Vom Messgerät zum Co-Pilot: Wie moderne Gasanalytik Anlagen stabil hält

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In einer Raffinerie laufen rund um die Uhr zahlreiche Prozessschritte gleichzeitig ab: Während ein Reaktor beschickt wird, fährt ein Trennprozess an und eine Produktcharge wandert zur nächsten Stufe. Die ganze Anlage arbeitet im Takt. Damit dieser Prozess nicht ins Stolpern gerät, kommt es darauf an, dass die Gasströme exakt die richtige Zusammensetzung haben. Kleinste Abweichungen verändern die Produktqualität, führen zu ineffizienten Prozessen oder beeinträchtigen im schlimmsten Fall die Sicherheit.

Deshalb wird an kritischen Punkten kontinuierlich analysiert: Welche Komponenten sind in welchen Anteilen im Gas enthalten? Wie verändern sie sich über die Zeit? Passen die Werte zu den Vorgaben? Gasanalytik ist ein Frühwarnsystem für den gesamten laufenden Betrieb. Ähnlich entscheidend ist sie auch an anderen Stellen der Wertschöpfungskette – etwa, wenn Erdgas ins Netz eingespeist und nach Heizwert abgerechnet wird oder in Pipelines und Speicheranlagen.

Gasanalytik steuert die Produktqualität und sorgt dafür, dass Prozesse stabil innerhalb ihrer Spezifikationen ablaufen. In der Gasaufbereitung und im Transport stellt sie sicher, dass die Zusammensetzung des Gases zu Normen und Abrechnungsgrundlagen passt. Und überall dort, wo Gase sicherheitskritisch sind, ist Gasanalytik entscheidend, um Risiken frühzeitig zu erkennen. Ohne verlässliche Analysedaten fehlt Anlagen ein wichtiger Teil ihrer Entscheidungsgrundlage.

Weil Heizwert, Prozessstabilität und nicht zuletzt die Sicherheit der ganzen Anlage von der Gasqualität abhängen, gilt es, die Zusammensetzung im laufenden Betrieb präzise zu überwachen. Wichtig ist dabei, dass sich Systeme selbst erklären und unkompliziert warten lassen, denn der Fachkräftemangel ist längst eine reale Herausforderung. Gleichzeitig wachsen mit der zunehmenden Vernetzung auch die Anforderungen an die Cybersicherheit. Moderne Gasanalytik muss also nicht nur hochpräzise sein, sondern auch robust, dabei intuitiv bedienbar, digital integrierbar und vor allem von Grund auf sicher.

So funktioniert Gaschromatographie

Um die Zusammensetzung und Qualität von Gasen zu messen, kommt Gaschromatographie zum Einsatz. Dazu wird eine Gasprobe in die einzelnen Bestandteile getrennt. So lässt sich bestimmen, welche Gase zu welchen Anteilen in einer Gasmischung enthalten sind. Je dynamischer Prozesse sind und je mehr unterschiedliche Gasquellen zum Einsatz kommen, desto wichtiger ist diese Genauigkeit, denn schleichende Veränderungen können Prozessketten instabil machen.

Integrierte Cybersicherheit, ein modularer Aufbau, hohe Effizienz und präzise Messwerte machen ist die GCPro-Serie zu einer neuen Generation von Gasanalysegeräten.

Gaschromatographie ist deshalb ein Werkzeug, um Anlagen wirtschaftlich und sicher zu betreiben. Genau hier zeigt sich allerdings auch die andere Seite der Medaille: Klassische Analysesysteme sind oft komplex, wartungsintensiv und stark abhängig von Spezialwissen. Sie liefern zwar präzise Werte, aber nicht immer schnell genug, nicht immer mit der nötigen Transparenz für den Alltag und häufig sind sie nicht für digitalisierte Umgebungen ausgelegt. In modernen Industrieanlagen wird das zum Problem: Gasanalytik muss sich problemlos in eine vernetzte Anlagenarchitektur integrieren lassen.

Vor diesem Hintergrund haben wir bei ABB die GCPro-Serie entwickelt. Der neue GCP100 liefert nicht nur präzise Messwerte, sondern vereinfacht auch den Betrieb.

