ABB-Studie zeigt: 98 Prozent der deutschen Industrieunternehmen haben Energieeffizienz im Fokus

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Das Bewusstsein für die Bedeutung von Energieeffizienz für eine zukunftsfähige Industrie ist hoch. Viele Unternehmen investieren bereits in entsprechende Maßnahmen. Doch was sind die Beweggründe, welche Vorteile versprechen sich die Organisationen, und welche Hindernisse müssen sie aus dem Weg räumen? Antworten darauf gibt eine globale Studie, die ABB Anfang dieses Jahres durchgeführt hat.

Hohe Energiekosten gefährden die Profitabilität von Unternehmen – diese Tatsache ist angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage deutlicher denn je. Dass die Ausgaben für Energie eine große Bedeutung für die Gesamtbetriebskosten haben, zeigen die Ergebnisse einer globalen Studie zu Energieeffizienz, die Sapio Research im Auftrag von ABB Motion im Februar 2022 durchgeführt hat. Die befragten Unternehmen in Deutschland gaben an, dass durchschnittlich 21 Prozent ihrer jährlichen Betriebskosten auf den Energieverbrauch entfallen – sie haben damit die zweitniedrigsten Kosten aller befragten Länder hinter den USA.

Für 82 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind steigende Energiekosten zumindest eine geringe oder moderate Bedrohung für die Profitabilität des Unternehmens, für 9 Prozent allerdings eine große Bedrohung. Entsprechend hoch sind die Investitionen in Energieeffizienz: 98 Prozent investieren bereits in eine effizientere Energienutzung oder planen dies. 31 Prozent sehen noch in diesem Jahr Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz vor. Und mit 85 Prozent ist eine große Mehrheit sicher, dass diese Investitionen in den kommenden fünf Jahren sogar noch steigen werden.

Die Aussicht auf Kosteneinsparungen ist für die Befragten die größte Motivation. Doch auch die Ambitionen bei Umwelt- und Klimaschutz sind hoch: Mit 99 Prozent wollen praktisch alle Unternehmen das Ziel Netto-Null erreichen und damit den Weg zur Klimaneutralität unterstützen, die Hälfte der Befragten sogar innerhalb von fünf Jahren.

Mangelnde Informationen und Kompetenzen stellen Hürden dar

Allerdings offenbart die Studie auch Hindernisse. Viele Befragte äußerten, dass die Politik und Akteure aus der Privatwirtschaft nicht alle Informationen zur Verfügung stellten, die für die Steigerung der Energieeffizienz benötigt würden. Die Hälfte von ihnen wünscht sich mehr Zugang zu Unterstützung. Größte Hürde für Investitionen in mehr Energieeffizienz sind allerdings die Kosten: 56 Prozent der befragten deutschen Unternehmen führten dies an, während 42 Prozent Bedenken vor Ausfallzeiten haben. Ein Drittel ist sich unsicher, welche Technologien zur Erhöhung der Energieeffizienz zur Verfügung stehen, fast ebenso viele geben an, es mangele an Kompetenzen.

Für ABB sind die Ergebnisse der Befragung ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Aufklärung über Möglichkeiten der Erhöhung der Energieeffizienz in der Industrie noch verstärkt werden muss. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen 2021 die Energieeffizienz-Initiative ins Leben gerufen, mit dem Ziel, für das Thema zu sensibilisieren und Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen anzustoßen, um so den Klimawandel zu bekämpfen.

Effiziente Antriebstechnik senkt den Energieverbrauch einfach und nachhaltig

Geht es um das Einsparen von Energie, birgt allein der Bereich Motoren ein enormes Potenzial. Denn 45 Prozent des weltweit erzeugten Stroms wird von Elektromotoren in Gebäuden und Industrieanwendungen verbraucht. Würden die mehr als 300 Millionen weltweit installierten elektrischen Antriebssysteme durch hocheffiziente Ausrüstung ersetzt, könnte der globale Stromverbrauch allein durch diese Maßnahme um etwa 10 Prozent gesenkt werden.

Motoren bieten große Einsparpotenziale

Bislang entspricht jedoch nur ein geringer Anteil aller installierten Motoren den heutigen hohen Effizienzstandards. Hinzu kommt, dass weltweit nur etwa 23 Prozent der Industriemotoren mit einem Frequenzumrichter ausgestattet sind, obwohl laut Experten rund 50 Prozent aller Motoren von der Kombination mit einem Frequenzumrichter profitieren würden. Moderne Motoren wie der Synchronreluktanzmotor von ABB erreichen höchste Wirkungsgrade und helfen so, im Betriebsalltag Energie zu sparen. Bestehende Motoren von Pumpen, Lüftern oder Kompressoren, die mit einem Frequenzumrichter von ABB kombiniert werden, können ihren Energieverbrauch typischerweise um 25 Prozent reduzieren.

