Nachhaltigkeit entlang des gesamten Roboterlebenszyklus

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Die Automatisierung mit Robotern bietet einen oft übersehenen Vorteil: Sie können einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit liefern und dabei helfen, den Emissionsausstoß zu senken. Entscheidend ist, dass der gesamte Roboterlebenszyklus auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist. ABBs ganzheitlicher Ansatz berücksichtigt alle Phasen der Robotik – von der umweltfreundlichen Materialauswahl und energieeffizienten Herstellung über den hocheffizienten Betrieb bis hin zur Wiederaufbereitung für ein zweites Roboterleben.

Energieeffizienz als Schlüsselfaktor

Ein zentraler Hebel für mehr Nachhaltigkeit in der Robotik ist die Energieeffizienz – und das über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Bereits bei der Herstellung setzt ABB auf ressourcenschonende Prozesse und eine umweltfreundliche Materialauswahl. Doch auch im Betrieb leisten Roboter einen wertvollen Beitrag: Sie ermöglichen präzise Abläufe mit weniger Ausschuss und verringern so den Materialverbrauch spürbar.

Ein Beispiel dafür ist der ABB Energieeffizienz-Service. Mithilfe detaillierter Analysen lassen sich individuelle Optimierungspotenziale in der Produktion aufdecken – etwa durch eine intelligentere Steuerung von Bewegungsabläufen. So können Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent erzielt werden.

Darüber hinaus verlängert eine präventive, zustandsbasierte Wartung die Lebensdauer der Roboter deutlich. Indem Verschleiß frühzeitig erkannt und Wartung gezielt geplant wird, sinkt der Ressourcenbedarf für Reparaturen oder Ersatzteile – bei gleichzeitig höherer Betriebssicherheit.

Dass dieses Thema zunehmend in den Fokus rückt, zeigt auch der aktuelle Bericht „ABB Energy Efficiency Movement“ (2024): 93 Prozent der befragten Unternehmen planen gezielte Investitionen in energieeffiziente Maßnahmen, um ihren Betrieb nachhaltiger zu gestalten.

Innovative Technologien:

Energieeffizienz-Service: Ermöglicht Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent

OmniCore- Robotersteuerung: 25 Prozent schnellerer Betrieb, 20 Prozent weniger Energieverbrauch durch Energierückspeisung

Automatic Path Planning: 10 bis 15 Prozent weniger Energieverbrauch, 50 Prozent kürzere Zykluszeit

Wiederaufbereitung und Recycling

Nachhaltigkeit beschränkt sich aber nicht nur auf Betriebseffizienz. Auch das Ende des Lebenszyklus´ spielt eine entscheidende Rolle. Viele Defekte lassen sich durch Reparatur beheben, wodurch Roboter oft noch jahrelang einsatzfähig bleiben.

Die Wiederaufbereitung eines Roboters erzeugt 75 Prozent weniger CO₂ als die Neuherstellung. Bei ABB wird jeder Roboter nach exaktem Plan inspiziert und mit zwölfmonatiger Garantie wieder in Umlauf gebracht. ABB hat in 30 Jahren über 12.000 Roboter aufbereitet. Fast alle Roboter aus der Automobilfertigung können nach Wiederaufbereitung erneut eingesetzt werden, 10–20 Prozent sogar ein drittes Mal.

Als letzte Option werden 95 Prozent des Robotermaterials mit zertifizierten Partnern recycelt.

Wir bereiten unsere Roboter unter Verwendung der Original-Konstruktionspläne, -Spezifikationen und -Maßangaben komplett neu auf. Dadurch gewährleisten wir, dass die Roboter das gleiche Qualitäts-, Leistungs-, Haltbarkeits- und Sicherheitsniveau wie ein neuer ABB-Roboter bieten. Wir haben ständig mehr als 400 gebrauchte und generalüberholte Roboter in verschiedenen Ausführungen für den Verkauf auf Lager. Die Nachfrage nach Second-Life-Robotern ist derzeit so groß, dass jeden Arbeitstag mehr als ein Roboter unser Werk im tschechischen Ostrava verlässt.“

Jan Borsky, Vertriebsleiter der globalen Reparatur- und Wiederaufbereitungszentren von ABB

ABB als Vorreiter

ABB setzt Nachhaltigkeit auch intern um: 76 Prozent CO₂-Reduktion seit 2019, Verzicht auf fossile Brennstoffe und Umstellung auf Elektrofahrzeuge. Die Standorte nutzen erneuerbare Energien – Solarpanels in Shanghai und Tschechien, Geothermie im neuen Robotic Campus in Schweden.

Indem ABB nachhaltige Roboter produziert, die Effizienz steigert und Umweltauswirkungen verringert, unterstützt das Unternehmen Kunden dabei, neue Wege zu gehen.

Roboter im Einsatz für eine nachhaltigere Zukunft

Direkt für die Umwelt im Einsatz ist ein ABB-Roboter im Amazonas. Die US-amerikanische Non-Profit-Organisation Junglekeepers setzt einen mit Solarenergie betriebenen ABB-Cobot vom Typ YuMi zur automatisierten Einpflanzung von Saatgut ein. Der Cobot unterstützt das Umweltprojekt vor Ort und macht die Wiederaufforstung im Amazonas schneller, effizienter und skalierbar.

Nachhaltige Verpackungen und Bauinnovationen

Kunden von Kiefel Technologies genießen dank der Integration von ABB-Robotern in den NATUREFORMER KFT 90 Flexibilität bei der Fertigung nachhaltiger Verpackungen aus Naturfasern.

In der Baubranche entwickelten Forschende an der Universität Kassel ein Verfahren für hochfeste, stabile und zugleich leichte Konstruktionen aus Holz. Diese werden mithilfe von ABB-Robotern und dünnem Furnierholz gewickelt und verklebt. Der nachhaltige Ansatz ermöglicht die Aufstockung von Häusern sowie Modernisierungen und Erweiterungen im Gebäudebestand.

Automotive: Individuelle und nachhaltige Lackierung

Die PixelPaint-Technologie von ABB macht das Abkleben der Karosserie bei zweifarbigen Lackierungen und individuellen Designs überflüssig und verhindert Lacknebel (Overspray). Mit dem innovativen Lackapplikator, der ähnlich wie ein Tintenstrahldrucker arbeitet, wird keine Farbe verschwendet und die Produktion durch Halbierung der Lackierzeit beschleunigt.

Eingesetzt wird PixelPaint beim Mercedes-Maybach SL 680 Monogram Series. Mit der PixelPaint-Technologie kann die Haube auf Wunsch mit einem filigranen Maybach-Muster in kontrastierendem Graphitgrau lackiert werden – ein Design, das mit klassischen Verfahren nicht realisierbar wäre.