Seit 2010 hat ABB das Roboterportfolio kontinuierlich erweitert: Zu den Highlights zählten die Einführung von SCARAs, die durch ihre extrem kurzen Zykluszeiten bei zugleich höchster Präzision prädestiniert für die Massenproduktion in der Elektronikbranche sind. Zudem wurde das bestehenden 6-Achs-Roboter-Portfolio kontinuierlich weiterentwickelt und ausgebaut. Und mit der Übernahme der ASTI Mobile Robotics Group im Jahr 2021 erweiterte ABB ihr Lösungsportfolio um sogenannte autonome mobile Roboter – kurz AMR. Seitdem verfügt ABB als einziges Unternehmen über ein vollständiges Automationsportfolio aus AMR, Robotern und Maschinenautomationslösungen – von der Produktion über die Logistik bis hin zum Endverbraucher.
Bis heute prägend ist die Mitte der 2010er Jahre einsetzende Entwicklung einer neuen Roboterkategorie: Kollaborative Roboter (Cobots). Mit ihnen begann ein neues Roboter-Zeitalter. Das Revolutionäre an Cobots liegt in ihrer Fähigkeit, direkt und sicher mit Menschen zusammenzuarbeiten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Industrierobotern, die in abgeschirmten Bereichen operieren, um Risiken für menschliche Arbeiter zu vermeiden, sind Cobots speziell darauf ausgelegt, in einer gemeinsamen Arbeitsumgebung mit Menschen zu agieren. Dies wird durch fortschrittliche Sicherheitsfunktionen ermöglicht, wie etwa integrierte Sensoren, die Bewegungen erkennen und bei Bedarf sofort stoppen, sowie durch ein ergonomisches Design, das Verletzungen durch Kollisionen minimiert. ABB erkannte diesen Trend frühzeitig und stellte bereits auf der Hannover Messe 2011 erstmals eine Konzeptstudie vor. Diese wurde kontinuierlich weiterentwickelt und kulminierte 2015 in der Premiere von YuMi. YuMi war wegweisend, da er als weltweit erster kollaborativer Zweiarm-Roboter speziell für die enge Zusammenarbeit mit Menschen entwickelt wurde.
Der Cobot verfügt über ein leichtes, aber robustes Magnesiumskelett, das mit einer schützenden Kunststoffummantelung versehen ist, um die Kräfte bei einem möglichen Zusammenstoß effektiv zu absorbieren. Zudem ist er so konzipiert, dass er keine Quetsch- oder Klemmstellen aufweist, wodurch das Risiko von Verletzungen weiter minimiert wird. YuMi kann bei einer Kollision innerhalb von Millisekunden seine Bewegung stoppen und anschließend mit hoher Präzision an den selben Punkt im Raum zurückkehren, womit er sich besonders für Anwendungen eignet, bei denen Genauigkeit und Sicherheit oberste Priorität haben.
Seit seiner Einführung im Jahr 2015 hat ABB YuMi weiterentwickelt, um den sich wandelnden Anforderungen der Industrie gerecht zu werden und neue Anwendungsfelder zu erschließen. Eine der wichtigsten Weiterentwicklungen ist die Einführung einer einarmigen Version im Jahr 2017. Diese Version bietet eine größere Flexibilität und ist leichter in bestehende Arbeitsprozesse zu integrieren, insbesondere in engen oder räumlich begrenzten Umgebungen. Der einarmige YuMi kann problemlos auf einem Tisch oder an eine Wand montiert werden und lässt sich in verschiedenen Positionen einsetzen, was seine Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Produktionsanforderungen erhöht.
Darüber hinaus wurde YuMi für eine breitere Palette von Anwendungen optimiert – von der Elektronik- und Kleinteilmontage über Verpackung und Qualitätskontrolle bis zu vielen weiteren Aufgaben, bei denen Präzision und Kollaboration entscheidend sind. ABB hat dabei auch an der Integration von YuMi in vernetzte Produktionsumgebungen gearbeitet, was ihn zu einem wichtigen Bestandteil der Industrie 4.0 macht.