Stromfresser im Visier

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Mit Daten aus dem ABB-Strommesssystem CMS lassen sich Gebäude noch umfassender steuern. Dank eines Gateways von Wachendorff Prozesstechnik klappt die Kommunikation zwischen Modbus RTU und KNX.

Elektrische Ströme sind aufschlussreich. Sie entlarven die versteckten Stromfresser und weisen auf mögliche Betriebsstörungen von technischen Systemen hin, bevor diese zu Ausfällen führen. Wer die Stromkreise seiner Installation überwacht, kann daher die Anlagenverfügbarkeit steigern und die Kosten deutlich senken.

Dabei hilft das Strommesssystem CMS von ABB. Es misst sämtliche Gleich-, Wechsel- und Mischströme bis 160 A und ermöglicht ein permanentes Monitoring jeder einzelnen Phase. So können Abweichungen sofort erkannt und durch gezielte Maßnahmen beseitigt werden.

Die CMS-Stromsensoren sind kaum größer als ein Zuckerwürfel und lassen sich mit wenigen Handgriffen platzsparend in Schalt- und Verteilerschränken montieren. Ausgestattet mit einem Mikroprozessor übertragen sie die Messdaten digital an die Verarbeitungseinheit (Control Unit) des CMS-Systems – ohne Kabelsalat, Zusatzkonstruktionen und zusätzliche DIN-Schiene. Bis zu drei mal 32 Sensoren lassen sich je Control Unit anschließen. Die Netzwerkintegration erfolgt über die Protokolle TCP/IP, Modbus TCP sowie Modbus RTU.

Die Kommunikation zwischen Modbus RTU und KNX klappt durch das Gateway reibungslos.<br /> <br /> Die flexible Strommessung eröffnet in nahezu allen Branchen interessante Anwendungsmöglichkeiten für das CMS.

Optimierte Gebäudeautomation

Vom Mehrwert der Strommessung profitiert nun auch die Gebäudeleittechnik. Möglich macht dies ein Gateway von Wachendorff Prozesstechnik, das die Modbus-RTU-Schnittstelle mit dem KNX-Bussystem, dem Standard in der Gebäudeautomation, verbindet. Damit lassen sich die Messdaten des CMS in Gebäudemanagementsysteme übertragen, wo sie visualisiert werden können und für die Anlagensteuerung zur Verfügung stehen.

„Wir sind das erste Unternehmen im deutschsprachigen Raum, das diese Verbindung über ein Gateway anbietet“, sagt Robert Wuschko, Produktmanager bei Wachendorff Prozesstechnik. Das auf Prozessautomation spezialisierte Unternehmen aus Geisenheim in Hessen ist deutscher technischer Distributor des italienischen Herstellers ADFweb.com und passt dessen Gateways an spezifische Kundenanforderungen an.

Durch das Zusammenspiel des CMS mit Produkten von Wachendorff Prozesstechnik kommt die Flexibilität des Strommesssystems auch Anwendern von Gebäudeleittechnik zugute. „Bislang ließen sich die Messdaten aus dem CMS nicht in der Gebäudeautomation nutzen, weil sich Modbus RTU und KNX nicht direkt verstanden haben“, erläutert Frank Knappe, Kundenbetreuer bei ABB. „Mit dem Gateway klappt die Kommunikation nun reibungslos.“ Möglich ist auch die Anbindung an den BACnet-Standard.

Energiekosten sparen

Dadurch eröffnet die präzise Strommessung jedes einzelnen Endstromkreises einer Elektroinstallation in nahezu allen Branchen attraktive Anwendungsmöglichkeiten für das CMS. „Eine VDE-Norm besagt, dass sich allein durch die Transparenz der Verbräuche die Energiekosten in Gebäuden um 10 % senken lassen“, betont Dominik Böhm, Produktmanager bei ABB Stotz-Kontakt. „Auffällige Energiedaten sind ein Indiz für Anlagenfehler. Wer sie kennt, kann gegensteuern, bevor es zu kostenintensiven Betriebsausfällen kommt.“

Mit dem Gateway lässt sich das CMS schnell und einfach an KNX-Systeme anbinden. So gelangen sämtliche CMS-Daten sowie Daten von M-Bus-Zählern automatisiert und dokumentiert an die richtige Stelle in der Gebäudeleittechnik. Anwender haben an ihrem KNX-Bedienplatz alle Energiedaten im Blick und werden bei Auffälligkeiten benachrichtigt. Selbst das Zurücksetzen einzelner CMS-Register ist über die KNX-Steuerung möglich.

Ebenso komfortabel ist die individuelle Konfiguration des Gateways, die in Standardlösungen nur wenige Minuten dauert. Wachendorff Prozesstechnik stellt Kunden zudem fertige Beispielprojekte, maßgeschneiderte Konfigurationen, Technical Notes zum Bedienerhandbuch und einen kostenfreien Support zur Verfügung.

Winzig und präzise

Mit einer Breite zwischen 17,3 mm und 25,4 mm benötigen die Sensoren des CMS-Systems wenig Platz in Schalt- und Verteilerschränken. Zwei Bauformen stehen zur Verfügung. Die geschlossenen Solid-Core-Sensoren gewährleisten mit einer AC-Genauigkeit von bis zu 0,5 % höchste Messpräzision. Die Open-Core-Sensoren lassen sich leicht montieren. Ihre AC-Genauigkeit von bis zu 1 % eignet sich für zahlreiche Anwendungen.