Was passiert, wenn ein Kunde Antriebstechnik für eine Anwendung braucht, die ABB nicht im Angebot hat?
Dann kommt unser Portfolio an kundenspezifischen Motoren ins Spiel, das sich nicht im Produktkatalog abbilden lässt. Das kann man sich vorstellen wie ein Lego-System, bei denen wir die verschiedenen Technologien miteinander verbinden. Denn alle Elemente des Baukastens, aus denen unsere Kataloglösungen bestehen, lassen sich auch anders kombinieren.
Können Sie ein Beispiel geben?
Wenn es die Anwendung erfordert, können wir zum Beispiel einen Induktionsmotor mit besonders hoher Leistungsdichte unserer HDP-Baureihe mit einem Rotor aus dem SynRM-Portfolio kombinieren – gegebenenfalls sogar magnetisiert. Das meine ich, wenn ich sage: ABB verkauft nicht die eine Technologie, die wir im Katalog haben, sondern betrachtet immer spezifisch den Anwendungsfall und findet im breiten Technologieportfolio die beste Lösung für die Anwendung des Kunden.
Ist das nicht ein enormer Aufwand für eine einzige Bestellung?
So eine Baukastenkonfiguration kostet etwas mehr Zeit, aber sie lohnt sich, wenn dadurch alle Anforderungen erfüllt und die Effizienz erhöht werden. Manchmal zeigt sich auch, dass hinter den Bedürfnissen des Kunden ein branchenweiter Bedarf steckt, der zuvor noch nicht erkannt wurde. Dann wird aus dem individuell erstellten Motor ein Katalogprodukt – weil wir erkennen, was der Markt benötigt. Und das liefern wir ihm dann auch.