Migriert und nonstop produziert
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Um auch künftig eine hohe Qualität und eine effiziente Produktion gewährleisten zu können, migrierte die Martinswerk GmbH ihre gesamte Leittechnik auf das Freelance-System von ABB. Da der laufende Betrieb nicht beeinträchtigt werden sollte, erfolgte die Umstellung Schritt für Schritt – mit überzeugendem Ergebnis.
Mehr als 100 chemische Spezialprodukte wie Flammschutzmittel, Keramikzusätze oder Füllstoffe stellt die Martinswerk GmbH in ihrem Werk im nordrhein-westfälischen Bergheim her. Das Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern gehört zur US-amerikanischen Albemarle Corporation. Die wichtigsten Kunden des Martinswerks kommen aus der Automobil-, Kabel-, Keramik- und Farbenindustrie – allesamt Branchen, in denen hohe Produktqualität und ständige Weiterentwicklung von großer Bedeutung sind.
Um Innovationen auch künftig möglich zu machen, wurde die gesamte Leittechnik im Werk Bergheim innerhalb von nur zwei Jahren auf das Freelance-System von ABB migriert. 50 dezentrale Contronic-P-Stationen aus den 1980er-Jahren sowie alle Produktionslinien mit rund 20.000 E/As und zwei Kraftwerkkessel des unternehmenseigenen Kohlekraftwerks mussten in das neue System überführt werden. „Änderungen in den Produktionsabläufen oder Modernisierungsmaßnahmen sind immer schwierig zu realisieren“, sagt Martin Olschowski, Leiter der Abteilung Prozessleittechnik bei der Martinswerk GmbH. „Wir brauchten deshalb einen Partner, der selbstständig und ohne Belastung unserer Mitarbeiter eine störungsfreie Umstellung ermöglichen konnte – und zwar bei laufender Produktion“, ergänzt Produktionsleiter Dr. Claudius Goße.
Die Wahl fiel auf ABB und das Freelance-System. Ein Kernteam von sechs ABB-Spezialisten arbeitete größtenteils in den werkseigenen Büros. Von dort aus plante es den kompletten Austausch der in die Jahre gekommenen Leitsysteme und ersetzte sie durch zwei 800xA- und vier DigiVis-Systeme sowie AC 800F-Controller.
Ein Mammutprojekt: Von Anfang 2012 an bis Ende 2013 wurden auf dem gesamten Werksgelände unter Regie von ABB in 15 verschiedenen Schalträumen 50 Contronic-P-Stationen durch AC 800F-Controller mit 120 S900-Racks ersetzt. Sechs Messwarten wurden um- beziehungsweise abgebaut, eine Warte wurde von Grund auf saniert und komplett neu errichtet, Leitsysteme wurden zusammengeführt.
Bei der Migration im Martinswerk kam der Vorteil zum Tragen, dass ABB-Leitsysteme von unterschiedlichen Oberflächen aus bedient werden können. Mit 800xA, Freelance DigiVis und Panel 800 sind nun drei Prozessvisualisierungen im Einsatz, die sich in der Anwendung bestens ergänzen.
Mit der Visualisierung des Leitsystems 800xA, seiner High-Performance HMI (Human Machine Interface), bietet ABB den Anwendern einen konsistenten Zugriff auf unternehmensweite Daten und ermöglicht die Interaktion mit vielen Applikationen von jedem angeschlossenen Client aus. Besonders leicht zu bedienen ist DigiVis, die Standardbedienoberfläche des Prozessleitsystems Freelance: Zum einen basiert es auf der grafischen Benutzeroberfläche von Microsoft Windows, zum anderen sorgt eine klar strukturierte Informationshierarchie für Übersichtlichkeit. Neben den neu installierten DigiVis-Vorort-Terminals steigern auch die ABB-Panel-800-Bedien- und Informationsstationen die Informationsqualität deutlich und machen die Arbeit des Betriebspersonals wesentlich effizienter.
Um die Produktion aufrechterhalten zu können, erfolgte die Umstellung schrittweise. Zu Beginn des Projekts musste ein Mischbetrieb aus der alten und neuen Technik mit gleicher Bedienung realisiert werden. Das gelang mithilfe des Leitsystems OperateIT B (OIT-B) von ABB. „Das Projekt glich einer Herztransplantation. Aber mit unseren Leitsystemen ist es möglich, Systeme aus den 1980er-Jahren gemeinsam mit den modernen Freelance-Controllern unter einer Bedienoberfläche zu betreiben“, erklärt Günter Siemer, projektleitender Ingenieur bei der ABB Automation GmbH. Nach dem OITB-Zwischenschritt erfolgte die Online Umstellung der Bedienung auf das System 800xA mit dessen HMI.
„Durch die jederzeit zielgerichtete Projektführung des ABB-Teams konnten wir auch die schwierigen Phasen der Zusammenlegung und Umbauten der Messwarten zusammen mit unseren Mitarbeitern meistern“, sagt Dr. Ingo Heim, Leiter der Abteilung Projekte bei der Martinswerk GmbH. „Das Projekt ist ein großer Meilenstein für die Martinswerk GmbH“, ergänzt Dr. Claudius Goße. „Die neue Leittechnik bildet den Grundstein für eine effiziente und zukunftsorientierte Produktion und ist die Basis für künftige Produktinnovationen.“ Sogar in den USA hinterließ das Projekt bleibenden Eindruck. „Unsere Konzernleitung war überaus beeindruckt, dass es dem Martinswerk gelungen ist, ein Projekt einer solchen Größenordnung termin- und budgetgerecht umzusetzen“, berichtet Rene Heijenberg, Projektmanager bei der Albemarle Corporation.