Die erste Einheit mit einer Scheinleistung von 8 Megavoltampere (MVA) wurde 2021 auf der abgelegenen Insel Suðuroy errichtet. Das zweite System mit einer Scheinleistung von 12 MVA wurde 2022 in der Nähe des Kraftwerks Sund auf Streymoy installiert, der größten und bevölkerungsreichsten Insel der Färöer, die ans Hauptnetz angeschlossen ist. Auch die neue 8-MVA-Einheit auf Borðoy wird ins Hauptnetz eingebunden.
SEV verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2030 sollen die Färöer im Nordatlantik 100 Prozent ihres Stroms aus grünen Energien wie Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie, Biogas und möglicherweise Gezeitenkraft gewinnen. Das schont nicht nur das Klima, sondern der Verzicht auf teuer importierte fossile Brennstoffe wird den Färöern auch bedeutende wirtschaftliche Vorteile bringen. Nach der Abschaltung des bestehenden Dieselkraftwerks wird jedoch weniger Massenträgheit zur Verfügung stehen, die notwendig ist, um die Stabilität des Netzes zu erhalten und einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Da die Färöer nicht über Stromkabel mit den Nachbarländern verbunden sind und keinen Strom importieren können, muss SEV diese Herausforderung vor Ort meistern.
Um das Stabilitätsproblem zu lösen, liefert ABB in Zusammenarbeit mit SEV eine innovative Technologie in Form von rotierenden Phasenschiebern. Dabei handelt es sich um rotierende elektrische Maschinen, die wichtige Dienste bereitstellen, um Stromnetze zu stärken und diese bei Schwankungen der Verbraucherlast und der erneuerbaren Energieerzeugung stabil zu halten. Zu diesen Diensten gehören Trägheit, Fehlerpegel und Blindleistung zur Spannungsregelung.