Leckerer Frischkäse? Aber sicher!

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In der Hochland-Käserei in Schongau setzt Sicherheitstechnik von ABB die Safety-Standards. Auch im jüngst modernisierten Kühlbereich für die Frischkäse-Produktionslinie erfüllen die Komponenten alle Anforderungen an Anlagenverfügbarkeit, Hygiene und Arbeitsschutz.

Kompetenz für Käse. So lautet der Slogan der Hochland Unternehmensgruppe, einem der größten privaten Käsehersteller in Europa. Zu den bekannten Marken des 1927 gegründeten Familienunternehmens gehören der Alpenfrischkäse Almette und die mediterrane Käsespezialität Patros. Beide Marken produziert Hochland am Standort Schongau, einer der bedeutendsten europäischen Fertigungsstätten für Frisch- und Weichkäse. Neben höchster Produktqualität hat für Hochland die Sicherheit der Beschäftigten Priorität. Hier vertraut Hochland seit rund sechs Jahren auf Safety-Produkte von ABB. Anton Eicher, Leiter Automatisierung & Zentrale Instandhaltung im Werk Schongau, schätzt vor allem die Robustheit der ABB-Sicherheitstechnik. „Aufgrund der Bedingungen in der Weichkäserei mit heißen Dämpfen, Reinigungslauge und Hochdruckreinigung fielen unsere früheren Zungensicherheitsschalter häufig aus. Mit dem System Eden konnten wir das Problem beheben“, betont er.

 

Robuste Technik ist Trumpf

Der berührungslose ABB-Sicherheitssensor Eden für verriegelte Türen oder Hauben besteht aus zwei sich ergänzenden Teilen: Adam und Eva. Der Sensor wird nur bei geschlossener Tür und einem definierten Schaltabstand der beiden Komponenten aktiviert. Bei Fehlern erfolgt sofort ein Stoppsignal. Adam und Eva halten den teils extremen Bedingungen in einer Käserei problemlos stand und sind durch ihr Design ohne schmutzanfällige Kanten und Öffnungen auch in den Hygienezonen bei Hochland einsetzbar. Die Lösung hat sich bei Hochland so gut bewährt, dass das Unternehmen bald weitere Komponenten ergänzte. „ABB ist unser Standard für Sicherheitstechnik“, sagt Anton Eicher. Dies gilt auch für die aktuelle Modernisierung des Kühlbereichs für die Almette-Linie. Er bringt den heiß abgefüllten Frischkäse auf Lagertemperatur.

60.000 Becher im Griff

Je acht 150-g-Fässchen werden in Kartontrays gesetzt und auf Tabletts platziert. Eine von zwei Beladestationen transportiert die auf Rollen gelagerten Bleche in den Kühlbereich und verteilt sie auf die insgesamt 25 Etagen der Anlage. Voll ausgelastet fasst sie über 60.000 Becher Frischkäse.

Drei Entnahmestationen leiten die Trays entweder zu einer Großgebinde-Packstation oder zu zwei Verdecklern, die einen Kartondeckel auf die Trays setzen. Ein ABB-Palettierroboter IRB 640 stapelt die Trays mit einem Sauggreifer auf Paletten, die über eine Förderstrecke zu einem Folienwickler und ins Kühllager gelangen.

Hohe Verfügbarkeit garantiert

Sicherheitstechnik wird vor allem bei den Zugangstüren zur Kühlspeicheranlage und bei Maschinenabtrennungen benötigt – und das den neuesten Anforderungen der Maschinensicherheit entsprechend. Stand früher die gesamte Anlage still, wenn ein Schalter nicht sauber geschlossen war, kommt es nun auf optimale Verfügbarkeit an. „Die Bereiche müssen unabhängig voneinander abzuschalten sein, damit die Produktion in den nicht betroffenen Segmenten weiterlaufen kann“, betont Anton Eicher. Für ihn hat die ABB-Lösung weitere Vorteile: „Als Verantwortlichem für das Ersatzteillager kommt mir eine standardisierte Lösung für das gesamte Werk sehr entgegen. Auch unserer technischen Produktionsbetreuung hilft es, wenn sie sich nur mit einem System befassen muss. Die ABB-Komplettlösung bietet beides – Zuverlässigkeit und guten Service inklusive.“

Das Engineering der Sicherheitslösung, deren Sicherheitsfunktionen nach EN ISO 13849-1 durchgängig den Performance Level PL d erfüllen müssen, realisierte das Ingenieurbüro LKE GmbH & Co. KG, ein langjähriger Partner von ABB.

Pluto als Herzstück

Das Projektteam installierte neben vier ABB Safety Controllern vom Typ Pluto B46 zwölf ABB-Sicherheitszuhaltungen Knox aus Edelstahl für die Zugangstüren zur Kühlspeicheranlage sowie elektromagnetische Zuhaltungen Magne für die Maschinenabtrennungen. Ausgestattet mit einem kombinierten Rückstellungs- und Zuhaltemechanismus verhindert Knox das Betreten eines Gefahrenbereichs, wobei ein Innengriff als Fluchtentsperrung dient. Die elektromagnetische Zuhaltung Magne wurde speziell für den Einsatz in Industrieumgebungen konzipiert, die einen Tür- oder Klappenschluss mit einer Kraft von bis zu 1.500 N erfordern. Entlang der Anlage realisieren mehrere ABB-Bedieneinheiten des Typs JSD-COMMAND sicherheitsgerichtete Bedienstellen. Mit ihnen lassen sich unter anderem die Maschinen quittieren, stoppen oder starten; ebenso lässt sich eine Türöffnung anfordern.

Herzstück der Lösung sind die vier Pluto-Sicherheitssteuerungen. Die Safety Controller koordinieren die gesamte Sicherheitstechnik der Anlage. Steht eine Tür offen, sendet Pluto die Information an die übergeordnete Steuerung, die den entsprechenden Bereich visualisiert. Der Operator in der Leitzentrale erkennt sofort, welche Tür geöffnet ist. Die Kommunikation der vier Safety Controller erfolgt über einen sicheren CAN-Bus. Ein ProfibusGateway vernetzt das System mit der übergeordneten Steuerung.

Alle mit dem Sicherheitsbus verbundenen Pluto-Einheiten agieren als Master. Sie können die Ein- und Ausgänge der anderen Pluto-Geräte erkennen und die eigene Funktion anpassen. Das ermöglicht unabhängig von der Zahl der angeschlossenen Sicherheitsbauteile einen Performance Level bis zu PL e. Anton Eicher ist hochzufrieden: „Wir haben zuverlässige Sicherheitstechnik gesucht und ABB gefunden.“

Hochland SE

Hochland gehört mit mehr als 4.200 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,2 Mrd. Euro in 2013 zu den größten privaten Käseherstellern in Europa. Das Unternehmen mit Sitz in Heimenkirch im Allgäu ist national und international in allen bedeutenden Käsesegmenten vertreten. Käse aus dem Hause Hochland wird in rund 30 Ländern vertrieben.

Weitere Infos: www.hochland-group.de