Hohe Kompetenz im HVDC-Service
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Der HVDC-Service von ABB hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich weiterentwickelt: vom reinen Offshore-Service-Anbieter zu einer Einheit, die mit hoher Kompetenz den kompletten Service für HVDC- und FACTS-Projekte in Deutschland und im angrenzenden Ausland leistet.
Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ, engl.: HVDC) ist die effiziente Technologie, um große Mengen elektrischer Energie über weite Entfernungen zu transportieren. Sie gewinnt aufgrund der steigenden Anteile von erneuerbaren Energien, die weit entfernt von den großen Verbrauchern gewonnen werden, immer mehr an Bedeutung.
Die bekanntesten Beispiele für den Einsatz der HVDC-Technologie in Deutschland sind die Anbindungen der Windparks im offenen Meer. Mit BorWin1, DolWin1 und DolWin2 hat ABB drei Netzanbindungen für Offshore-Windparks in der Nordsee realisiert. Die Konverterplattformen bündeln den Strom aus mehreren Windparks, wandeln ihn in Gleichstrom um, bevor er über Gleichstrom-Seekabel ans Festland fließt. An Land wird der Gleichstrom in einer Konverterstation wieder in Wechselstrom umgewandelt und schließlich ins Übertragungsnetz eingespeist. Zu jedem der drei Projekte mit TenneT gibt es einen Service-Vertrag, der über mehrere Jahre läuft. „Um den Service für die HGÜ- Systeme optimal leisten zu können, haben wir in Deutschland eine eigene Service-Abteilung aufgebaut, die diese Aufgaben sehr professionell und zur Zufriedenheit des Kunden übernommen hat“, sagt Stefan Habild, Geschäftsbereichsleiter HVDC bei ABB Deutschland.
Der Aufbau der Organisation seit 2013 war damit verbunden, Prozesse für Instandhaltung und Wartung zu definieren sowie die dazu notwendigen Tools einzuführen. In der eigenständigen Service-Abteilung kümmern sich heute ungefähr 40 Mitarbeiter um die Projekte. Viele der Servicetechniker sehen den Standort Mannheim, wo Vertrieb und Backoffice ihren festen Platz haben, jedoch selten. Sie fliegen beispielsweise für zwei Wochen mit Zwölf-Stunden-Schichten auf die Konverterplattformen in der Nordsee und haben anschließend zwei Wochen frei. Nach Mannheim kommen sie regelmäßig für Schulungen.
Innerhalb des ABB-Konzerns liegt die Zentrale für die HVDC-Technik in Ludvika in Schweden. Einige HVDC-spezifischen Tätigkeiten in den Projekten haben bisher die schwedischen Kollegen erledigt. Bei einem gemeinsamen Einsatz während der Jahresabschaltung des Interkonnektors zwischen Litauen und Polen (LitPol) im Herbst 2017 und bei weiteren Gelegenheiten konnte die deutsche HVDC-Service-Organisation in der intensiven Zusammenarbeit mit den schwedischen Spezialisten ihr umfangreiches Know-how unter Beweis stellen. „Durch den weiteren Aufbau von Kompetenzen, beispielsweise durch Trainings zu Spezialaufgaben wie der Wartung von Konverterventilen, ist das Team in der Lage, zusätzliche Aufgaben wie den Service für Interkonnektoren und für FACTS-Projekte auszuführen“, sagt Stefan Habild. FACTS steht für flexible Drehstrom-Übertragungssysteme.
Interkonnektoren sind Stromleitungen, die über die Grenze zweier benachbarter Länder führen und diese verbinden. Das ist beim Projekt NordLink der Fall, bei dem ABB zurzeit die Konverterstationen auf der deutschen und der norwegischen Seite realisiert. Falls beide Netze nicht synchron sind, muss der Phasenwinkel angepasst werden, damit die Verbindung der beiden Netze funktioniert. Hierzu bietet HVDC Light, die spannungsgeführte HGÜ-Technologie von ABB, eine elegante Lösung: In einer „Back-to-back“-Konverterstation (dt.: Kurzkupplung) wird der Drehstrom in Gleichstrom und direkt danach wieder in Drehstrom konvertiert – beim letzten Schritt lässt sich der Phasenwinkel synchronisieren. In Bentwisch bei Rostock baut ABB eine derartige Konverterstation für das Projekt Kriegers Flak Combined Grid Solution, das das dänische und das deutsche Netz verbindet. Nach der Fertigstellung schließt sich ein Service-Vertrag für zunächst fünf Jahre an.
Ebenfalls in Bentwisch betreut ABB eine HVDC- Classic-Anlage und hat mit dem Kunden 50Hertz einen Servicevertrag mit einer Laufzeit von 25 Jahren abgeschlossen, der neben der regelmäßigen Wartung auch eine Telefon-Hotline und Personalunterstützung bei Störungen beinhaltet.
FACTS helfen dabei, das Wechselstromnetz zu stabilisieren. ABB hat von TenneT den Auftrag erhalten, am Umspannwerk Borken in Nordhessen eine FACTS-Anlage mit statischem Synchronkompensator zu realisieren, die 2019 fertiggestellt werden wird. Auch hier ist ABB im Anschluss an das Projekt für den Service verantwortlich: Der HVDC-Service übernimmt neben der planmäßigen Wartung der Anlage eine 24-Stunden-Hotline.
Die Service-Aufgaben auf den Konverterplattformen sind vielfältig: Neben der Wartung der HGÜ-Technik zählen sowohl die fachkundige Inspektion des elektrischen Kartoffelschälers als auch die Kontrolle der Schweißnähte an der Tragstruktur der Plattform mithilfe eines ferngesteuerten Tauchroboters dazu. Hinzu kommen Aufgaben, die sich aus der besonderen geografischen Lage der Plattformen ergeben: Wind und Wetter machen die Logistik aufwendig. Außerdem liegen die Konverterstationen jenseits der Zwölf-Meilen-Zone. Jedes Werkzeug muss auf dem Weg dorthin formal ins Ausland exportiert werden – und jeder Müllsack gilt auf dem Rückweg als Reimport, der zu dokumentieren ist.