Die Verbesserung der Energieeffizienz ist eine entscheidende Säule zur Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit wie Klimawandel oder zunehmende Urbanisierung. Das Energiesparen ist angesichts der aktuellen Ereignisse dringender denn je. Daher ist es eine gute Nachricht, dass Unternehmen der Studie zufolge verstärkt in diese Thematik investieren wollen. Mit unseren Lösungen für energieeffiziente Antriebssysteme, für die Elektrifizierung von Antriebssträngen und für die Nutzung von grünem Wasserstoff als Treiber der Energiewende unterstützen wir Unternehmen in ihrem Streben nach einem klimafreundlichen Betrieb und im Erreichen des Netto-Null-Ziels".

Dr. Volker Lindenau, Leiter des Geschäftsbereichs Motion bei ABB Deutschland

Die Elektrifizierung der Antriebsstränge hat Potenzial für mehr Klimaschutz

Auch elektrische Antriebsstränge können einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren Industrie leisten. Nachdem im Pkw-Bereich der Wandel zur Elektromobilität angestoßen wurde, wird eine ähnliche Entwicklung nun auch für den Sektor der schweren Arbeitsmaschinen erwartet. Obwohl die meisten Fahrzeuge immer noch mit Diesel betrieben werden, setzen sich Elektrifizierungslösungen dort immer stärker durch. Dazu gehören neben Elektromotoren und Wechselrichtern auch Steuerungen und Energiespeichersysteme.

ABB verfügt über umfassendes Know-how im Bereich elektrischer Antriebsstränge für Industriefahrzeuge, ebenso wie für Züge und Schiffe. Die Technologie ist ausgereift und kann effizient an viele andere Anwendungsbereiche angepasst werden, etwa Bau- oder Bergbaumaschinen. Allein durch die Rückgewinnung der Bremsenergie bei Industriefahrzeugen lässt sich mit entsprechenden Technologien der Kraftstoffverbrauch um bis zu 30 Prozent senken.

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Zukünftig elektrisch: Bau- und Bergbaumaschinen

PDF | 7.26MB

Whitepaper Sustainable Transport [EN]

In einem Whitepaper von ABB erhalten Unternehmen einen ausführlichen Überblick, wie sie mit Hilfe der Elektrifizierung von Antriebssträngen in Industriefahrzeugen, im Transportwesen und in der Schifffahrt die Energieeffizienz erheblich verbessern können.

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Grüner Wasserstoff als Schlüssel für die Energiewende

Auf der Suche nach Lösungen, wie Klimaneutralität erreicht werden kann, kann Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen einen entscheidenden Beitrag leisten. Er hilft

  • die Wirtschaft zu dekarbonisieren,
  • die Klimaziele zu erreichen,
  • die Zuverlässigkeit und Belastbarkeit der Energiesysteme zu verbessern und
  • neue, nachhaltige Geschäftsmodelle auf den Weg zu bringen.

ABB unterstützt Unternehmen beim Übergang in die Wasserstoffwirtschaft. Das Unternehmen setzt sich für die Förderung der grünen Wasserstoffproduktion ein und bietet heute schon Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette.

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Grüner Wasserstoff als Schlüssel für die Energiewende

Das flexible Portfolio von ABB Motion für die Wasserstoffproduktion mit Elektrolyseuren umfasst Thyristorstromrichter ebenso wie Dioden- und IGBT-Stromrichter. Die hohe Systemeffizienz der ABB-Stromversorgungssysteme steigert die Rentabilität der Wasserstofferzeugung. Und weltweit tätige Experten-Teams unterstützen die Kunden dabei, genau die richtigen Lösungen für ihren Bedarf und ihre spezifischen Anforderungen zu finden.

Hintergrund: ABB-Studie zur Energieeffizienz

Die Umfrage zur Energieeffizienz wurde im Februar 2022 von Sapio Research unter 2294 Entscheidungsträgern durchgeführt, die primär in der Produktion, im Transportwesen oder in der Energieerzeugung tätig sind. 302 Teilnehmer kamen aus Deutschland. Die anderen Unternehmen sind in den USA ansässig, in Großbritannien, Spanien, Italien, Schweden, Indien, Malaysia, Indonesien, China, Argentinien, Brasilien und Mexiko. 28 Prozent der Befragten sind Manager, 45 Prozent Spezialisten und 27 Prozent Leitende Angestellte oder Inhaber.

Die Studie wurde im Rahmen der Energieeffizienz-Initiative durchgeführt, einer 2021 von ABB Motion ins Leben gerufenen Multi-Stakeholder-Initiative:

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