Zusätzlich zu den unmittelbaren Einsparungen durch geringere Energieaufnahme erlaubt ein Frequenzumrichter den Einsatz kleinerer Geräte, die höhere Lasten mittels höherer Drehzahl bedienen. Die zweite Studie des Fraunhofer ICT bestätigt dies: Kleinere Wasserpumpen mit variabler Drehzahl arbeiten um 5 bis 10 Prozent effizienter als größere mit fixer Drehzahl. Dies trifft explizit auch auf Konstantlastanwendungen wie die genannten Pumpen für Swimmingpools und zur Abwasserbeförderung zu.
Weitere nachgelagerte Spareffekte sind beispielsweise in Systemen denkbar, in denen das zu transportierende Gut Wärmeenergie enthält, wie bei der Versorgung von Gebäuden mit Warmluft: Lässt sich deren Durchsatz flexibel an den Bedarf anpassen, wird insgesamt auch weniger Wärmeenergie benötigt. Die vorliegenden Studien quantifizieren solche Effekte jedoch nicht.
Anwendungsorientierte Forschung ist ein gemeinsames Grundprinzip aller Fraunhofer-Institute. Vor diesem Hintergrund sind die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Fraunhofer ICT zuversichtlich, die Ergebnisse der Studien schon bald in die Praxis umgesetzt zu sehen und die Bemühungen zum schonenden Umgang mit Ressourcen damit einen guten Schritt voranzubringen. Eine Einsparung von 140 Terawattstunden elektrischer Energie in Europa würde den CO2-Ausstoß um etwa 38 Millionen Tonnen pro Jahr verringern – so viel, wie beim Verbrennen von 14,2 Milliarden Litern Dieselkraftstoff freiwerden.
CEMEP ist das Europäische Komitee der Hersteller von elektrischen Maschinen und Leistungselektronik. Das Gremium vertritt eine Branche mit einem Marktwert von mehr als 22 Milliarden Euro und rund 200.000 Beschäftigten. Zu den Hauptaufgaben zählen die Wahrnehmung der Interessen der entsprechenden Industrie sowie die Erarbeitung und Kommentierung von Gesetzen und Normen. ABB ist Corporate Member des CEMEP.