Der Abwasserzweckverband (AZV) Oberer Neckar mit Sitz in Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) reinigt das kommunale Abwasser seiner Mitglieder in der Verbandskläranlage auf der Gemarkung von Deißlingen. Auf dem Kläranlagengelände wurde 2021 ein GAK-Filter (granulierter Aktivkohlefilter) als vierte Reinigungsstufe zur Entfernung von Spurenstoffen, insbesondere Arzneimittelrückständen, errichtet. Seit Juli 2024 ist die Anlage im vollautomatischen Betrieb.
Das gereinigte Abwasser der Kläranlage wird in den Neckar unweit von dessen Quelle geleitet. An dieser Stelle ist der spätere Fluss noch ein Bach. Die Einleitung des Kläranlagenablaufs in den Neckar erfolgt rund 3 km oberhalb der Keckquelle, die die Trinkwasserversorgung der umliegenden Gemeinden sicherstellt. Da zwischen dem Neckar und dem Grundwasserleiter Verbindungen bestehen und sich flussabwärts ein Naturschutzgebiet anschließt, hatte sich der AZV Oberer Neckar entschlossen, den GAK-Filter zu bauen.
Das im Erdreich eingebundene Filterbauwerk hat eine Länge von knapp 32 m, eine Breite von rund 17 m und eine Einbindungstiefe von 8 m. WEBER-Ingenieure mit Sitz in Pforzheim hat die Erweiterung geplant und realisiert.
Der abwärtsdurchströmte GAK-Filter mit sieben Kammern ist für die Behandlung eines Teilstroms von 240 l/s ausgelegt. Der Filter kann im Anschluss an die beiden Nachklärbecken im freien Gefälle durchflossen werden. Mit ihm können rund 70 % der Jahresabwassermenge mit Aktivkohle behandelt werden.