Die neue Generation der Gaschromatographie auf einen Blick

Mit der GCPro-Serie und dem neuen GCP100 wird Gasanalytik fit für den Alltag in einer modernen Anlage: hochpräzise Messungen, aber gleichzeitig einfacher und sicherer im Betrieb. Vier Punkte sind dabei entscheidend.

Integrierte Cybersicherheit

Analysegeräte sind Teil vernetzter Anlagen. Damit steigen die Anforderungen an einen sicheren Datentransfer und den Schutz vor Cyberangriffen. Als erster Gaschromatograph mit integrierter, zertifizierter Cybersicherheit lässt sich der GCP100 optimal in digitale Infrastrukturen einbinden.

Modularer Aufbau für weniger Stillstand

Der GCP100 setzt auf vorkonfigurierte Module. Bausteine können gezielt getauscht werden, ohne dass das ganze Gerät dabei zerlegt werden muss. Das Ergebnis: Kürzere Serviceeinsätze und eine höhere Verfügbarkeit bei bis zu 75 Prozent weniger Stillstand durch Wartungsarbeiten.

Präzise Messung trifft industrielle Robustheit

Der GCP100 erkennt auch sehr geringe Konzentrationen bis in den ppm-Bereich und eignet sich damit für klassische Erdgasanalytik ebenso wie für Raffinerie- und Petrochemieprozesse. Gleichzeitig ist er kompakt, outdoor-tauglich und auch für den Einsatz in explosiven Umgebungen geeignet.

Effizient im Betrieb

Der niedrige Energiebedarf des GCP100 reduziert Betriebskosten. Dazu kommt digitale Unterstützung: Das Gerät überwacht seinen Zustand kontinuierlich, erkennt bereits kleinste Abweichungen und macht somit Wartung planbar. Bedienung und Diagnose sind über Display, Browser-Interface oder dynamische QR-Codes schnell zugänglich.

Entwickelt ist der GCP100 für genau die Bereiche, in denen Gasanalytik kritisch ist – von der Erzeugung bis zur Verarbeitung. Bei Erdgas- und Biogasanwendungen entscheidet die Gaszusammensetzung über den Heizwert, die Normkonformität und damit auch über die Abrechnung. Ob bei der Einspeisung ins Netz oder in den Aufbereitungsanlagen: Präzise Messwerte helfen, um Schwankungen in der Qualität zu erkennen. In Pipelines oder Gasspeichern liegt der Fokus auf Verfügbarkeit und Sicherheit: Die fortlaufende Gasanalyse zeigt, wenn sich die Gasqualität verändert oder unerwünschte Bestandteile enthalten sind. Und auch in Raffinerien sowie petrochemischen Anlagen ist Gaschromatographie ein zentraler Baustein für die Prozesssteuerung: Sie sichert Produktqualität ab, unterstützt die Feinabstimmung komplexer Prozessschritte und macht schleichende Veränderungen sichtbar, bevor sie die Effizienz oder Sicherheit beeinträchtigen.

Gasanalytik als Co-Pilot der Anlage

Gaschromatographie bleibt in der Industrie ein unverzichtbares Messverfahren. Weil sich die Rahmenbedingungen jedoch verändert haben, muss die Analytik heute nicht nur präzise sein, sondern auch zuverlässig in vernetzten Anlagenumgebungen funktionieren, den Wartungsaufwand spürbar senken und den Betrieb für knapp besetzte Teams einfacher machen.

Genau dafür steht die neue GCPro-Generation: Hohe Messqualität kombiniert mit modularer Wartungslogik, digitaler Diagnoseunterstützung und integrierter Cybersicherheit. So sichert die Gasanalytik als aktiver Prozess den sicheren und effizienten Betrieb einer Anlage. Mit Blick auf die weiter fortschreitende Automatisierung und Digitalisierung ist das entscheidend: Analysedaten werden zum Ausgangspunkt für bessere Entscheidungen. Moderne Analysesysteme wie der GCPro liefern diese Daten jederzeit zuverlässig.