparung von bis zu 70 % gegenüber der bestehenden luftisolierten AIS-Anlage. Durch die Unterbringung der Schaltanlage in einem Gebäude wird der Wartungsaufwand der Schaltanlage erheblich reduziert, da sie vor Witterung und Verschmutzung geschützt ist.
„Besonders spannend an diesem Projekt ist die Komplexität, die natürlich dafür sorgt, dass jeder einzelne Schritt gut geplant und unter den Beteiligten abgestimmt wird“, erläutert ABB-Projektleiter Klaus Kaufmann. Erst nach dem Teilumbau der bestehenden AIS-Schaltanlage und zweier Freileitungen wird die Fläche frei, auf der die schlüsselfertige 380-kV-GIS mit der kompletten Infrastruktur und allen dazugehörigen Nebenanlagen errichtet werden kann. Die neue GIS mit der Dreifach-Sammelschiene bietet maximale Sicherheit und Flexibilität und damit die maximale Verfügbarkeit.
Mit Beginn der ersten Phase des Projekts im November 2016 startete bei ABB die Planung und die Erstellung von Dokumenten, die der Kunde für den Bauantrag benötigte. Bei der Erstellung der Aufgabenpakete und des Terminplans sah das Projektteam von ABB aufgrund jahrelanger Projekterfahrungen eine Optimierungsmöglichkeit: Der ursprüngliche Projektzeitplan sah vor, im Dezember 2017 mit den Arbeiten vor Ort beginnen; dies wurde zeitlich noch einmal angepasst. „Gerade im Winter werden in Deutschland Energiespitzen erreicht und das Stromnetz gerät an sein Limit; da wird jede Transportkapazität für Energie im Netz benötigt und abgeschaltete Leitungen verschärfen die Netzsituation“, erklärt Klaus Kaufmann. „Wir haben dem Kunden daher vorgeschlagen, die Planungen sowie die Materiallieferungen zu beschleunigen und die Umbauphase in den Herbst vorzuziehen.“ TransnetBW hat den Vorschlag von ABB gerne angenommen und dem Vorgehen zugestimmt.
Raphael Görner, Leiter des Bereichs System Integration bei ABB in Deutschland, ist stolz auf sein Team: „In unserer Philosophie stehen die Bedürfnisse des Kunden im Mittelpunkt und dazu gehört es eben auch, aktiv auf den Kunden zuzugehen.“ Durch die erfolgte Beschleunigung der Vorarbeiten habe man eine für den Kunden kritische Netzsituation durch Hochlastphasen in den Wintermonaten verhindern können. „Die Planungen der weiteren Projektphasen laufen schon auf Hochtouren“, freut sich Klaus Kaufmann auf den kommenden April; dann gehen die Bauarbeiten für die Neuanlage los. Schließlich soll die modernisierte Schaltanlage dem Kunden im Juni 2020 übergeben werden.