Messtechnik meets Management: ABB und Bilfinger kooperieren für Energiewende

Gefällt mir
Bookmark
Intro

Daten bilden das Rückgrat der Energiewende genauso wie erneuerbare Energien – vorausgesetzt, Unternehmen erfassen wesentliche Prozessinformationen. Zusammen mit Industriedienstleister Bilfinger hat ABB in dieser Hinsicht einen wichtigen Schritt getan: Beide Unternehmen kooperieren und ebnen damit Akteuren aus dem Energiesektor den Weg zu effizienteren Abläufen.

Die Liste an Anforderungen ist lang: Unternehmen, die Wasserstoff herstellen oder Kohlenstoff abscheiden (CCUS – Carbon Capture, Utilization and Storage), müssen möglichst ökologisch vorgehen – aus gutem Grund. Bis 2030, so der Plan der EU, sollen zehn Millionen Tonnen erneuerbarer Wasserstoff produziert werden. Zudem möchte die EU in der Lage sein, bis 2050 etwa 450 Millionen Tonnen CO₂ zu speichern – ein ambitioniertes Vorhaben, das eine möglichst energieeffiziente Wertschöpfung voraussetzt.

Nachhaltigkeit verpflichtet

Für Wasserstoffhersteller bedeutet dies unter anderem, bestimmte Wirkungsgrade für Elektrolyseure zu erreichen. Die Renewable Energy Directive (RED III) der EU sieht auch vor, dass die Herstellung von erneuerbarem Wasserstoff mindestens 70 Prozent weniger Treibhausgase emittiert als die Produktion fossiler Brennstoffe. CO₂-Abscheideanlagen wiederum müssen eine Mindestabscheiderate von mindestens 85 bis 90 Prozent erreichen, um nur einige der Anforderungen zu nennen.

Für die Industrie wird es immer wichtiger, ihre Produktionsprozesse durchgängig zu messen. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass die Leistung jedes einzelnen Schrittes optimiert wird, und mithin die Prozessindustrie dabei unterstützen, schlanker und sauberer zu arbeiten sowie Effizienzsteigerungen zu erzielen.

Amina Hamidi, Managing Director, Business Line Instrumentation, ABB Measurement & Analytics

Digitale Instrumentierungslösungen, die die jeweiligen Unternehmen dabei unterstützen, energieeffizienter zu handeln, sind daher unerlässlich. Und dank der gebündelten Expertise von ABB und Bilfinger können diese nun noch zielgerichteter zum Einsatz kommen.

Beide Unternehmen unterzeichneten dazu im Februar ein Memorandum of Understanding (MoU) und eine entsprechende Rahmenvereinbarung. Dreh- und Angelpunkt der Kooperation bilden Instrumentierungslösungen von ABB und Bilfingers umfassendes Energie-Know-how. Mit der Vereinbarung möchten beide Unternehmen erweiterte Messtechnik und digitale Technologien für die Energie-, Chemie-, Öl- und Gasbranche anbieten.

Prozesseffizienz im Portfolio

„Für die Industrie wird es immer wichtiger, ihre Produktionsprozesse durchgängig zu messen. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass die Leistung jedes einzelnen Schrittes optimiert wird, und mithin die Prozessindustrie dabei unterstützen, schlanker und sauberer zu arbeiten sowie Effizienzsteigerungen zu erzielen“, erläutert Amina Hamidi, Managing Director, Business Line Instrumentation, ABB Measurement & Analytics die Vorteile des Rahmenvertrages.

Dieser vereint die Kompetenzbereiche zweier führender Unternehmen. Vielseitige Messtechnik gehört seit je her zu den Stärken von ABB: Durchflussmesser, Druck, Temperatur-, Füllstands- und weitere Sensoren erfassen in Industrieanlagen wesentliche Prozessdaten – und schaffen so die Grundlage für laufende Optimierungen. Digitale Services ergänzen das Portfolio der Prozessautomatisierung von ABB.

Schnell reagieren

Bilfinger steuert als versierter Industriedienstleister hohe Managementkompetenz bei: Das Unternehmen verwaltet unter anderem Instandhaltungsverträge, die die Weiterentwicklung der Instrumentierung und den Austausch von Equipment betreffen. Anpassungsbedarfe lassen sich so schneller ermitteln und mit den Lösungen von ABB zielgerichtet adressieren – für eine effizienzorientierte Messung zahlreicher Prozesse.

Beide Partner gehen dabei zukunftsgerichtet vor und damit über bestehende Ansätze hinaus: Mit Greenfield- und Brownfield-Projekten, so die langfristige Planung, werden ABB und Bilfinger gemeinsam neue Lösungen auf den Markt bringen, um Kunden in der Energie- und Prozessindustrie künftig bestmöglich zu unterstützen.