Können Sie über Trends sprechen, die die Cobot-Entwicklungen prägen werden?
Nicht sonderlich überraschend ist auch für uns Künstliche Intelligenz ein prägendes Thema. Bereits heute nutzen wir Vision-Systeme, also Bildererkennung, um etwa kleinste Kratzer zu erkennen und Schlechtteile von Gutteilen zu trennen. Die Systeme lassen sich extrem zuverlässig trainieren und sind deutlich besser und akkurater als der Mensch. Doch gibt es auch noch Grenzen der KI. Und zwar immer dann, wenn es um Sicherheit geht. Denn was die Industrie nur begrenzt akzeptiert, ist eine Blackbox wenn es um Sicherheit geht. Doch KI-Algorithmen sind noch zu weiten Teilen eine Blackbox. Wir wissen nicht, weshalb ein Greifer ein bestimmtes Teil aus einem Karton exakt in diesem Winkel nimmt. Die Frage ist: Wieviel müssen wir darüber wissen, wie ein Cobot eine gewisse Tätigkeit genau umsetzt? Und inwieweit ist diese Tätigkeit vorhersehbar? Oder: Können wir Sicherheitssysteme separat im Hintergrund laufen lassen?
Ein weiteres Trendthema, das uns die nächsten Jahre beschäftigen wird, ist das Thema Daten und Data Analytics. Uns treibt etwa die Frage, wo wir gute und ausreichende Daten haben bzw. wo es genügend externe Daten gibt, die wir einbeziehen können. Hier stößt die Robotik noch an Grenzen. Denn obwohl wir sehr viele installierte Roboter haben, reichen die Datenmengen nicht immer aus, um belastbare Aussagen zu machen. Das heißt, wir müssen die Daten clever kombinieren. Daraus ergeben sich neue Geschäftsmodelle und Services.
Ein wichtiger Trend in der Robotik ist auch, dass die einfache Benutzung nicht bei Cobots Halt macht, sondern auch gerade begonnen hat die Welt der industriellen Roboter zu revolutionieren. ABB ist hier mit dem gesamten Portfolio sehr gut vorbereitet.