Verbräuche auf einen Blick

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Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Singen beherbergt etwa 40 Strafgefangene. Als Landeseinrichtung achtet das Gefängnis auf einen energieeffizienten und wirtschaftlichen Betrieb, insbesondere bei der Energieverteilung. „Ein umfassendes Verbrauchsmonitoring, hohe Verfügbarkeit und langfristig arbeitende Anlagen sind von zentraler Bedeutung für uns“, sagt Werner Henke, Referatsleiter Elektrotechnik vom Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg im Amt Konstanz. Er ist für die Liegenschaften von fünf Landkreisen zwischen Rottweil und Konstanz zuständig.

Innovation in der Stromversorgung

Diesen Anforderungen entsprechend, konzipierte ABB eine 630-A-Messung, die auf den Leistungsschaltern der Tmax Reihe basiert, nicht auf konventionellen NH-Sicherungslastschaltleisten. Das ABB-Unternehmen Striebel & John entwickelte auf der Basis des TwinLine-Standschranksystems eigens einen speziellen Innenausbau, der neben den Leistungsschaltern auch den Einsatz von Messgeräten berücksichtigt. Der Schaltschrank mit den Komponenten von ABB Stotz-Kontakt stellt auch für die Energieversorger eine komplett neue Lösung dar. Die Innovation übertrifft den Standard, den die Technischen Anschlussbedingungen (TAB) der Energieversorger vorgeben. Die örtliche Thüga Energienetze GmbH ging flexibel auf den neuen Standard ein, den ihr Kunde mit ABB entwickelt hatte. „Wenn dem Kunden der bisherige Standard der Energieversorgungsunternehmen nicht genug ist, können wir ihm und dem Energieversorger mit unserer Lösung eine leistungsfähigere Alternative anbieten“, sagt Thomas Unrath vom Fachvertrieb Niederspannungsanwendungen bei ABB Stotz-Kontakt.

Höhere Leistungsanforderungen bei der Energieverteilung und die große Distanz, die die Leitungen von der Energiezentrale des Gefängnisses zum Hauptgebäude überbrücken müssen, machten den Einsatz von Leistungsschaltern notwendig. Auf die Übertragung höherer Ströme sind auch die Zu- und Abgänge der fünfpoligen Messung ausgelegt: ABB ertüchtigte den Neutralleiter, der standardmäßig 50 % des Querschnitts der anderen Leiter hat, auf 100 %. Anders als in herkömmlichen Schaltschränken üblich, misst die Lösung in der JVA den gesamten zentral eingehenden Strom, unabhängig von der parallel durchgeführten Messung des Energieversorgers, bevor er auf die Stromkreise der einzelnen Gebäude verteilt wird. So kann die JVA ihren Stromverbrauch permanent direkt überwachen. Über ein Bus-System laufen alle für die JVA relevanten Daten zusammen. Mithilfe der Leittechnik kann Werner Henke die gesamte Stromversorgung und den Verbrauch in der JVA visualisieren und die Daten auswerten.

Zukunftsfähige Technik

„Die Lösung, die ABB für uns entwickelt hat, ist genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten“, sagt Werner Henke. „Die Betriebsmittel sind schon darauf ausgelegt, künftig in einem Netzwerk eingesetzt zu werden, in dem sie vielfältige Daten kommunizieren. Damit haben wir die Grundlage für weitere Optimierungen unseres Systems geschaffen.“ Nach und nach möchte Werner Henke weitere Liegenschaften aus seinem Verantwortungsbereich aufrüsten. „Wir setzen auch künftig gerne auf die Zusammenarbeit mit ABB, die immer vertrauensvoll und lösungsorientiert ist“, sagt Werner Henke.