ABB-Technologie macht Kläranlage energieintelligent

Luftaufnahme Kläranlage Schwarzenbruck
Gefällt mir
Bookmark
Intro

Die Behandlung und Aufbereitung von Abwasser beansprucht eine beträchtliche Menge an Energie. Untersuchungen haben ergeben, dass Kläranlagen weltweit bis zu 3 % der insgesamt produzierten Energie verbrauchen. Daher stellt die Optimierung dieser Anlagen mittels neuester Technologien einen entscheidenden Beitrag zur Verwirklichung der globalen Nachhaltigkeitsziele dar.

Im September 2022 wurde mit der energieintelligenten Kläranlage in Schwarzenbruck ein herausragendes ökologisches Vorzeigeprojekt in Betrieb genommen. Die neue Kläranlage des Abwasserverbands Schwarzachgruppe zeichnet sich durch einen automatischen Ausgleich von Stromverbrauch und -produktion aus, wodurch eine externe Energieversorgung fast nicht erforderlich ist. Es wird geschätzt, dass durch dieses energieintelligente Konzept, die Anlage jährlich etwa 300 Tonnen CO₂ einsparen kann.

ABB Optimax dirigiert die Energieströme optimal

Das innovative Projekt basiert auf ABB Ability™ Energy Management and Optimization OPTIMAX®, das als zentrales Steuerungselement fungiert. Diese Technologie ermöglicht es, Energieeffizienzpotenziale voll auszuschöpfen und vorhandene Energieerzeugungs- und -speicheroptionen zu vernetzen, zu steuern und zu optimieren.

Dashboard

Zu den zu koordinierenden Komponenten der Kläranlage Schwarzenbruck gehört ein Wasserkraftwerk am Auslauf der Kläranlage, Solaranlagen, zwei Blockheizkraftwerke, Batteriespeicher, Klärgasspeicher und Wärmespeicher (Warmwasserspeicher). Aus diesen verschiedenen Quellen muss kontinuierlich Energie bereitgestellt werden.  

Bei einem Überschuss an Strom wird der Batteriespeicher geladen und bei geringerer Energieproduktion kann er entladen werden. Die optimale Nutzung der Speicher berechnet die sie Software OPTIMAX® auf Basis von Last- und Produktionsprognosen.

Um ein derart komplexes Energiesystem energieeffizient zu steuern und zu optimieren, ist ein intelligentes Energiemanagement- und Optimierungssystem wie OPTIMAX® erforderlich. Im Rahmen des Pilotprojekts konnte eine enorme Energieeinsparung erreicht werden, die den bisherigen Strombedarf der Kläranlage zu 100 % abdeckt.

Die Integration der Kläranlage in den Netzbetrieb ist dabei ein wesentlicher Bestandteil des Projekts. Daher erhielt das Vorhaben eine Förderung in Höhe von 3,9 Millionen Euro im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms der Bundesregierung.