Präzise messen: Kläranlage Dortmund-Deusen setzt auf Messinstrument von ABB

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Nur wenige Kilometer von Dortmund entfernt kann man in den Abendstunden zwei grün beleuchtete Türme sehen. Es handelt sich dabei um die beiden Faultürme der Kläranlage Dortmund-Deusen. Bis 1994 flossen die Abwässer der Dortmunder Innen- und Nordstadt sowie der Industrie ungeklärt in die Emscher. Heute klärt die Anlage das Abwasser von 140.000 Einwohnern. Die berührungslose Füllstandsmessung mit dem Hochleistungs-Laser-Messumformer LLT100 von ABB reduziert den Wartungsaufwand

ABB hat mit dem Laser-Füllstand-Messumformer LLT100 eine zuverlässige Möglichkeit zur Messung des Füllstands entwickelt. Der LLT100 ist speziell für den industriellen Einsatz in rauen Umgebungen ausgelegt. So ist er für Branchen wie Bergbau und Zuschlagstoffe, Öl und Gas, Chemie, Nahrungs- und Genussmittel, Energie- und Dampferzeugung, Papier und Zellstoff, Pharmazie sowie Wasser und Abwasser geeignet. Der Messumformer ist ein berührungsloses Füllstand-Messinstrument, welches den Füllstand und Abstand über kleine und große Distanzen hinweg präzise messen kann.

Auch die Emschergenossenschaft setzt den Laser-Füllstand-Messumformer zur kontinuierlichen und berührungslosen Füllstandmessung ein. Unter Berücksichtigung des „time of flight“ Messprinzips wird der Laserimpuls auf das Prozessmedium geworfen und von diesem reflektiert. Daraus entsteht ein kontinuierliches 4 bis 20 mA-Füllstandsignal, welches zur Steuerung der Grobrechen-Anlage genutzt wird.

Mit der neuen Messtechnik rechnet man mit einem wesentlich geringeren Wartungsaufwand.

Der Grobrechen hält die im Zulauf mitgeführten Feststoffe zurück. Durch die Verlegung des Rechens durch die Feststoffe steigt der Abwasserpegel auf der Oberwasserseite. Die Feststoffe im Einlauf werden mittels eines Greifarms entfernt, sobald die Pegeldifferenz einen bestimmten Wert überschritten hat. So kann das Schmutzwasser wieder ablaufen und der Pegel sinkt. Der Stauvorgang beginnt von vorn.

Die im Zulauf mitgeführten Feststoffe werden durch den Grobrechen zurückgehalten.

Der Laser-Füllstand-Messumformer überwacht den Pegel von ca. 7 m auf der Oberwasserseite. Die Differenz zwischen den Pegelwerten vor und nach dem Rechen wird ermittelt. Ein Offset von 1,52 m wird dabei von dem Messumformer mitberechnet. Mit einem Abstrahlwinkel des Messsignals von nur 0,3° ist der LLT100 für eine Messung des Pegels nah an einer Betonwand besonders gut geeignet.

In der Vergangenheit haben hydrostatische Tauchsonden diese Aufgaben übernommen. Bei fettigem Abwasser verschmutzt zudem die Membran der Sonden sehr stark. Eine Überprüfung und Reinigung müssen regelmäßig vorgenommen werden, diese ist dann sehr aufwändig, zeit- und kostenintensiv. Mit dem berührungslosen Messverfahren gehören diese Themen nun der Vergangenheit an“.

Jens Kapp, Teamleiter EMSR